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Bad Neustadt
Valeo-Stellenabbau in Bad Neustadt: "An dem Standort hängen Familie, Kinder und Zukunft"
Die geplante Schließung des Valeo-Werks in Bad Neustadt bedroht viele Existenzen. Mitarbeiter sprechen über die Auswirkungen auf Familien und ihre Zukunft.
 Valeo-Mitarbeiter aus der Rhön sprechen über die drohende Arbeitslosigkeit (von links) Peter Nöth, David Johnson, Tobias Engert
Foto: Kai Kunzmann |  Valeo-Mitarbeiter aus der Rhön sprechen über die drohende Arbeitslosigkeit (von links) Peter Nöth, David Johnson, Tobias Engert
Kai Kunzmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:22 Uhr

Die Nachricht über die Schließung der Fertigung des Valeo-Werks in Bad Neustadt kam für viele überraschend. Rund 300 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Die davon betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen nicht kampflos aufgeben. Deshalb versammelten sich vor dem Eingang des Werks in der Siemensstraße zahlreiche Personen zu einem Protest.

Ausgerüstet mit Fahnen, Plakaten, Westen und Rasseln machten sie ihrem Unmut Luft. Solidarisch zeigten sich dabei Beschäftigte anderer Industriefirmen wie beispielsweise Siemens, Reich, Preh oder SKF. 3 Valeo-Mitarbeiter sprechen kurz nach dem Protest über ihren Umgang mit der Schocknachricht:

"Mir hat es am Freitag den Boden unter den Füßen weggezogen" – Tobias Engert aus Eichenhausen

Tobias Engert (33) aus Eichenhausen hat die Nachricht über die anstehenden Entlassungen schockiert.
Foto: Kai Kunzmann | Tobias Engert (33) aus Eichenhausen hat die Nachricht über die anstehenden Entlassungen schockiert.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Valeo kam die Nachricht über den anstehenden Stellenabbau überraschend. So auch für Tobias Engert aus Eichenhausen. "Es gab zwar Gerüchte, aber als ich das erfahren habe, war ich ganz schön schockiert. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen", so der 33-Jährige. Wie es jetzt für ihn weiter gehen soll, weiß er selbst nicht. Überrascht war er über die zahlreich erschienen Unterstützerinnen und Unterstützer der anderen Industriefirmen der Region. "Heute hat man gemerkt, dass die Leute aus der Region zusammenhalten. Es war überragend, wie viele da waren", so der Produktionsmitarbeiter von Valeo.

David Johnson aus Oberweißenbrunn ist maßlos enttäuscht

David Johnson aus Oberweißenbrunn (47) ist maßlos enttäuscht. Er selbst ist Mann der ersten Stunde und hat das Werk mit aufgebaut.
Foto: Kai Kunzmann | David Johnson aus Oberweißenbrunn (47) ist maßlos enttäuscht. Er selbst ist Mann der ersten Stunde und hat das Werk mit aufgebaut.

Von Anfang an ist David Johnson aus Oberweißenbrunn bei Valeo dabei. "Ich bin Mann der ersten Stunde", so der 47-Jährige. Die Enttäuschung über die Entscheidung der Geschäftsleitung ist groß. Nachvollziehen kann er den Schritt nicht. "Wir haben das hier aufgebaut. Ohne uns hätte man keine Fertigung und auch keine Entwicklungsabteilung", so David.

"An dem Standort hängen Familie, Kinder und Zukunft" – Peter Nöth aus Steinach an der Saale

'An dem Standort hängen Familie, Kinder und Zukunft' , sagt Peter Nöth (51) aus Steinach an der Saale.
Foto: Kai Kunzmann | "An dem Standort hängen Familie, Kinder und Zukunft" , sagt Peter Nöth (51) aus Steinach an der Saale.

Unmut und Angst fühlt auch Peter Nöth aus Steinach an der Saale. Den Stellenabbau kann er nicht verstehen. "Von dem Standort hier in Bad Neustadt und den damit verbundenen Arbeitsplätzen sind so viele Menschen abhängig. Da hängen ganze Familien, Existenzen und die Zukunft vieler Kinder dran. Einfach gesagt, es ist aktuell einfach eine beschissene Lage", so der 51-Jährige. Besonders gefreut hat sich der Steinacher über die vielen Kolleginnen und Kollegen, die zur Demonstration erschienen sind.

 
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Kommentare
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  • Stefan Flessa
    Also sind die Arbeiter selbst schuld, weil sie zu gierig sind und zu viel Geld wollen!

    Arme Valeo AG! Gut, dass ihr die gierigen Arbeiter in der Rhön in die Schranken weist!

    Richtig verstanden?
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  • Jochen Behr
    Herr Merz ist ja diesen Donnerstag gleich um die Ecke in Querbachshof und hat bestimmt ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte dieser Menschen, also hingehen und mit ihm reden.
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  • Hiltrud Erhard
    Das ist für die Region mega traurig und ganz schlimm!
    Es macht mich echt traurig, aber gleichzeitig auch wütend!
    Wütend auf die Gewerkschaften, die mit ihren teilweise überzogenen Forderungen und egoistischen Methoden alles tun, um den Standort Deutschland immer unattraktiver zu machen!
    Das zieht sich durch viele Branchen!
    Hinterher ist man bestürzt und überrascht! Dann will man dann Aktionismus und konzertierte Maßnahmen entwickeln und ist plötzlich zu Zugeständnissen bereit!
    Das ist jetzt zu spät!
    Die Arbeitnehmer wurden für eigene Zwecke missbraucht!
    Gier hat Hirn gefressen!
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