Wenn es auch nur eine Stipvisite von wenigen Stunden war, so zeigte sich Robert Shepard, Vizebürgermeister der Stadt Arlington/Texas, doch von der Partnerstadt mit Bad Königshofen begeistert. Mit ihm waren Sheri Capehart, Partnerschaftsbeauftragte in Arlington, und Montie Green gekommen. Natürlich wurden die Gäste, trotz des knappen Zeitplans, im historischen Rathaussaal von Bürgermeister Thomas Helbling begrüßt. Zwar hatte sich Arlingtons Bürgermeister Jeff Williams angesagt, der musste aber aus privaten Gründen die Reise nach Bad Königshofen absagen. Von seinem ersten Besuch in der "Sistercity" zeigte sich Robert Shepard beeindruckt und schrieb dies ins Gästebuch, wo sich Sheri Capehart und Montie Green ebenfalls eintrugen. "Wir freuen uns sehr, dass sie gekommen sind und uns besuchen," sagte Bürgermeister Thomas Helbling.
Kurz stellte er die Stadt Bad Königshofen vor, verwies auf die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 741 und dass die Gegend um Königshofen schon vor rund 8000 Jahren besiedelt war. Dies hätten Ausgrabungen der vergangenen Jahrzehnte gezeigt. Von den Fürstbischöfen in Würzburg, die kirchliche und weltliche Herrscher waren, berichtete das Stadtoberhaupt und davon, dass sie es waren, die Königshofen zu einer Festung ausbauen ließen. Leider sei heute davon nicht mehr viel zu erkennen, lediglich ein Stadttor gibt es noch sowie Wallanlagen, Reste des ehemaligen Wallgrabens und der Stadtmauer. Die Stadt sei landwirtschaftlich geprägt gewesen, heute Kurstadt und bekam 1974 das Prädikat "Bad". Knapp 2000 Schülerinnen und Schüler besuchen die schulischen Einrichtungen.
Bad Königshofen vorgestellt
Herausgestellt hat Thomas Helbling die Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen. Eine Einrichtung, die Robert Shepard besonders interessierte. Allerdings blieb keine Zeit für einen Besuch der Einrichtung. Den Wohnmobilstellplatz erwähnte Bürgermeister Thomas Helbling und sagte, dass dieser sehr gut angenommen wird und auch schon oft ausgezeichnet wurde. Bad Königshofen biete in der Kurmittelabteilung eine Vielzahl von Anwendungen, natürlich mit dem Bad Königshofener Heilwasser, der Regius- und Urbaniquelle. Die Städteverbindung mit Arlington in Texas, die im Jahr 1951 durch Tom Vandergriff in Arlington und Kurt Zühlke aus Königshofen gegründet wurde, gehöre zu den wenigen noch aktiven Städtepartnerschaften mit Amerika in Deutschland.
Als Geschenk gab es für Vizebürgermeister Robert Shepard das Buch über die Städteverbindung Bad Königshofen-Arlington von Kreiskulturreferent Hanns Friedrich, ebenso eine gravierte Uhr und einen Schlüsselanhänger sowie Kaffee mit dem Bild von Bad Königshofen. Einen Bildband über Bad Königshofen erhielten die beiden anderen Gäste, die schon des öfteren in der Partnerstadt zu Gast waren. Außerdem überreichte Bürgermeister Thomas Helbling ein Präsent für Bürgermeister Jeff Williams. Robert Shepard hatte als Gastgeschenk Texas Whiskey mitgebracht. "Mit einem Schluck texanischem Whiskey ist der Tag gerettet", sagte Thomas Helbling lachend. Weiter ging es dann mit einer Führung entlang der einstigen innerdeutschen Grenze. Sehr oft schüttelte Robert Shepard den Kopf und konnte es nicht glauben, mit welchen unmenschlichen Sperranlagen, ja sogar dem Schießbefehl, das DDR Regime seine Bürgerinnen und Bürger am Verlassen der DDR hinderte. Besichtigt wurde der Führungsbunker bei Gompertshausen und die Reste der Grenzsperranlagen bei Rieth.
Besuch an der ehemaligen Grenze
Vom Kfz-Sperrgraben, Stolperdrähten, Hundelaufanlagen und Minenfeldern erfuhr der Gast aus der Partnerstadt und auch von der Euphorie bei der Grenzöffnung 1989. Heute sei es eine gute Nachbarschaft zwischen Franken und Thüringen. Kurzer Halt noch am Arlingtonpark mit der Freundschaftssäule und dem Gedenkstein. "Das alles ist in Arlington natürlich viel, viel größer," sagte Hanns Friedrich. Das sei eben Texas, fügte Sheri Capehart lachend hinzu und nannte das Bad Königshofener Family Aquatic Center, den Bad Königshofen Park und den Texas Stern mit dem Hinweis auf die Partnerstadt. Nach dem Mittagessen im Hotel Schlundhaus stand noch das neu gestaltete Archäologische Museum Schranne auf dem Programm und das Museum für Grenzgänger. Zum Abschied versprach Arlingtons Vizebürgermeister, dass er wieder kommen werde, dann aber für mehrere Tage.