Die Nachricht über die Schließung der Fertigung des Valeo-Werks in Bad Neustadt kam für viele überraschend. Rund 300 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Die davon betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen nicht kampflos aufgeben. Deshalb versammelten sich vor dem Eingang des Werks in der Siemensstraße zahlreiche Personen zu einem Protest.
Ausgerüstet mit Fahnen, Plakaten, Westen und Rasseln machten sie ihrem Unmut Luft. Solidarisch zeigten sich dabei Beschäftigte anderer Industriefirmen wie beispielsweise Siemens, Reich, Preh oder SKF. 3 Valeo-Mitarbeiter sprechen kurz nach dem Protest über ihren Umgang mit der Schocknachricht:
"Mir hat es am Freitag den Boden unter den Füßen weggezogen" – Tobias Engert aus Eichenhausen
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Valeo kam die Nachricht über den anstehenden Stellenabbau überraschend. So auch für Tobias Engert aus Eichenhausen. "Es gab zwar Gerüchte, aber als ich das erfahren habe, war ich ganz schön schockiert. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen", so der 33-Jährige. Wie es jetzt für ihn weiter gehen soll, weiß er selbst nicht. Überrascht war er über die zahlreich erschienen Unterstützerinnen und Unterstützer der anderen Industriefirmen der Region. "Heute hat man gemerkt, dass die Leute aus der Region zusammenhalten. Es war überragend, wie viele da waren", so der Produktionsmitarbeiter von Valeo.
David Johnson aus Oberweißenbrunn ist maßlos enttäuscht
Von Anfang an ist David Johnson aus Oberweißenbrunn bei Valeo dabei. "Ich bin Mann der ersten Stunde", so der 47-Jährige. Die Enttäuschung über die Entscheidung der Geschäftsleitung ist groß. Nachvollziehen kann er den Schritt nicht. "Wir haben das hier aufgebaut. Ohne uns hätte man keine Fertigung und auch keine Entwicklungsabteilung", so David.
"An dem Standort hängen Familie, Kinder und Zukunft" – Peter Nöth aus Steinach an der Saale
Unmut und Angst fühlt auch Peter Nöth aus Steinach an der Saale. Den Stellenabbau kann er nicht verstehen. "Von dem Standort hier in Bad Neustadt und den damit verbundenen Arbeitsplätzen sind so viele Menschen abhängig. Da hängen ganze Familien, Existenzen und die Zukunft vieler Kinder dran. Einfach gesagt, es ist aktuell einfach eine beschissene Lage", so der 51-Jährige. Besonders gefreut hat sich der Steinacher über die vielen Kolleginnen und Kollegen, die zur Demonstration erschienen sind.
Arme Valeo AG! Gut, dass ihr die gierigen Arbeiter in der Rhön in die Schranken weist!
Richtig verstanden?
Es macht mich echt traurig, aber gleichzeitig auch wütend!
Wütend auf die Gewerkschaften, die mit ihren teilweise überzogenen Forderungen und egoistischen Methoden alles tun, um den Standort Deutschland immer unattraktiver zu machen!
Das zieht sich durch viele Branchen!
Hinterher ist man bestürzt und überrascht! Dann will man dann Aktionismus und konzertierte Maßnahmen entwickeln und ist plötzlich zu Zugeständnissen bereit!
Das ist jetzt zu spät!
Die Arbeitnehmer wurden für eigene Zwecke missbraucht!
Gier hat Hirn gefressen!