Es ist wieder so weit: Nach drei Jahren findet in der Stadt Römhild wieder ein Internationales Keramiksymposium statt.
Finanzierung gesichert
Der mittlerweile elfte vierwöchige Workshop mit Teilnehmern aus acht Nationen wurde bereits zu DDR-Zeiten ins Leben gerufen: 1975 fand unter staatlicher Aufsicht das I. Römhilder Keramiksymposium statt. Heute wird das Treffen renommierter Keramikkünstler vom „Förderverein Internationales Keramiksymposium Römhild“ organisiert, nachdem es nach einer längeren Pause zum ersten Mal nach der Wende wieder im Jahr 2008 organisiert werden konnte.
Darüber freut sich besonders Michael Knie, der seit 2015 der Vorsitzender des „Fördervereins Internationales Keramiksymposium“ ist. Gemeinsam mit vielen fleißigen Helfern hat er in den vergangenen Monaten das XI. Keramiksymposium in Römhild vorbereitet, das offiziell am Dienstag, 7. August, eröffnet wird. Es steht unter dem Thema „Keramik spricht viele Sprachen“.
Künstler aus acht Ländern
Tatsächlich werden auch in diesem Jahr beim Symposium der Keramiker in Römhild viele Sprachen gesprochen, denn die von einer Jury im November ausgewählten acht Künstler kommen aus acht verschiedenen Ländern: Simcha Even-Chen aus Israel, Ray Chen aus Taiwan, Maria Bosch aus Spanien, Megumi Naitoh aus Japan, Wen-Hsi Harman aus Großbritannien, Monika Patuszynska aus Polen, Eva Pelechová aus Tschechien und Joachim Lamprecht aus Deutschland.
Tag des offenen Ateliers
Knapp vier Wochen lang werden die Keramiker in eigens für sie in Schloss Glücksburg eingerichteten Ateliergebäude an ihren Ton- und Porzellangefäßen und Skulpturen arbeiten, die am Ende des Symposiums der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Termin steht bereits fest: Am 26. August wird es in der Glücksburg in Römhild einen „Tag des offenen Ateliers“ geben, bei dem man ihnen bei ihrer Arbeit zusehen und ihre fast fertigen Arbeiten bewundern kann. Bereits am 12. August werden die Teilnehmer im Rahmen eines Künstlercafés in der Glücksburg der Öffentlichkeit vorgestellt.
Kost und Logis frei
Genügend Zuschüsse, Spenden und Sponsorengelder waren bereits Ende vergangenen Jahres zusammengekommen, sodass die Durchführung des IX. Keramiksymposiums frühzeitig gesichert war. „Jeder der acht Teilnehmer bekommt nicht nur ein Stipendium in Höhe von 2000 Euro, sondern auch die Kosten für Kost und Logis bezahlt“, erklärt Fördervereinsvorsitzender Michael Knie. Dazu kämen noch die Material- und Energiekosten.
Im Hotel Waldhaus untergebracht
Erstmals sind alle teilnehmenden Keramikkünstler an einem Ort untergebracht und zwar im Hotel Waldhaus wenige Kilometer vom Römhilder Stadtzentrum entfernt. „Das soll die Kommunikation untereinander fördern“, erklärt Knie, der auch froh darüber ist, dass ein Sponsor für den täglichen Fahrdienst vom Waldhaus ins Atelier in der Glücksburg sorgt. „Außerdem haben wir mit dem Töpfer Armin Rieger zum ersten Mal einen technischen Leiter, der die Künstler vom ersten bis zum letzten Tag begleitet“, ergänzt der Römhilder, der hauptberuflich als Vertriebsingenieur arbeitet.
Relativ angenehme Temperaturen
Zumindest in den ersten Tagen des IX. Keramiksymposiums wird die herrschende Hitzewelle auch die teilnehmenden Künstler treffen. Die Temperaturen im Atelier werden sich allerdings in Grenzen halten, wie Michael Knie versichert. „Dafür sorgen schon die dicken Mauern von Schloss Glücksburg“.
Internationale Keramiksymposien in Römhild
Im Jahr 1975 trafen sich erstmals Keramiker aus aller Welt zur Teilnahme an einem Internationalen Keramiksymposium in Römhild. Zu DDR-Zeiten wurden solche Symposien unter staatlich organisierter Aufsicht im Abstand von drei Jahren in Römhild organisiert. Bis 1993 haben insgesamt 160 Künstler aus über 29 Länder teilgenommen.
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung kamen dem Keramiksymposium die finanzielle Basis und auch die tragende Organisationsstruktur abhanden. Im Jahr 2007, fast 14 Jahre nach dem plötzlichen Ende des Keramiksymposiums, hatte sich eine Initiativgruppe dann die Aufgabe gestellt, dieses internationale Keramiksymposium wiederzubeleben. Der Förderverein „Internationales Keramiksymposium Römhild“ wurde gegründet und konnte sich schnell viel Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und privater Öffentlichkeit erschließen. Gefördert und getragen vom Land Thüringen, dem Landkreis Hildburghausen und der Stadt Römhild sowie vielen Sponsoren und Unterstützern, gelang es, 2008, 2011 und 2014 das VIII., das IX. und das X. Internationale Keramiksymposium Römhild durchzuführen.
Das Museum Schloss Glücksburg bewahrt große Teile aller seit 1975 entstandenen Symposiums-Arbeiten in seinen Magazinen auf. In einer Ausstellung werden ausgewählte Kunstwerke der Öffentlichkeit präsentiert. AK