Am Montagnachmittag tagte der Bischofsheimer Wahlausschuss unter Vorsitz der geschäftsleitenden Beamtin Ulla Sippach. Aufgabe des Wahlausschusses war es, das Ergebnis der Bürgermeisterwahl formal festzustellen.
Nach genauer Durchsicht der Wahlscheine kam es noch zu einer kleinen Verschiebung. Vier Wahlscheine, auf denen Wählerinnen und Wählern andere Personen vorgeschlagen hatten, wurden für ungültig erklärt. Damit sind nicht 92, sondern 88 Wahlscheine anerkannt, auf denen Namen anderer Personen stehen.
Spitznamen auf Wahlzetteln zählen nicht
Laut Wahlleiterin Ulla Sippach können nur Wahlscheine mit Namen anderer Personen als gültig anerkannt werden, wenn diese Namen eindeutig wählbaren Personen zugeordnet werden können. Fantasienamen fallen ebenso raus wie Spitznamen. "Brättle" ist zwar in Bischofsheim der Spitzname für Georg Seiffert, hat aber auf einem Wahlzettel – wie geschehen – nichts verloren. Natürlich weiß jeder in Bischofsheim, dass "Lines" für den dritten Bürgermeister Manfred Markert steht, kann aber auf einem Wahlschein nicht als gültige Wahl gelten. Auch Unklarheiten wie Schreibfehler im Namen führten dazu, dass Wahlscheine aussortiert wurden.
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Durch die vier zusätzlichen ungültigen Wählerstimmen änderte sich das Endergebnis für Seiffert noch einmal zu seinen Gunsten. Bei einer Wahlbeteiligung von 39,67 Prozent wurde er mit 94,09 Prozent gewählt. In Zahlen: Von 3932 Wahlberechtigen gingen 1560 zur Wahl, 1490 gültige Stimmen wurden abgegeben, davon entfielen 1402 auf Georg Seiffert.
Damit ist die Bürgermeisterwahl 2022 abgeschlossen. Es war mit nur einem Kandidaten eine für Bischofsheim besondere Wahl. Denn früher standen häufig Gegenkandidaten parat.
Bischofsheims bisherige Bürgermeister-Wahlkämpfe
2016 kämpften Georg Seiffert, Ewald Simon und Wolfgang Enders um den Bürgermeistersessel. Die Wahl gewann Seiffert in der Stichwahl gegen Simon.
2010 standen sich Udo Baumann und Ewald Simon gegenüber, die Wahl gewann Baumann.
2004 kandierten Udo Baumann und Egon Sturm, Baumann setzte sich durch.
1998 wurde die Wahl zwischen Armin Lommel und Albrecht Finger ausgetragen, wobei sich Lommel durchsetzte.
1992 gab es mit Armin Lommel, Albrecht Finger und Wolfgang Schön drei Kandidaten. In der Stichwahl setzte sich Lommel gegen Schön durch.
1990 wurde Hans Repp zum Bürgermeister gewählt, er trat 1992 aus gesundheitlichen Gründen zurück. Repp war seit 1966 Bürgermeister, zunächst für die SPD, seit 1972 für die CSU. Das heißt, seit 1972 regierte stets sein CSU-Bürgermeister in Bischofsheim.
Armin Lommel wurde 1992 Bürgermeister über die Liste der Freien Wähler, war aber CSU-Mitglied, in der zweiten Wahlperiode kandierte er für die CSU.
Der Vollständigkeit halber: Von 1960 bis 1966 war Hermann Fromme (SPD) Bürgermeister von Bischofsheim, von 1952 bis 1960 Ferdinand Krenzer (SPD), von 1946 bis 1952 Josef Mai (CSU), im April 1945 wurde Karl Röder von den Amerikanern eingesetzt, da er die englische Sprache beherrschte.
Quelle: Marion Eckert