In der Diskussionsrunde beim Neujahrsfrühschoppen fragte Horst Baumbach aus Völkershausen, warum es nicht mehr Tankstellen für Erdgas gebe. Laut Helmut Grosser, Geschäftsführer von Überlandwerk Rhön und Bayerischer Rhöngas, habe sein Unternehmen als Energieversorger vor Jahren mit einer Erdgastankstelle ein Leuchtturmprojekt gestartet. Nur sei in den letzten acht bis neun Jahren das Tanken an dieser Tankstelle stark zurückgegangen. Aus wirtschaftlichen Erwägungen sei das von dem Unternehmen nicht zu finanzieren.
Erdgas könnte eine gute Zukunftstechnologie werden, das müsse der Staat aber selber in die Hand nehmen und das mache die Bundesregierung bisher nicht, ergänzte Landrat Habermann. Karl Groenen klagte, dass Abgeordnete nicht mehr die Fähigkeiten hätten, dem Bürger die Hand zu reichen. Zum Aldi-Kreisel fragte er nach den Fußgängern. Ein Weg hierfür sei eingeplant, bestätigte Eberhard Streit. Es werde für sie einfacher werden, weil die Straße sich verengen wird. Klaus Mültner zollte den Gremien Stadtrat und Kreistag Dank, ILEK allerdings bezeichnete er als „lahme Ente“. Sein Appell: Es werde eine administrative Einheit gebraucht, damit alle Maßnahmen wirkungsvoll umgesetzt werden können. Das größte Problem der Streutalallianz sei laut Streit, dass drei Orte sich Stadt nennen und jede Angst habe, etwas zu verlieren, was eine sachliche Zusammenarbeit behindere.
Kein Verständnis hat Mültner dafür, dass Bürger die augenärztliche Versorgung in Gefahr bringen. Warum werde bei der Staatsstraße nicht enteignet, fragte er. Die Straße sei bis zum Feststellungsverfahren geplant worden, das ging schneller, erklärte Landrat Habermann. Damit habe man aber keine Rechtsgrundlage zur Enteignung. Nun müsse das Planfeststellungsverfahren hinterher geschoben werden, nur dann habe man ein Recht auf Enteignung. Das koste eine sechsstellige Summe und bringe Zeitverzögerung.
Auf die Frage Mültners, ob der neue Regierungspräsident aus Ansbach die nötige Motivation für seine neue Aufgabe habe, bezeichnete Habermann zunächst den scheidenden Regierungspräsidenten Paul Beinhofer als einen exzellenten Mann mit Gestaltungsmotivation für Unterfranken. Aber auch der neue Präsident sei ein sehr guter Mann mit guten Kontakten nach Mellrichstadt.
Wolfgang Klemm stellte klar, dass das Fischesterben nicht nur von den wenigen Niederschlägen hervorgerufen wurde, sondern von den sechs Bibern, die sich angesiedelt hatten. Der Biber sei europaweit besonders geschützt, erklärte Thomas Habermann als Vertreter der unteren Naturschutzbehörde. Er dürfe nicht zum Abschuss frei gegeben werden. Im Landkreis seien aber Biberentnahmen bereits erlaubt worden. Die Marschrichtung im Amt sei vorgegeben: Da, wo der Biber wegen erheblicher Schäden entnommen werden kann und entnommen werden muss, seien sie großzügig mit Entnahmeerlaubnissen, es müssten nur Anträge gestellt werden. Der Biber gehöre reguliert, es gebe aber auch positive Effekte, die Landwirte würden sich über bewässerte Wiesen freuen.