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Bischofsheim
Wahl am 15. Mai: Georg Seiffert strebt zweite Amtszeit als Bürgermeister von Bischofsheim an
Mit dem Amtsinhaber seht jetzt beim Urnengang in Bischofsheim nur ein Kandidat zur Wahl. Worauf er besonders stolz ist und was er in seiner zweiten Amtszeit so plant.
Georg Seiffert möchte am 15. Mai wieder zum Bischofsheimer Bürgermeister gewählt werden. Die Rollsportanlage ist sein Lieblingsprojekt, das er in der ersten Amtszeit umgesetzt hat.
Foto: Thomas Pfeuffer | Georg Seiffert möchte am 15. Mai wieder zum Bischofsheimer Bürgermeister gewählt werden. Die Rollsportanlage ist sein Lieblingsprojekt, das er in der ersten Amtszeit umgesetzt hat.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:55 Uhr

Am Sonntag in einer Woche ist in Bischofsheim Bürgermeisterwahl. Dabei steht mit Georg Seiffert allerdings nur ein Kandidat zur Wahl. Er strebt seine zweite Amtszeit an. Im Interview spricht er über Erfolge und Rückschläge in seinen ersten sechs Jahren als Bürgermeister sowie über seine Pläne für kommenden sechs Jahre. Eine Regel galt für das Gespräch: Pro Frage war als Antwort nur ein Satz, im Ausnahmefall auch ein zweiter Satz, erlaubt.

Frage: Ist eine Wahl ohne Gegenkandidaten nicht langweilig?

Georg Seiffert: Für mich nicht, weil ich die Wahl genauso ernst nehme, wie mit einem oder mehreren Gegenkandidaten.

Sie haben in ihrem Wahlkampf Feierabendrundgänge in allen Stadtteilen unternommen. Wie war die Resonanz?

Seiffert: Ich fand sie sehr positiv, weil sich die Leute an den verschiedenen Projekten, die in ihrem Umfeld anstehen, sehr interessiert gezeigt haben - nicht zuletzt, weil es etwas völlig anderes ist, wenn man sich vor Ort befindet und zum Beispiel auch noch Pläne einsehen kann.

Gibt es ein allgemeines Desinteresse an der Stadtpolitik in Bischofsheim?

Seiffert: So oft, wie ich auf unterschiedlichste Weise angesprochen werde, kann ich das nicht erkennen, auch wenn die direkten Kontakte durch Corona natürlich eingeschränkt waren.

Die spannendste Frage bei der Bürgermeisterwahl ist die nach der Wahlbeteiligung. Was erwarten/erhoffen Sie?

Seiffert: Absolut Klasse wären 50 Prozent, noch schöner wäre natürlich eine vergleichbare Zahl wie bei der Wahl 2016, als im ersten Wahlgang 66,8 und bei der Stichwahl 68,5 Prozent der Bischofsheimer ihre Stimme abgaben.

Auch wenn Georg Seiffert der einzige Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 15. Mai ist, hofft er auf eine hohe Wahlbeteiligung.
Foto: Marion Eckert | Auch wenn Georg Seiffert der einzige Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 15. Mai ist, hofft er auf eine hohe Wahlbeteiligung.
Die vergangenen sechs Jahre waren Ihre erste Amtsperiode. Was war Ihr größtes Problem als „Berufsanfänger“?

Seiffert: Das waren die ganz anderen Verwaltungsabläufe im Vergleich zur Polizei, wo schnell und ad hoc entschieden werden muss. Die oft komplexen Projekte, die man als Bürgermeister angeht, sind mit einem viel längeren Entscheidungsprozess verbunden.

Was war Ihr schönster und ihr traurigster Moment in der ersten Amtszeit?

Seiffert: Schöne Momente gab es sehr viele, der traurigste war sicherlich der plötzliche Tod von Kämmerer Joachim Dierolf.

Wie viele Stunden arbeiten Sie in der Woche?

Seiffert: Das ist unterschiedlich, aber auf 60 Stunden komme ich locker.

Sie sind ein Familienmensch. Was sagt Ihre Familie dazu?

Seiffert: Die haben sich daran gewöhnt und tragen das voll mit.

Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Seiffert: Zeit mit der Familie verbringen und die Woche am Freitagabend im Schützenhaus ausklingen lassen.

Als ein Grund, weshalb in Bischofsheim kein Gegenkandidat angetreten ist, gilt, dass sie in den vergangenen sechs Jahren erfolgreich gearbeitet haben. Auf welches Projekt sind Sie besonders stolz?

Seiffert: Ohne eines der vielen Projekte in den vergangenen sechs Jahren in eine Wertung zu bringen, wären da zum einen die Rollsportanlage, zum andern die offizielle Umbenennung von "Bischofsheim an der Rhön" zu "Bischofsheim in der Rhön" zu nennen.

