Seit einigen Jahren steht fest, dass dem Stiftungs- Alten- und Pflegeheim eine umfangreiche Sanierung bevorsteht. Eine Betriebserlaubnis für das Altenheim liegt zwar bis ins Jahr 2027 vor, dennoch will die Stadt die Planungen für die anstehende Sanierung noch in diesem Jahr angehen. Unter einer grundlegenden Prämisse: Das Stiftungs- Alten- und Pflegeheim bleibt auf jeden Fall an seinem Standort in der Altstadt unweit des Markplatzes. Einen Neubau auf der grünen Wiese schließt die Stadt aus. Für die derzeit 80 Heimbewohnerinnen und -bewohner sollen die in naher Zukunft anstehenden Bauarbeiten so geräuschlos wie möglich über die Bühne gehen.
Im November vergangenen Jahres war Philipp Krech nach Bad Neustadt gekommen, um die Geschäftsführung des als gemeinnützige GmbH betriebenen Stiftungs- Alten- und Pflegeheims zu übernehmen.Kaum im Amt, kommt auf Krech nun die umfassende Sanierung des Hauses zu. Nach der Gründung der altehrwürdigen Vill'schen Altenstiftung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in der Folgezeit zahlreiche Gebäude der Nachbarschaft an den zentralen Spitalbau angefügt und das Haus so stetig erweitert. Größere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen haben immer wieder und zuletzt vor knapp 20 Jahren stattgefunden. Jetzt ist es an der Zeit, das Pflegeheim für das 21. Jahrhundert aufzustellen und in ein modernes Seniorenheim in alten Mauern, aber mit dem wertvollen Standortvorteil mitten in der Altstadt zu verwandeln.
Die Vorteile der Innenstadtlage weiter nutzen
"Der Standort in der Altstadt bleibt auf jeden Fall bestehen", sagte Bürgermeister Michael Werner in einem Gespräch mit dieser Zeitung. "So können die Bewohnerinnen und Bewohner am öffentlichen Leben der Innenstadt teilnehmen." Geschäftsführer Philipp Krech weiß um die Vorteile der Innenstadtlage: "Die kurzen Wege sind bei der Wahl des Seniorenheims oftmals ausschlaggebend, ebenso die Nähe zu einer katholischen wie einer evangelischen Kirche."
Das Jahr 2022 will die Stadt nutzen, um die Planungen für die Sanierung auf den Weg zu bringen und mögliche Förderkulissen zu koordinieren. Wann genau mit der Sanierung begonnen wird und wie viel die Baumaßnahmen kosten werden, steht aber noch nicht fest. Fest steht indes, dass nach der Sanierung wieder mehr Raum für Senioren in dem Pflegeheim zur Verfügung stehen wird. Derzeit sind etliche Räume unterm Dach nicht in Betrieb, weil sie den aktuellen Bestimmungen nicht gerecht werden. Das soll natürlich im Zuge der Sanierung geändert werden, sprich, zahlreiche Zimmer im gesamten Seniorenheim müssen größer gestaltet werden. "Wir wollen das Maximum aus den Räumlichkeiten herausholen", betont Michael Werner.
Die Außenhülle der Vilschen steht unter Denkmalschutz
Da die Sanierung im laufenden Betrieb stattfinden muss, werden die Arbeiten abschnittsweise durchgeführt werden. Während im Innern beinahe alles zur Disposition steht, bleibt die unter Denkmalschutz stehende Außenhülle der Vill'schen erhalten. Der schmucke Eingang mit seiner schönen Treppe wird wohl auch in Zukunft kaum genutzt werden, da dieser nicht barrierefrei gestaltet werden kann. Kompliziert werden im Innern die Anschlüsse an die verschiedenen Nebengebäude, die heute auch zum Stiftungs- Alten- und Pflegeheim dazugehören. Diese sind meist über Rampen oder gar Treppen ausgeführt, was nicht wirklich im Sinne der Barrierefreiheit ist. Ohne die Mithilfe der Heimbewohnerinnen und -bewohner wird die Sanierung aber nicht zu stemmen sein. Der ein oder andere Zimmertausch während der Bauarbeiten wird sich nicht vermeiden lassen. Philipp Krech und sein Team im Stiftungs-, Alten- und Pflegeheim werden aber versuchen, dies so behutsam wie möglich zu organisieren.
Im vergangenen Herbst hat bereits ein erstes Gespräch mit dem Kuratorium der deutschen Altenhilfe vor Ort stattgefunden. Auch mit dem Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld und dem Amt für Senioren und Menschen mit Behinderung im Landratsamt steht die Geschäftsführung der Stiftung und die Stadt bezüglich der Sanierung und des Umbaus in engem Kontakt. Ziel der umfangreichen Maßnahme wird es sein, das Haus an die Standards des 21. Jahrhunderts in Sachen Seniorenheim anzupassen und dessen Effektivität zu steigern. Ganz im Sinne des Ehepaares Vill, dass die Stiftung vor mehr als eineinhalb Jahrhunderten gegründet hatte.