Bei herbstlichen Bedingungen fand jetzt unter Leitung der Wildland-Stiftung Bayern die Herbstzählung der Birkhühner in der Rhön statt. Mit zehn Hähnen und sieben Hennen blieb das Ergebnis hinter den Erwartungen zurück.
Pünktlich zur Birkwild-Herbstzählung kam der Wetterumschwung. Nicht alle 45 Birkwild-Beobachter hatten sich am Zählmorgen auf Wind und Kälte eingerichtet, sodass es doch verfrorene Gesichter beim anschließenden Frühstück gab. Wochenlang konnte man im Sommer 2018 in luftiger Kleidung zur Jagd oder zur Wildtierbeobachtung gehen. Der Spitzensommer 2018 machte daher zunächst auch Hoffnung auf gute bis sehr gute Aufzuchtbedingungen für die Birkhühner in der Langen Rhön. Doch das Zählergebnis, das Beobachter aus Jägerschaft und Ornithologen nun zusammentrugen, ist ernüchternd.
Kein Bestandsschub
Mit zehn Birkhähnen und sieben Hennen ist laut Wildland-Gebietsbetreuer Torsten Kirchner zwar nicht der komplette Birkwildbestand abgebildet, doch einen echten Bestandsschub, wie er hoffnungsfroh erwartet wurde, hat es sicherlich nicht gegeben.
Offensichtlich war es des Guten zu viel mit Trockenheit und Hitze, so die Einschätzung der Experten. Wochenlange Phasen ohne jeden Niederschlag und sogar ohne Morgentau waren wohl eine „Durststrecke“, die die Vögel an den Rand des Verkraftbaren brachte. Im Sommer konnten noch Hennen mit sehr kleinen Küken beobachtet werden, doch die Sichtung beflogener, flügger Gesperre blieb bislang leider aus.
Schweden als Hoffnungsträger
Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist die Überlebensrate der ausgewilderten und besenderten Vögel aus dem Frühjahr 2018. Von sechs besenderten Hennen können aktuell noch vier im Gebiet gepeilt werden. „Das sei ein erfreuliches Ergebnis, und so sei man zuversichtlich, dass es im kommenden Jahr wieder etwas besser laufe“, so Birkwildhegeringleiter Enno Pienig.
Der windige Zählmorgen erbrachte auch bei den 37 Begleitarten nichts Spektakuläres. Raubwürger, Rotmilan und Wiesenpieper sind zwar keine Allerweltsvögel, für die Hochrhön jedoch an der Tagesordnung.