Schon bevor es Ende Oktober 2018 online ging, hatte das Willkommensportal des Landkreises Rhön-Grabfeld einen internationalen Design-Preis gewonnen: den German Design Award 2019. Allerdings muss sich das Portal das Etikett mit 150 weiteren Ausgezeichneten teilen, darunter Unternehmen wie die Audi oder die Siemens AG.
Bereits in der Entstehungsphase des Portals 2018 hatte sich die Werbeagentur Evoworkx Media aus Salz mit dem Willkommensportal beim "German Design Award" fürs Folgejahr beworben - mit Erfolg. Im Februar wurden nun der Landkreis Rhön-Grabfeld als Auftraggeber und die Werbeagentur Evoworkx als zuständige Designer ausgezeichnet.
Den Fachkräftemangel proaktiv angehen
Verliehen wurde der Preis Anfang Februar an Evoworkx-Vertreter im Rahmen der Konsumgütermesse "Ambiente" in Frankfurt. Bewertet wurden 5400 Projekte aus 65 Ländern. In 55 Kategorien gab es letztlich 150 Auszeichnungen, so Evoworkx-Geschäftsführer Andreas Streck auf Anfrage. Das Willkommensportal habe als einer von acht Preisträgern im Bereich "Exzellentes Kommunikationsdesign Internet" gewonnen. Verliehen wurden in dieser Kategorie drei Labels "Gold", "Winner" und "Special Mention". Das Landkreis-Portal bekam das Prädikat "Special Mention".
"Der nördlichste Landkreis Bayerns", so die Begründung der Jury, "geht das Problem des Fachkräftemangels in der ländlichen Region mit dem Willkommensportal proaktiv an und präsentiert sich mit einem modernen Look." Nicht nur für den Landkreis, sondern auch für den Schirmherrn des Awards, den Rat für Formgebung, war die Auszeichnung eine Premiere: So habe erstmals ein Landkreis gewonnen, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes.
Evoworkx-Chef zur Kritik an dem Preis
Der Rat der Formgebung ist eine gemeinnützige Stiftung und arbeitet als Interessenvertretung für designorientierte Unternehmen. Mit dem German Design Award zeichnet er innovative Produkte und Projekte, ihre Hersteller und Gestalter der deutschen und internationalen Design-Branche aus.
Immer wieder kritisiert werden Modalitäten der Veranstaltung, wie die große Zahl der Preisträger. Viele von ihnen bekämen kein Preisgeld, sondern müssten nach dem Gewinn sogar zahlen, ausgenommen sei beispielsweise der Newcomer-Preis, der durchaus dotiert ist. Dem Vorwurf widerspricht Evoworkx-Chef Andreas Streck auf Anfrage dieser Redaktion. Die Nominierung habe seine Agentur nichts gekostet, der Preis auch nicht. Nur um letztlich als Aussteller in einem Katalog des Desing Awards aufgeführt zu werden, habe die Agentur 280 Euro gezahlt. Den Landkreis, so Streck weiter, habe das aber nichts gekostet.
Was das Landkreis-Portal vorbildlich macht
„Unsere Zukunft ist digital“, so Landrat Thomas Habermann über den Preis. „In der digitalen Welt steigen nicht nur die Angebote an Kommunikationsmöglichkeiten, sondern vor allem auch die Ansprüche der Nutzer.“ So sei die Auszeichnung auch ein Beleg dafür, dass sich der Landkreis mit dem Willkommensportal von vielen anderen digitalen Onlinepräsentationen unterscheidet.
Jörg Geier, der das Projekt gemeinsam mit Evoworkx Media federführend leitete, beschreibt die Einzigartigkeit des Portals so: "Das ist authentisch, persönlich, wahr." Entscheidend seien in dem Zusammenhang die Testimonials von Leuten aus der Region. Der Preis attestiere dem Portal einen Vorbildcharakter für andere Regionen. „Der Preis hat dem Willkommensportal weit über die Grenzen unserer Region hinaus eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit beschert, was wichtig ist, um unser Ziel zu erreichen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken", so Geier weiter.
Das Willkommensportal des Landkreises ist erreichbar unter: heimat.rhoen-grabfeld.de.