Manchen Folgen des Klimawandels mag man hilflos ausgeliefert sein, manchen aber auch nicht. Es gibt durchaus Bereiche, in denen Waldbesitzer, Verbraucher, Hauseigentümer oder Privatleute selbst aktiv werden können. Um sie zu unterstützen, organisierte der Markt Oberelsbach zusammen mit der Umweltbildungsstätte 2020 eine Gesprächssreihe, Vorträge und Workshops, die den Rhönern aufzeigen sollen, wie sie konkret mit der Natur leben, arbeiten und wirtschaften können.
Eines der größten Sorgenkinder ist der Wald. Schädlinge und Trockenheit, aber auch extreme Regen- und Windereignisse haben ihm so zugesetzt, dass man in der Waldwirtschaft neue Wege gehen muss. Diesem Sorgenkind ist die Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 15. Januar, um 19.30 Uhr in der Elstalhalle gewidmet. "Zukunftswald Rhön: Lebendige Artenvielfalt & klimaangepasste Bewirtschaftung" titelt die Gesprächsrunde.
Zukunftswald in der Rhön
Drei Referenten gehen der Frage nach, welche Besonderheiten in der Rhön vorzufinden sind und welche stark gefährdeten Arten hier zuhause sind. Tobias Gerlach (Bioshärenreservat Rhön) präsentiert aktuelle Ergebnisse an Beispielen seiner biologischen Forschungen im Bioshärenreservat. Seine Kollegin Alana Steinbauer zeigt, wie der Zukunftswald in der Rhön aussehen und wie dem Klimawandel begegnet werden kann.
Praktische Tipps, wie die vielen privaten Waldbesitzer in der Region ihre Wälder bewirtschaften und wie sie schon heute die Weichen für den Zukunftswald stellen können, hat Oliver Kröner parat. Der Leiter des Amtes für Ernährung, Lamdwirtschaft und Forsten Bad Neustadt weiß auch, auf welche Fördertöpfe man zugreifen kann, wenn man seinen Wald umbauen möchte.
Es gibt Hoffnungsträger
In einem Gespräch mit dieser Redaktion machte er deutlich, wie dringlich es ist, sich um einen zukunftsfähige Wald zu kümmern: "2018 und 2019 sind die Bäume verdurstet. Dass die Fichte leidet, ist klar, aber jetzt fängt auch die Rotbuche an, die Grätsche zu machen." Gebraucht würden Bäume, die mit der Trockenheit ebenso gut umgehen können wie mit den tiefen Temperaturen, die es im Rhöner Winter immer noch gibt. Zu Hoffnungsträgern zählen seiner Ansicht nach die Libanon Zeder und die Edelkastanie.
Jeder Rhöner kann was tun
Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb und Bernd Fischer, Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach, möchten mit dieser Veranstaltungsreihe explizit die Bewohner Rhön-Grabfelds ansprechen. Die Vorträge und Workshops "zeichnen sich durch Praxisnähe, Fachkompetenz und konkrete Umsetzungstipps aus. Die Veranstaltungsreihe möchte Anregungen geben, wie jeder seinen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz leisten kann", schreiben sie in einer Pressemitteilung.
Oberelsbach sei geradezu prädestiniert für solch eine Initiative, erläuterte Birgit Erb. Der Markt Oberelsbach habe Kernzonenflächen zur Verfügung gestellt, die auch der biologischen Forschung im Biosphärenreservat dienen. Außerdem sei Oberelsbach eine von zwei bayerischen Pilotgemeinden, die den Waldnaturschutz in ihren Forsteinrichtungen verankert haben.