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Unterfranken nimmt weitere afghanische Ortskräfte auf
In Bad Königshofen kommen rund 40 afghanische Ortskräfte und Flüchtlinge mit Schutzstatus unter. Das ehemalige Bildungshaus St. Michael der Diözese dient als Übergangswohnheim.
Rund 40 afghanische Ortshelfer und Flüchtlinge mit besonderem Schutzstatus kommen vorübergehend im ungenutzten Haus St. Michael der Diözese Würzburg in Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) unter. Die Regierung von Unterfranken hat einen entsprechenden Vertrag geschlossen.
Foto: Hanns Friedrich | Rund 40 afghanische Ortshelfer und Flüchtlinge mit besonderem Schutzstatus kommen vorübergehend im ungenutzten Haus St. Michael der Diözese Würzburg in Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) unter.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 14.02.2024 14:16 Uhr

In den Wochen vor und nach Weihnachten wird der Freistaat Bayern rund 450 afghanische Ortskräfte sowie Flüchtlinge mit anerkanntem Schutzstatus aufnehmen. Etwa 40 davon werden in Unterfranken eine Bleibe bekommen. Wie die Regierung von Unterfranken nun mitteilt, wird dies im Haus St. Michael in Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) sein. Das Bildungshaus der Diözese steht derzeit leer, es steht zum Verkauf.

Vertrag mit der Diözese Würzburg

Schon nächste Woche könnten die ersten Familien ihre Wohnungen beziehen in dem kurzfristig angemieteten Übergangswohnheim. Der Vertrag zwischen der Regierung von Unterfranken und der Diözese ist erst wenige Tage alt, so Johannes Hardenacke, Pressesprecher bei der Regierung von Unterfranken. Er regelt die übergangsweise Unterbringung für die nächsten Wochen. In der Stadtratssitzung vom Donnerstag hatte auch Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling über die Neuigkeit informiert, man wolle Menschen in Not helfen. 

Widerstand aus Wildflecken

Zuvor hatte es Pläne der Regierung von Unterfranken gegeben, die afghanischen Ortskräfte und Flüchtlinge mit anerkanntem Schutzstatus in Wildflecken im Nachbarlandkreis Bad Kissingen unterzubringen. Bei einer Sitzung des Wildfleckener Gemeinderates Ende November wurden aber massive Vorbehalte laut. Bürgermeister Gerd Kleinhenz sah "den sozialen Frieden in Gefahr", nachdem die Marktgemeinde in den letzten Jahren vielen Belastungen ausgesetzt gewesen sei.

Die mangelnde Versorgungsstruktur, die dezentrale Lage und damit weite Wege nach Bad Kissingen für Behördengänge wurden seinerzeit als weitere Bedenken angeführt, die auch Landrat Thomas Bold teilte. Doch die Regierung von Unterfranken hält an ihren Plänen fest. Im Frühjahr 2022 sollen in Wildflecken "weitere Kapazitäten bezugsfertig sein", heißt es in der Pressemitteilung. 

Bisher 173 Ortskräfte in der Region

Seit Jahresbeginn hat Unterfranken 173 afghanische Ortskräfte aufgenommen. Sie sind größtenteils in den vorhandenen zehn  Übergangswohnheimen untergebracht, die jetzt vollständig belegt sind. Ortskräfte arbeiteten in den vergangenen Jahren für die Bundeswehr in Afghanistan, sie müssen wegen der Machtübernahme durch die Taliban in ihrem Heimatland um Leib und Leben fürchten. 

Diese afghanische Ortskräfte und Flüchtlinge verfügen über einen gesicherten Aufenthaltsstatus. Sie dürfen arbeiten und haben, soweit sie bedürftig sind, auch Anspruch auf Sozialleistungen. Neu geschaffen wurden zuletzt die Übergangswohnheime in Dammbach und Rechtenbach.

 
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