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Bad Neustadt
Über Rhön-Grabfeld: Brummen Militärmaschinen am Himmel?
Der Flugverkehr über Rhön-Grabfeld hat enorm zugenommen. Motoren von auffallend schweren Maschinen sind mehrmals am Tag am Himmel zu hören. Hängt das mit dem Ukraine-Krieg zusammen?
Alfred Hoffmann vom Aero-Club Bad Königshofen beobachtet momentan interessiert den Luftraum.
Foto: Hanns Friedrich | Alfred Hoffmann vom Aero-Club Bad Königshofen beobachtet momentan interessiert den Luftraum.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 09.02.2024 07:52 Uhr

Momentan richten sich viele Blicke in den blauen Himmel.  Morgens, nachts, aber auch tagsüber ist das Brummen von offensichtlich schweren, sehr hoch fliegenden Maschinen über Rhön-Grabfeld zu hören. "Weiß jemand, was es damit auf sich hat", lauten dazu die Fragen in vielen Rhöner Netzwerk-Gruppen.

Alfred Hoffmann, Vorsitzender des Aero Club Bad Königshofen, hat die Flugzeuge auf seinem Handy im Blick. Die rote Maschine ist ein Strato Tanker.
Foto: Hanns Friedrich | Alfred Hoffmann, Vorsitzender des Aero Club Bad Königshofen, hat die Flugzeuge auf seinem Handy im Blick. Die rote Maschine ist ein Strato Tanker.

Nach Auskunft von Alfred Hoffmann vom Aero Club Bad Königshofen handelt es sich dabei um Maschinen der US Air Force, sogenannte Strato-Tanker. Diese fliegen in einer Höhe von 24.000 Fuß mit einer Geschwindigkeit von 410 Knoten und kommen vom US-Stützpunkt Ramstein. Diese militärischen Maschinen fliegen in den Morgen-, Mittag- und Nachtstunden vermehrt über das Grabfeld und die Rhön.

Start und Ziel ist das Hauptquartier der US Air Forces

Laut Hoffmann werden die Maschinen am Flugplatz in Ramstein aufgetankt, fliegen Richtung Rumänien, um dort in einem Zeitraum von geschätzten fünf Stunden Flugzeuge in der Luft zu betanken. Dann gehe es wieder zurück zum Flugplatz Ramstein. Damit sei das laute und oft lange Motorengeräusch der schweren Maschinen zu erklären. "Die Maschinen sind ja voll betankt und fliegen deshalb auch langsam", sagt Alfred Hoffmann.

Die Kondensstreifen am Himmel lassen deutlich die Formation der Militärmaschinen, vermutlich Tankflugzeuge, erkennen.
Foto: Hanns Friedrich | Die Kondensstreifen am Himmel lassen deutlich die Formation der Militärmaschinen, vermutlich Tankflugzeuge, erkennen.

Oberstleutnant Mitko Müller, ein Sprecher des Bundesministeriums der Verteidigung, stellt auf Anfrage der Redaktion klar, dass es sich bei den Flügen vom Flugplatz Ramstein nicht um Luftfahrzeuge der Bundeswehr handele. Zuständig seien die US-Streitkräfte.

Doch neben diesen schweren Militärmaschinen sind auch vermehrt Passagiermaschinen zu sehen und zu hören. Grund dafür sei, dass der Luftraum über Russland, Belarus und der Ukraine weitestgehend gesperrt ist. Deshalb komme es zu mehr Flugverkehr insgesamt in Bayern. Diese Beobachtung bestätigte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums in Berlin auf eine Presseanfrage hin.

Formationsflüge am Kondensstreifen erkennbar

Auf dem öffentlich zugänglichen Flugverkehrsportal "Flightradar 24" ist diese Zunahme des Flugverkehrs deutlich nachzuvollziehen. Bei eingetrübtem Himmel konnte man in Rhön-Grabfeld die Maschinen nur hören, in den vergangenen Tagen aber auch deutlich an den Kondensstreifen sehen und erkennen, wie sie in Formation flogen.

Alfred Hoffmann, Vorsitzender des Aero Club Bad Königshofen hat die Flugzeuge und auch die Route, die sie nehmen auf seinem Handy im Blick. Die rote Maschine ist solch ein Strato Tanker.
Foto: Hanns Friedrich | Alfred Hoffmann, Vorsitzender des Aero Club Bad Königshofen hat die Flugzeuge und auch die Route, die sie nehmen auf seinem Handy im Blick. Die rote Maschine ist solch ein Strato Tanker.

Hoffmann weist auch darauf hin, dass auf Flightradar 24 eindeutig eine große, von jeglichem zivilen Luftverkehr unberührte Zone über der Ukraine, Belarus und dem westlichen Bereich von Russland zu sehen ist. Deutlich ist zu erkennen, wie viele Flugzeuge diese Bereiche offenbar nördlich und südlich davon umfliegen.

Zugenommen hat auch der zivile Luftverkehr, wie hier am Himmel oberhaln von Wechterswinkel zu erkennen.
Foto: Hanns Friedrich | Zugenommen hat auch der zivile Luftverkehr, wie hier am Himmel oberhaln von Wechterswinkel zu erkennen.

Nach Auskunft des Bundesverkehrsministeriums führt die aktuelle Luftstraße über den Raum Passau, Regensburg und Nürnberg. Dies wiederum führt zu einer deutlichen Konzentration vieler Flugzeuge auf der Luftstraße, die im Südosten Europas, also in der Türkei, beginnt und dann über Rumänien und Ungarn nach Österreich führt. Bayern erreicht diese Luftstraße im Raum Passau. Sie geht über den Bayerischen Wald weiter nördlich an Regensburg und Nürnberg vorbei nach Frankfurt am Main.

 
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