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OBERELSBACH
Um ein Haar wäre Oskar Mangold Profifußballer geworden
Marc Huter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:16 Uhr

Oberelsbachs Altbürgermeister und Ehrenbürger Oskar Mangold sieht man sein Alter überhaupt nicht an. „Ich bin topfit“, versichert er nicht ohne Stolz. Und dennoch feiert er an diesem Donnerstag, 27. Dezember, 80. Geburtstag.

Der gebürtige Oberelsbacher wuchs als drittes von vier Kindern mit einer Schwester und zwei Brüdern auf. Die Eltern betrieben eine Gastwirtschaft und kleine Metzgerei sowie ein Textilgeschäft, das er einmal übernehmen sollte. Dass er einmal Bürgermeister des Marktes Oberelsbach werden würde, war ihm nicht vorgezeichnet. Um ein Haar wäre er vielmehr Profifußballer geworden.

In Offenbach bei den Kickers

Denn Nach einer kaufmännischen Lehre in Schweinfurt führte ihn der Lebensweg nach Frankfurt, wo er in seiner Freizeit bei den Offenbacher Kickers zusammen mit seinem Kumpel Günther Pawellek sein großes fußballerisches Können unter Beweis stellte. „Wir wollten damals den Sprung in die 1. Liga schaffen“, blickt Oskar Mangold zurück. Letztlich überkam ihm jedoch das Heimweh und er kehrte in die Heimat zurück.

Auch heute noch steht der Fußball für ihn fast an oberster Stelle: „Es gibt kaum jemanden, der so viel Fußball schaut wie er“, verrät seine Ehefrau Christa. Von ihm haben seine Enkel das Fußballtalent geerbt. Gerne verfolgt er die Spiele in Großbardorf, wo zwei seiner Jungs kicken. Seine erste Ehe hat ihm nicht nur die drei Kinder Oliver, Rüdiger und Ulrike beschert, sondern mittlerweile auch neun Enkel und drei Urenkel.

1967 in den Gemeinderat

Bevor seine politische Karriere Fahrt aufnahm, war Oskar Mangold zehn Jahre Verkaufsleiter bei der Bürgerbräu in Ostheim und weitere zehn Jahre Gebietsverkaufsleiter für die Firma Kettler. Im Jahr 1967 wurde Mangold erstmals in den Gemeinderat gewählt. Im Januar 1980 übernahm er die Amtsgeschäfte des schwer erkrankten, amtierenden Bürgermeisters. Im Sommer desselben Jahres wurde er zum Bürgermeister gewählt. Am ende waren es vier Amtsperioden.

Gerne denkt er an seine „sehr guten“ Wahlergebnisse zurück. Mit Erreichen der Altersgrenze war eine weitere Kandidatur nicht mehr möglich und Mangold zog sich nach 24 Jahren als Bürgermeister kurz nach seinem 65. Geburtstag ins Privatleben zurück. „Wäre die Altersgrenze nicht gewesen, wer weiß, ich hätte vielleicht noch einmal kandidiert.“ Denn Bürgermeister war Mangold mit Leib und Seele. „Aber meine Nachfolgerin macht ihre Sache auch sehr gut“, blickt der Altbürgermeister zufrieden auf die Entwicklung der Marktgemeinde.

Umweltpolitische Entwicklung

In seiner politischen Zeit gelang es Mangold, viele Weichen für die heutige Entwicklung zu stellen. „Die umweltpolitische Entwicklung unserer Gemeinde trägt meine Handschrift“, erklärt er stolz. Die Ausweisung und der Aufbau des Biosphärenreservats, die Einführung und Umsetzung der Vertragsnaturschutzprogramme, der Bau des Infozentrums „Haus der Langen Rhön“ und des Managementzentrums, all dies waren Meilensteine, die das Fundament für die heutige Umweltbildungsstätte bildeten.

Unter seiner Regie wurde die Gebietsreform vollendet. „Ich hatte die Aufgabe, die fünf Ortsteile zusammenzuführen. Jeder hatte seine Eigenheiten.“ Die Sanierung des Valentin-Rathgeber-Hauses mit Einrichtung des Ersten Deutschen Tabakpfeifenmuseums fiel ebenso in seine Amtszeit. „Dieses Museum hat einen sehr hohen Seltenheitswert.“

Der neue Kindergarten

Die Elstalhalle mit den Rhöner Trachtenstuben wurden in den 1980ern errichtet, ebenso der neue Kindergarten, der seinerzeit zu den schönsten in Unterfranken zählte. Wasser- und Abwasserversorgung sowie infrastrukturelle Bemühungen, besonders auch im schulischen Bereich, sollen nicht unerwähnt bleiben. Zwei Jahrzehnte war Oskar Mangold Vorsitzender im Abwasserzweckverband Elstal. Außerdem war er rund 22 Jahre im Kreistag und damit in etlichen Kreisausschüssen aktiv.

Alle Verdienste und Meilensteine aus Mangolds politischer Laufbahn aufzuzählen, würde bei Weitem den Rahmen sprengen. „Es ist alles schon so lange her“, sagt er und verweist auf das, was ihm heute neben dem Fußball und den Enkeln wichtig ist: Schafkopfen in gemütlicher Runde in Bischofsheim und Spaziergänge mit Gattin Christa. „Wir könnten noch etwas öfter rausgehen“, zeigten sich beide einig. Foto: Marc Huter

Der Markt Oberelsbach lädt an diesem Donnerstag um 9.30 Uhr zum Sektempfang in die Elstalhalle ein. Alle Bürger, die persönlich gratulieren möchten, sind eingeladen. Die Ansprachen, zu denen Freunde, Weggefährten und gute Bekannte des Altbürgermeisters erwartet werden, werden um 10 Uhr beginnen. Allerdings wünscht sich der Jubilar keine Geschenke, sondern freut sich über eine Spende für den Oberelsbacher Kindergarten.

 
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