Einmal im Jahr platzt das kleine thüringische Städtchen Römhild aus allen Nähten: Beim seit über zehn Jahren veranstalteten Thüringer Keramikmarkt rund um das zentral gelegene Museum Schloss Glücksburg finden sich Tausende Besucher ein, um sich die vielen von Künstlern und Kunsthandwerkern angefertigten Keramiken und Töpfereien anzusehen.
Das war auch in diesem Jahr nicht anders. Obwohl das Wetter schon am Samstag durchwachsen war und am späteren Sonntagnachmittag sogar ein paar Gewitterschauer über die Stadt zogen, fällt das Fazit des Veranstalters tags darauf positiv aus: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Besuch und die Aussteller konnten sich über gute Umsätze freuen“, so Michael Knie, Vorsitzender des Fördervereins Internationales Keramiksymposium Römhild, der den Keramikmarkt seit 2008 organisiert.
Mehr Aussteller als im Vorjahr
Die teilnehmenden Markthändler, in diesem Jahr knapp 60 an der Zahl und somit einige mehr als im Vorjahr, kamen zum Teil von weit her, um sich bei einem der renommiertesten Töpfer- und Keramikausstellungen im Land zu präsentieren. Als Beweis genügte ein Blick auf die Autonummern ihrer Transportfahrzeuge. Viele ostdeutsche Kennzeichen waren darunter, aber auch Fahrzeuge aus dem Rheinland oder dem süddeutschen Raum. „Wir hatten in diesem Jahr sogar einen Holländer und einen Spanier dabei“, erzählt Michael Knie nicht ohne Stolz. Mit von der Partie beim Marktspektakel, das von einem bunten Rahmenprogramm mit Angeboten für Kinder, einer Modenschau und viele Musik begleitet wurde, war auch diesmal wieder Peter Covaci. Der Künstler reiste aus dem über 400 Kilometer entfernten Xanten an. Auch für viele andere Töpfer und Keramiker war die Veranstaltung in Römhild zum wiederholten Male ein Muss.
800 Euro für den guten Zweck
Neben einem großen kulinarischen Angebot, bei dem die typisch thüringischen Spezialitäten nicht fehlen durften, gab es wie im Vorjahr wieder mehrere Sonderausstellungen in den Katakomben der Glücksburg. Geöffnet hatte an beiden Tagen auch die Dauerausstellung mit Exponaten aus den zurückliegenden Römhilder Kermiksymposien.
Zudem gab es eine Auktion für den guten Zweck. Dafür stellte jeder der knapp 60 Aussteller eine Arbeit zur Verfügung. Unter der Leitung von Auktionator Rico Frank aus Milz wurden die Unikate am Sonntagmittag versteigert. „Diesmal sind 800 Euro für den guten Zweck zusammengekommen“, freut sich Michael Knie, der seit 2016 Vorsitzender des Förderverein Internationales Keramiksymposium ist.
Nächstes Symposium im Jahr 2021
Mit seinem Team hat der Römhilder bereits mit den Vorbereitungen auf den alle drei Jahre stattfindenden, vierwöchigen Workshop mit Keramikkünstlern aus aller Welt begonnen. Das nächste Römhilder Keramiksymposium findet zwar erst im Sommer 2021 statt, wirft seine Schatten aber bereits voraus. „Die Ausschreibung ist praktisch fertig und geht noch in diesem Jahr raus“, so Knie, der wieder von mindestens 100 Bewerbungen ausgeht. Bis klar ist, wer am nächsten Keramiksymposium teilnimmt, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen: Erst im November kommenden Jahres wird feststehen, wer zu den teilnehmenden Künstlern gehören wird.