
Mehr als 30 Paare hatte der Vorsitzende Georg Russwurm angefragt, aber immer gab es zeitliche Probleme. Also gibt es in diesem Jahr keinen Prinzen, dafür aber zwei Prinzessinnen. Also ist das Trappstädter Königshaus komplett weiblich.
Lisa und Ronja kommen aus der Trappstädter Faschingsgarde, sind beide faschingsbegeistert von Kindesbeinen an und echte Gardemädchen, die gerne mit Kindern und Zuschauern in Kontakt kommen. "Allerdings stehen wir jetzt als Prinzessinnen auf dem Wagen und alle schauen uns an", sagen die 21-jährige Lisa Schneier und ihre ein Jahr jüngere Freundin Ronja Umhöfer.
Lisa und Ronja retteten den Fasching in Trappstadt
Bei einer Probe der Garde habe TCV Vorsitzender Georg Russwurm gefragt, ob nicht zwei Mädels als Prinzessinnen in diesem Jahr dabei sein möchten. Nur kurz überlegten die beiden Freundinnen und sagten dann zu. Damit war der Fasching in Trappstadt gerettet, "denn ein Fasching ohne Prinzenpaar geht gar nicht", sagt der TCV Vorsitzende.
Ihre Zusage hatten sie allerdings mit einer Bedingung verknüpft: Sollten sie einmal einen Partner haben, dann möchte sie mit ihm zusammen das Trappstädter Prinzenpaar sein. Eine Zusage bekamen sie spontan von Georg Russwurm, der dazu erklärte, dass es in Trappstadt eigentlich so ist, dass es alle Jahre ein neues Prinzenpaar geben muss.
"Aber ich denke, da können wir eine Ausnahme machen", fügt er lachend an. Schließlich habe man damit schon einmal für zwei Jahre ausgesorgt. "Wenn es denn mal so weit sein sollte", erwidern die beiden Mädels lachend.
Mit dem Fasching haben sie schon ihr Leben lang zu tun
Mit 5 Jahren kam Lisa Schneier zur Purzelgarde, ein Jahr später Ronja Umhöfer. Verkleidet hatte man sich schon im Kindergarten gerne "und zwar als Prinzessinnen," lacht Lisa. Aber auch als Marienkäfer, Löwe, Clown oder als Matrose waren sie unterwegs, erinnern sich die beiden Freundinnen.
Dann kam der Einstieg in die Purzelgarde und schließlich in die große Garde. Beide sind, so sagen sie, "mehr als nur echte" Faschingsfans. Beruflich ist Ronja in der Ausbildung als Pflegefachkraft im Juliusspital Bad Königshofen, Lisa ist am Vermessungsamt in Schweinfurt als Katastertechnikerin. Gefragt nach ihren Hobbys nennt Ronja das Musikspielen und Reiten, Lisa ist gerne mit ihrem Freundeskreis unterwegs.
Die Suche nach einem Prinzenpaar 2025 wird auch nicht leicht, schätzt Georg Russwurm. "Aber vielleicht klappt es ja mit einer der beiden, die dann mit ihrem Partner das Prinzenpaar stellt." Wichtig ist es dem TCV Trappstadt nämlich, dass Prinz und Prinzessin wirklich ein Paar sind.
Erste Prunksitzungen mit Bravour gemeistert
Mittlerweile haben Lisa I und Ronja I die ersten Prunksitzungen mit Bravour gemeistert und sind begeistert, wie gut sie von den Gästen aufgenommen wurden. "Bei unserer Ansprache haben sie jedenfalls zugehört und auch geklatscht, und das sagt uns doch, dass wir angekommen sind."
Natürlich ist der Faschingszug am Sonntag ein besonderer Höhepunkt bei beiden Prinzessinnen. "Es nur schade, dass ich nicht runter zu den Kindern kann", meint Lisa und Ronja pflichtet dem bei: "Du stehst halt da oben und wirst von allen angeschaut." Wie der Prinzessinnenwagen aussieht, verrät TCV Vorsitzender Georg Russwurm nicht. "Die Wagen sind alle eine Überraschung für die Zuschauer."
Lautsprecher sind beim Umzug verboten
Der Trappstädter Faschingszug am Sonntag um 13.30 Uhr ist übrigens bekannt dafür, dass er größtenteils von Musikkapellen begleitet wird, also Musik über Lautsprecherboxen verpönt ist. Einen Wagen gibt es, doch da ist die Vorgabe, dass die Musik nur für die Tanzenden zu hören ist, fügt Georg Russwurm an. Die Zugfahrzeuge sind keine großen Schlepper, meist historische Traktoren.
Der Trappstädter Fasching hat kein festgelegtes Motto, wodurch die Vielfalt der Gruppen und Themen gewährleistet ist. Nach dem Faschingsumzug am Sonntag, 11. Februar, und dem anschließenden Feiern am Gästehaus steht der Kinderfasching am Tag danach an und am Faschingsdienstag, 13. Februar, ist die obligatorische "Faschingsbeerdigung".