Was kam bei der Bevölkerung am besten an?

Seiffert: Die Rollsportanlage, die nun "Funpark Four Seasons" heißt.

Gab es bei einem Vorhaben größere Widerstände?

Seiffert: Bei jedem größeren Vorhaben gibt es zunächst einmal Skepsis, was sich allerdings jeweils gelegt hat, sobald genügend Informationen geflossen sind.

Wie schätzen Sie dabei Ihre Kritikfähigkeit ein?

Seiffert: Ja, ich reagiere prinzipiell spontan, dann aber gehe ich in mich, prüfe das Thema und bin durchaus auch bereit, einen anderen Standpunkt zu übernehmen.

Bei welchem Vorhaben waren Sie nicht erfolgreich?

Seiffert: Da gibt es so manches, was ich in den vergangenen sechs Jahren noch weiter vorangetrieben hätte, aber nicht zuletzt wegen des Bremsklotzes Corona und langsamer Abläufe nicht geschafft habe.

Kriegen Sie es noch hin?

Seiffert: Ich gehe davon aus.

Worüber haben Sie sich am meisten geärgert?

Seiffert: Über Stimmungsmache, ohne nähere Informationen zu haben.

Was sind Ihre wichtigsten Vorhaben in der neuen Amtszeit?

Seiffert: Da gibt es sehr viele, vor allem die angestoßenen Projekte wie den Stadtmauerumgang oder die Sanierung Gerberzwinger, Rhönhallenumfeld und den Kindergarten Oberweißenbrunn abschließen. Das ganz große Thema wird sein, die Klima- und Energiewende auch im Stadtgebiet voranzubringen.

Werden dann Windräder auf dem Kreuzberg stehen?

Seiffert: Ein ganz deutliches Nein.

Welche Pläne gibt es beim Thema Tourismus?

Seiffert: Hier haben wir uns personell neu aufgestellt und wollen vor allem das digitale Marketing voranbringen.

Wie ist das Verhältnis zur Gastronomie?

Seiffert: Wir unterstützen unsere regionale Gastronomie unter anderem, indem wir Gastronomen Fördermöglichkeiten eröffnen, sie über Förderungen informieren und dann auf ihrem Förderweg unterstützen.

Wie sieht es aus mit Bauplätzen auch in den Stadtteilen?

Seiffert: Hier gehen wir den härteren Weg, indem wir keine neuen Baugebiete ausweisen, da wir in den Orten selbst genügend Potenziale haben. Dazu benötigen wir allerdings die Bereitschaft der Eigentümer, ihre Grundstücke oder Immobilien auch zu verkaufen, zu sanieren und entsprechend zu nutzen.

Wie sehen Sie das Thema ärztliche Versorgung?

Seiffert: Momentan haben wir da kein Problem, aber man muss das Thema ständig im Auge behalten, dafür ist es zu wichtig.

Wird es am Ende Ihrer nächsten Amtszeit das Hallenbad in Haselbach noch geben?

Seiffert: Ich hoffe doch sehr!

Was sind Ihre sonstigen Sorgenkinder in Bischofsheim?

Seiffert: Hier sind neben der Kläranlage in Wegfurt die Themen Kanal und Fremdwasser zu nennen, die wir Schritt für Schritt in den Griff bekommen müssen.

Welche Projekte würden Sie angehen, wenn Bischofsheim viel mehr Geld in der Kasse hätte?

Seiffert: Dann würde ich das Hallenbad sanieren und eine Stadthalle in Bischofsheim bauen.

Warum wollen Sie eigentlich wieder Bürgermeister von Bischofsheim werden?

Seiffert: Weil es einfach Spaß macht! Wenn es darum geht, Bischofsheim zu gestalten und zu verbessern, ziehen alle mit und leistet ihren Beitrag.

Was machen Sie am Sonntagabend nach der Wahl?

Seiffert: Nach der Auszählung der Stimmen wird es mit Unterstützern, Freunden, Familie und Gästen eine Wahlnachlese auf dem Marktplatz geben.

Der Bürgermeisterkandidat

Georg Seiffert feiert wenige Tage vor der Wahl 51. Geburtstag. Er lebt nicht nur in Bischofsheim, sondern legt auch Wert auf die Feststellung, dass er sogar in Bischofsheim geboren ist. Er ist seit 20 Jahren mit seiner Michaela verheiratet und Vater zweier Kinder im Alter von 15 und 17 Jahren. Der "Schorsch", wie er in der Stadt genannt wird, ist Mitglied der CSU und hat sich seit 1996 unter anderem als Stadtrat und Kreisrat politisch engagiert. Seit seiner Kindheit ist er in verschiedenen Vereinen aktiv. Bevor er 2016 zum Bischofsheimer Bürgermeister gewählt wurde, war er fast 30 Jahre bei der Polizei - zuletzt als Hauptkommissar - tätig.
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