Die Zeit drängt: Die Stadt Ostheim setzt darauf, dass sie großzügige Fördermittel aus dem Sonderprogramm "Innenstadt beleben" für die Sanierung und den Umbau der Markthalle bekommt. Doch plötzlich wird die Frist knapp. Die Regierung von Unterfranken hat der Verwaltung mitgeteilt, dass die bereitgestellte 90-prozentige Förderung an das bayerische Staatsministerium zurückgegeben werden muss, wenn die Stadt nicht schnell handelt. Bis diesen Freitag, 2. Dezember, muss Ostheim einen umfassenden Förderantrag einreichen, so dass noch bis Jahresende ein Bewilligungsbescheid von der Behörde erteilt werden kann.
Dementsprechend trat die Verwaltung auf die Tube. Wie Bürgermeister Steffen Malzer in der Stadtratssitzung am Dienstag informierte, wurden zahlreiche Gespräche und Abstimmungen mit den beteiligten Planern und der Städtebauförderung geführt, um ein Paket zu schnüren, das der Regierung vor Ablauf der Frist zugestellt werden kann.
Markthalle: Architekt erläutert den aktuellen Planungsstand
Zu guter Letzt fehlte noch der Beschluss des Stadtrats, mit dem vom Architekturbüro Wukowojac (Mellrichstadt) erstellten Planungskonzept einen Antrag bei der Regierung zu stellen. Dieser erfolgte einstimmig am 29. November. Zudem beschloss das Gremium, die notwendigen Mittel für die Neugestaltung des Areals Markthalle mit Ausbau zu einem Veranstaltungszentrum in der Finanzplanung für das kommenden Jahr zu berücksichtigen.
Architekt Dominik Wukowojac erläuterte im Vorfeld den Ratsmitgliedern die aktuellen Planungsunterlagen, die zur Fördergenehmigung bei der Regierung eingereicht werden. So wird unter anderem zum Abschluss des Platzes in Richtung Kirchenburg ein Service-Gebäude eingerichtet, in dem sich auch öffentliche Toiletten befinden (ehemals als Kiosk angedacht). In puncto Energieeinsparung wird nun die Decke in der Markthalle abgehängt, so dass das Dach gedämmt werden kann und in der Halle eine bessere Akustik erzielt wird.
Die Kosten für die Umgestaltung der Markthalle liegen laut Architekt bei 4,9 Millionen Euro brutto, die für die Förderung zugrunde gelegt werden.
Förderprogramm Wald: Noch viele Unklarheiten
Zum zweiten Mal beriet das Gremium über die Teilnahme am Bundesförderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement". Das Problem: Bei der am 11. November veröffentlichten Förderrichtlinie gibt es noch viele Unklarheiten, die für eine Entscheidung allerdings maßgeblich sind, wie Sven Harder, Förster für den Ostheimer Stadtwald, sowie Otfried Pankratius von der Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön (FBG) in der Sitzung informierten. Fünf von zwölf Kriterien, die für zusätzlichen Klimaschutz und Biodiversität über zehn Jahre festgelegt werden, können derzeit fachlich noch nicht abgeschätzt werden, kritisierte Harder.
Die Forstexperten schlugen daher vor, mit einer Entscheidung zu warten, bis konkrete Vorgaben vorliegen. Erst dann könne man eine fundierte Entscheidung treffen, die sich deutlich auf die Bewirtschaftung des 750 Hektar umfassenden Stadtwalds auswirken würde. Das Gremium befürwortete den Vorschlag und will im neuen Jahr erneut beraten, ob eine Teilnahme am Förderprogramm für Ostheim in Frage kommt.