Turbulente Wochen haben Mathias Wagner, Leiter des Stiftungs-Alten- und Pflegeheims in der Bad Neustädter Innenstadt, seine Mitarbeiterinnen, die 76 Bewohner und ihre Angehörigen hinter sich. Vier Bewohner der Vill'schen wurden positiv auf das Coronavirus getestet.
Das war am 12. April. Die Tage und Nächte, die dann kamen, bezeichnet Wagner als ebenso anstrengend wie erfüllend. Anstrengend, weil seine Mitarbeiter und die Senioren einer großen emotionalen Belastungen ausgesetzt waren. Erfüllend, weil sein Team ihn rückhaltlos unterstützte, um weitere Ansteckungen zu verhindern.
Chronologie der Ereignisse
Die Chronologie der Ereignisse schildert der Heimleiter in einem Gespräch mit dieser Redaktion: Als am Freitag, den 13. März, das Kontaktverbot für Pflegeheime ausgesprochen wurde, startete eine tägliche Routine. Bei jedem der 76 Bewohner, aber auch bei jedem, der ins Haus wollte - das waren damals nur noch Mitarbeiter, Ärzte und Krankenfahrdienste - wurde beim Betreten und Verlassen der Einrichtung Fieber gemessen. Jeder musste angeben, ob er Temperatur hat, sich abgeschlagen oder unwohl fühlt, oder andere Krankheitszeichen zeigt.
Am Ostersamstag, 11. April, kam dann die Nachricht, vor der sich alle gefürchtet hatten: Zwei Bewohner hatten Temperatur knapp über 39 Grad. Das Gesundheitsamt testete zuerst diese beiden, anschließend alle anderen Bewohner und das Pflegepersonal.
Dann ging es Schlag auf Schlag
Noch bevor die Testergebnisse vorlagen, ging alles Schlag auf Schlag: 17 Pflegerinnen und Pfleger, der Koch, eine Küchenhilfe und der Leiter rückten mit Koffern an, um in das Heim einzuziehen. Viele von ihnen haben daheim Kinder, deren Betreuung sie auf die Schnelle für längere Zeit organisieren mussten. Denn ihnen war klar, sie würden die Vill'sche erst wieder verlassen, wenn der Rest der Belegschaft mit einem negativen Testergebnis zur Ablösung kommen würde.
Das sollte bis zum 19. April dauern. So lange übernahmen sie die Pflege und Betreuung der ihnen Anvertrauten. "24 Stunden am Tag haben sie den Laden am Laufen gehalten", berichtet Wagner. Sie wechselten Verbände, halfen beim Anziehen und Essen und hatten auch Zeit für Gespräche, die geraden in solchen Situationen ungemein wichtig sind. Einen Mangel an Schutzkleidung gab es nicht, das Haus hatte sich im Vorfeld der Krise sehr gut bevorratet.
Pizza für die Moral
Selbst der Chef machte sich nützlich. "Ich habe dort geholfen, wo ich nicht im Weg stand. Beispielsweise die Flure gewischt, wegen der Hygiene", erzählt er. Geschlafen wurde in Betten und auf Matratzen neben der Hauskapelle, in den Büros und Lagerräumen. Der Förderverein der Stiftung ließ Pizza liefern, um die Moral der Truppe zu stärken.
Acht Tage hat Wagner mit seinem Team in der Vill'schen gelebt, gewohnt und gearbeitet. Am Morgen des 19. kam die Ablösung. Die "frischen" Kollegen hatten sich am Ostermontag testen lassen und den Bescheid bekommen, dass sie das Virus nicht in sich tragen.
Angehörige waren informiert
Für alle Bewohner war die Zeit der Quarantäne eine anstrengende. Sie verbrachten ihre Tage auf dem Zimmer und nahmen dort auch ihre Mahlzeiten ein. Die Heimleitung ging nach außen offensiv mit den Infektionen im Haus um. "Die Angehörigen waren in einem Brief über die Quarantäne informiert worden", berichtet Wagner. Der Kontakt der Bewohner mit ihren Verwandten und Freunden wurde über Skype-Verbindung oder per Telefon aufrecht erhalten.
Die beiden Senioren, die wegen erhöhter Temperatur getestet worden waren, waren übrigens negativ. Positive getestet wurden allerdings vier andere, drei Frauen und ein Mann. Alle sind laut Wagner über 80, die älteste ist 94. "Keiner zeigte oder zeigt irgendwelche Symptome", berichtet er. Nach dem kommenden Wochenende werden die vier nochmal getestet. Wenn die Ergebnisse ausfallen, wie gewünscht, können sie ihre Zimmer wieder verlassen. Auch das Team der Pflegenden war durchgehend nicht infiziert, sagt Wagner.
Wie geht es weiter?
Am liebsten wäre es ihm, wenn nach der Quarantäne alle Bewohner und Mitarbeiter nochmals getestet würden, "um versteckte Infizierte zu finden". Das sei allerdings eine Entscheidung des Gesundheitsamtes.
Wie geht es weiter? "Zu einem Normalbetrieb werden wir erst kommen, wenn es einen Impfstoff gibt", vermutet der Heimleiter. Aber die Art und Weise, wie das Team diese Infektionswelle abgewendet hat, macht ihm Mut. "Es war eine prägende Herausforderung. Das werden wir unser ganzes Leben lang nicht vergessen", sagt er, und und fügt hinzu: "Wir haben es richtig gemacht."
-WeLT- berichtet am 21.04.2020 unter dem Titel:
"Die offenen Fragen bei den Corona-Todesfällen in Deutschland"
Textauszug: In Deutschland sind bislang 4500 Corona-Infizierte gestorben. Doch führt das Virus auch tatsächlich zu deutlich mehr Toten in der Bundesrepublik? Bisher geben die
Statistiken keinen Beleg für eine sog. Übersterblichkeit.
In Berlin z.B. sorgte die Influenza für mehr Tote.
Zur unverbindlichen Info; Näheres unter:
www.welt.de/wissenschaft/article207394537/uebersterblichkeit-oder-nicht-zahl-der-zusaetzlichen-Todesfaelle-durch-corona-unklar.html
Bleibt zu hoffen, dass uns die Großpolitik zum aktuellen Wissen von -WeLT- vom 21.04.2020 zu den wahren Realitätsfakten auch auf Landkreisebene -Rhön-Grabfeld-
auf den wahren Sachstand auf dem"Laufenden" hält, bevor weitere "Einigelung" zum
Nachteil führt.
zu lesen waren; -Kompliment- den Verantworlichen seitens -radfahrer-;
Weiter so!!