
Die Luitpoldaue in Mühlbach – ein gemütlicher Ort bei schönem Wetter. Im Ortsteil von Bad Neustadt kann man das Kneipptretbecken benutzen oder sich einfach nur niederlassen. Am Vatertag fand dort erst ein großes Familienfest statt. Hubert Neugebauer machte in dieser Woche eine außergewöhnliche Entdeckung: Ein Biber präsentierte sich in einem kleinen Überlauf sehr aktiv.
"Ein Anwohner hat mir vom Biber erzählt. Das hat mich interessiert und dann habe ich ihn zufällig vor die Linse bekommen", erzählt Hubert Neugebauer. Er zeigt sich erstaunt, dass sich ein Biber in diesem eher "kleinen Tümpel" in Mühlbach, der in der Vergangenheit auch schon völlig trocken lag, austobt.
"Die anderen Reviere an der Saale scheinen schon alle belegt zu sein, wenn er hier das Wasser aufstaut und einen Damm baut", vermutet er. Den Biber scheint es zu freuen, dass dieser Überlauf derzeit über deutlich mehr Wasser verfügt, als üblich.
Könnte sich der Biber in der Luitpoldaue ansiedeln?
Dass ein Jungbiber versucht, sich im Bereich der Luitpoldaue in direktem Kontakt mit den Revieren in der Saale anzusiedeln, ist nicht völlig auszuschließen. Das sagt Anke Hahn von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Rhön-Grabfeld. Die Expertin schätzt dies aufgrund der Besucherzahlen der Luitpoldaue eher als unwahrscheinlich ein.
So überrascht über die Sichtung des Bibers in diesem Bereich ist Hahn jedoch nicht. Er ist der Behörde schon etwas länger bekannt. "Es handelt sich wahrscheinlich um Einzeltiere, welche von der Saale kommend gerne mal die ruhigeren Bereiche der kleinen Nebenbäche erkunden", schätzt die Fachreferentin für Naturschutz.
An welchen ungewöhnlichen Stellen Biber bereits gesehen worden sind
Allgemein kann es passieren, dass ein Jungbiber auf der Suche nach einem eigenen Revier kurzfristig an einer eher ungewöhnlichen Stelle, wie Regenrückhaltebecken, Gartenteiche oder auch innerorts auf Straßen gesehen wird. Das liegt daran, weil junge Biber mit der Geschlechtsreife von den Elterntieren aus dem Familienrevier vertrieben werden.
Angst braucht man vor den überwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Bibern nicht zu haben. Kontakte mit Menschen sind selten. "Der Biber ist ein Fluchttier und stellt für den Menschen keine Gefahr dar", erklärt Anke Hahn.
Worauf Hundehalter beim Kontakt mit einem Biber achten sollten
Einen Verhaltenstipp gibt sie Hundehaltern mit auf den Weg: "Wenn Hunde einem Biber zu nahe kommen und dieser keine Fluchtmöglichkeit zum Beispiel ins Gewässer hat, wird er auch auf Abwehr gehen und sich verteidigen. Dies ist jedoch selten und der Grundsatz Hunde anzuleinen und Abstand zu Wildtieren zu halten gilt auch bei den Bibern."