Viele Menschen trinken Tee, um sich zu entspannen. Oder, um einen gemütlichen Abend ausklingen zu lassen. Der 13-jährige Emilian Bühner fängt etwas anderes mit Teebeuteln an. Er vergräbt sie - aus wissenschaftlichen Gründen. Denn er nimmt an dem bundesweiten Forschungsprojekt "Expedition Erdreich" teil. Dabei können Laien helfen, die Bodenqualität in ihrem direkten Umfeld zu erforschen, indem sie Teebeutel in ihrer heimischen Erde vergraben. Ende Juli konnte Emilian Bühner aus Querbachshof seinen Versuch nun starten und die Teebeutel eingraben.
Von Anfang an war es der Plan des Schülers, einen Teil der Teebeutel auf einem ökologisch und den anderen Teil auf einem konventionell bewirtschafteten Feld zu vergraben. Die Versuchsbeschreibung des Projektes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des BonaRes-Zentrums für Bodenforschung und des Departments Bodensystemforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sah ohnehin zwei verschiedene Stellen vor. Umso mehr freut sich Emilian Bühner, dass es nun geklappt hat und er den Versuch starten konnte.
Ergebnisse sollen vergleichbar sein
"Am 25. Juli haben wir die Beutel eingegraben. Den einen Teil durfte ich wie geplant mit Unterstützung des Landwirts Christof Herbert auf einem seiner biologisch bewirtschafteten Felder vergraben. Die anderen Teebeutel buddelten meine Eltern und ich auf dem konventionellen Feld eines anderen Landwirts in Querbachshof ein, der zum Glück auch gleich zugestimmt hatte", erzählt Emilian Bühner.
Dabei waren einige Regeln zu beachten, damit die Ergebnisse der einzelnen Laienforscher (sie werden im Internet gemeldet) später auch vergleichbar sind - gar nicht so einfach das Ganze also. Doch nur so kann der Gewichtsunterschied ("Tea-Bag-Index") der vergrabenen Beutel und ihrer Reste den Wissenschaftlern fundierte Erkenntnisse über die Zersetzungsrate und die biologischen Aktivitäten im Boden liefern.
Was genau zu befolgen war, erklärt Jungforscher Emilian Bühner: "Vorher mussten die Teebeutel mit der Feinwaage gewogen und das Gewicht notiert werden. Sie müssen im Boden einen Abstand von 15 Zentimetern zueinander haben und in einer Tiefe von acht Zentimetern vergraben werden". Nun ist der 13-Jährige auf Ende Oktober gespannt, denn dann sind die drei Monate um und die Teebeutel beziehungsweise deren Reste werden wieder ausgegraben. Wie es wohl um den Boden in Querbachshof bestellt ist? Emilian Bühner wird in etwa drei Monaten sicher mehr dazu sagen können.