"Das geht gar nicht." Marco Anderlik, der Präsident des Fastnachtverbandes Franken (FVF), ist entsetzt. Der Grund sind rund 90 unverbesserliche Narren, die am vergangenen Sonntag in Jüchsen im thüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen, unweit der Grenze zu Bayern, bei einem illegalen Faschingsumzug durchs Dorf gezogen sind. Ausgerechnet dort, wo die Corona-Inzidenz mit einem Wert von 325,8 aktuell deutschlandweit die höchste ist.
Verkleidet, aber ohne Mundschutz
Die Polizei setzte dem Treiben ein Ende, zu dem sich die Teilnehmer offensichtlich über die sozialen Medien verabredet hatten. Viele seien verkleidet zum Umzug erschienen, eine Mund-Nase-Bedeckung hätten die meisten aber nicht getragen, geschweige denn sich an die gültigen Abstandsregeln gehalten, heißt es im Polizeibericht. Auch Pferde und geschmückte Fahrzeuge seien dabei gewesen.
Die Polizei in Suhl und das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen weisen darauf hin, dass die Veranstaltung nicht genehmigt war und die Narren, soweit sie erfasst wurden, mit "empfindlichen Sanktionen" rechnen müssen. Möglicherweise erfülle der Umzug den Tatbestand einer Nötigung, was sogar eine Gefängnisstrafe zur Folge haben könnte. Gegen drei Beteiligte seien Anzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Polizeibeamte erstattet worden.
Karnevalisten fürchten um ihr Image
Faschingsfreunde in Thüringen fürchten derweil um ihr Image. Der Umzug in Jüchsen sei angesichts der Infektionsgefahr nicht nur verantwortungslos. Er rücke den organisierten Karneval in "ein völlig falsches Licht", erklärte der Landesverband Thüringer Karnevalsvereine am Montag.
Ähnlich sieht es FVF-Präsident Anderlik: "Ich kann so ein unvernünftiges Handeln nicht verstehen." Ein illegaler Umzug konterkariere die vielfältigen Bemühungen von vielen Faschingsvereinen, dem Infektionsschutz gerecht zu werden und trotz widriger Umstände ein unterhaltsames Programm für die Faschingszeit zu organisieren, so Anderlik.
Der FVF-Präsident erinnert an die geplanten digitalen Faschingsveranstaltungen, an Video-Aufzeichnungen von Büttenreden, Showtänzen und Musikeinlagen, mit denen die Vereine ihre Fans trotz des Verbots von Live-Treffen und Umzügen in dieser Session erreichen wollen. "Da wird mit viel Herzblut und Fantasie großartige Arbeit geleistet." Der Fastnachtverband Franken ist die Dachorganisation von über 330 Faschingsvereinen in Franken, davon über die Hälfte in Unterfranken.
Lichtmess-Umzug sehr beliebt
Viele Vereine in Rhön-Grabfeld unterhalten seit vielen Jahren Kontakte nach Jüchsen. Das 1500-Einwohner-Dorf, ein Ortsteil der Gemeinde Grabfeld, gilt als thüringische Faschingshochburg. Der traditionsreiche Umzug zu Maria Lichtmess, dem Feiertag, der in der katholischen Kirche das Ende der Weihnachtszeit markiert, lockt regelmäßig Hunderte Besucher an, auch aus Unterfranken.
Peggy Greiser, die parteilose Landrätin von Schmalkalden-Meiningen, zeigte sich über den Umzug empört: "Es ist angesichts der aktuellen ernsten Lage absolut verantwortungslos und nicht zu tolerieren, was in Jüchsen passiert ist", sagt sie laut Pressemitteilung des Landratsamts. "In den Krankenhäusern kämpfen Ärzte und Pfleger um unzählige Menschenleben, daheim bangen viele um ihre wirtschaftliche Existenzen und hier wird munter Karneval gefeiert."
auf biegen und brechen durchziehen. auch in anderen gemeinden!
sorgen jetzt dafür, dass die Infektionszahlen nicht so schnell sinken.
Seine Aussage war ja schon im August "Corona ist vorbei".
Leider trifft es dann meist nicht die Verursacher.
Hätten die Beamten die Teilnehmenden gewähren lassen, wäre die Sache nach drei Minuten vorbei gewesen, zitierte der Sender die Ortsteilbürgermeisterin."
Zitat "heute.de"
Unglaublich. Wenn schon von Oben her diese Einstellung herrscht....
Wie kommen Sie auf die Idee, das von den Teilnehmern keiner sterben wird? Waren Sie etwa dabei und haben vorher an allen einen Test durchgeführt? Selbst dann könnte man nicht sicher sein das ein Infizierter dabei war.
Ich frage mich da ganz ehrlich nach dem IQ der Leute. Aber gut, es soll auch Professoren geben, die meinen beweisen zu müssen, dass Corona nicht schlimm ist...😐
Nach einem Krieg, ist die Pandemien an zweiter katastrophaler Stelle!!!
Macht euch dass mal bewusst und handelt danach.
Knall hart bestrafen!!
Leider muss es immer erst im Geldbeutel weh tun, bevor Reue und noch nicht einmal Einsicht Eintritt.
Landratsamt :Bitte in diesem Fall die Strafen verzehnfachen.
Goethe