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BAD KÖNIGSHOFEN
Vom Kran in die Küchenschlacht
Kranfahrer schwingt Kochlöffel: Josef Weber ist Teilnehmer der ZDF-Kultkochsendung „Küchenschlacht“. Wie weit er gekommen ist, darf er nicht verraten, aber sein Reh hat allen geschmeckt.
Josef Weber in seinem Element in seiner Küche. In der Freizeit ist er ein leidenschaftlicher Koch, der viel ausprobiert.
Foto: Thomas Hälker | Josef Weber in seinem Element in seiner Küche. In der Freizeit ist er ein leidenschaftlicher Koch, der viel ausprobiert.
Thomas Hälker
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:09 Uhr

Eigentlich ist Josef Weber aus Bad Königshofen selbstständig und hat einen Kranverleih, wo er Schwerlasten von A nach B hebt. Jetzt hat der gelernte Schlosser seine Schalthebel an den Maschinen gegen filigranere Gerätschaften eingetauscht und ist für eine Woche in die Rolle eines Fernsehkochs geschlüpft.

In der Sendung „Küchenschlacht“, einer 45 Minuten langen Kochshow, die seit 2008 von Montag bis Freitag im ZDF ausgestrahlt wird, schwingt Josef Weber den Kochlöffel.

Weber wurde von einer Bekannten bei der Kochshow angemeldet und war richtig überrascht als Post vom ZDF ins Haus flatterte.

In einem Telefoninterview wurde im Vorfeld abgeklärt, wer überhaupt für das Format geeignet ist. „Die wollten Sachen von mir wissen, was ich mache, wie gut ich bin, wie ich zum Kochen gekommen bin und vieles andere“, erinnert sich Weber an den Anruf.

„Alles war freundlich, locker und sehr familiär“, erklärt der Hobbykoch, der von dem ganzen Spektakel nach wie vor begeistert ist.

Wie kommt man dazu, den Mut zu haben vor anderen zu kochen und Gefahr zu laufen sich auch mal zu blamieren, wenn etwas in die Hose geht? Josef Weber wollte eigentlich als Kind schon Koch werden. Gehindert hat ihn daran, dass er hätte wegziehen müssen. Um Heimweh zu vermeiden hat er sich dann doch für eine Lehre als Landmaschinenschlosser entschieden – Was ihn aber nicht darin hinderte, schon mit zehn Jahren auch am Küchenherd aktiv zu werden. Das hat sich so weiterentwickelt. Auch für Feiern oder für Freunde und Bekannte ist Josef Weber mittlerweile ein begehrter Koch. Und weil seine Kreationen immer so lecker geschmeckt haben, war der Weg in eines der vielen Kochformate nicht mehr weit.

Nachdem die Einladung nach Hamburg in die Studios der Filmproduktion „Die Fernsehmacher“ im Briefkasten gelegen hatte, ging es zusammen mit seiner Frau Heike nach Hamburg wo die Aufzeichnungen für die Küchenschlacht gemacht werden. „Du hast dich wie ein Star gefühlt, jeder hat sich um dich gesorgt und alles war wie ein große Familie, das war beeindruckend“, schwelgt Weber unter dem Eindruck der Erlebnisse.

Besonders in Erinnerung hat der Bad Königshöfer das Treffen mit Starkoch Alfons Schubeck, der Weber schnell als Franken ausgemacht und ihn nach fränkischen Bratwürsten gefragt hat. Das Eis war gebrochen, keiner ist in Starallüren aufgegangen, alle waren normal und haben sich mit dir unterhalten und dir die Nervosität genommen, erklärt Weber weiter. Die Vorbereitungen waren dennoch stressig, reflektierte der Kranfahrer. „Ich musste alle Gerichte für die Woche vorplanen und genau auflisten was ich kochen möchte und was ich dazu brauche. Hast du was vergessen, hast du Pech gehabt“, so der Hobbykoch. Die Zutaten waren dann immer Spitzenqualität und in Massen vorhanden.

Positiv aufgefallen ist dann auch, dass alle übrig gebliebenen Zutaten und Reste an die Tafel weitergeleitet wurden, „nichts wurde verschwendet oder weggeworfen, das war eine gute Sache“, erklärt Heike Weber, die als Zuschauerin mit ihrem Mann mitfieberte.

Beide, sowohl Josef wie auch seine Frau Heike, wurden aktiv in die Sendung eingebunden. Sei es als Akteure vor der Kamera oder im Publikum. Auch bereits ausgeschiedene Kandidaten werden weiterhin als Studiogast betreut und machen bei den Sendungen mit. „Einzig die Zeit, wenn es darum geht in 35 Minuten ein perfektes Essen zu kochen, ist gegen einen“, resümiert Weber die Zeit im Studio.

Man kommt ins Studio, wird kurz vorgestellt und ab geht es. 35 Minuten ticken unaufhörlich gegen einen und jeder Handgriff muss sitzen, alles ist live und nichts getürkt oder geschnitten. „Geübt habe ich jedes Gericht so vier bis sechs Mal, damit der Ablauf passt. 35 Minuten sind verdammt wenig“.

Wie weit er gekommen ist darüber darf er nicht reden, das ist vertraglich so verankert und schließlich soll ja auch die Spannung aufrechterhalten werden.

Einzig sein Gericht zur ersten Küchenschlacht-Sendung darf er verraten. Es gab Reh mit selbst gemachten Spätzle in einer Cognac-Pfeffer-Sahne-Soße, dazu Kräutersaiblinge. „Geschmeckt hat es allen“, berichtet Weber, „alle haben auf einem sehr hohen Niveau gekocht und hatten Spaß an der Küchenschlacht“, erzählt Weber, der auch sonst auf das ganze Spektakel nur eins zu sagen hat. „Einfach nur super, ich empfehle jedem mal mitzumachen“.

Dennoch würde Josef Weber nicht umschulen, sein Beruf gefällt ihm und das Kochen soll ein Hobby bleiben, für die Familie und für Freunde. Da ist der Beruf als Koch dann doch zu stressig.

Ausgestrahlt wird die Sendung am 6. März und dann je nachdem, wie Weber weitergekommen ist, jeden Tag bis einschließlich 9. März, an dem das Finale um 14.15 Uhr im ZDF stattfinden wird. Und wer am Jahresende die Küchenschlacht gewinnt kann mit 25 000 Euro nach Hause gehen.

 
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