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Wülfershausen
Streit um Saaler Umgehung: Wäre Kreisverkehr Teil der Lösung?
Wülfershausens Bürgermeister Wolfgang Seifert wehrt sich gegen Kritik aus Saal, die ihm eine Blockadehaltung hinsichtlich der Trasse vorwirft. Gespräche finden erst wieder Ende Oktober statt.
Dass die Umgehung von Saal wegen des hohen Lkw- und Pkw-Aufkommens notwendig ist, darüber gibt es kaum Differenzen. Wohl aber über den geplanten Verlauf der Trasse.
Foto: Thomas Hälker | Dass die Umgehung von Saal wegen des hohen Lkw- und Pkw-Aufkommens notwendig ist, darüber gibt es kaum Differenzen. Wohl aber über den geplanten Verlauf der Trasse.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 17.02.2024 14:42 Uhr

"Bislang treten wir nur auf der Stelle", sagt Wülfershausens Bürgermeister Wolfgang Seifert zu den Fortschritten in der Planung der Umgehungsstraße des Nachbarortes Saal. Die Behauptung, dass Wülfershausen nicht kompromissbereit sei, stimme einfach nicht, aber er könne keine Lösung gutheißen, die zu einer einseitigen Belastung seines Ortes führe, betonte er in einem Gespräch mit dieser Redaktion, in dem er auf zwei Zeitungsartikel vom August und Juli reagiert. Dort war die Haltung Seiferts von Saaler Seite deutlich kritisiert worden.

Als bedauerlich wird auch empfunden, dass Seifert gegenwärtig jedes weitere Gespräch ablehnt.  Dabei verweist der Wülfershäuser Bürgermeister auf ein Gespräch vom 17. Juni im Landratsamt mit Landrat Thomas Habermann und dem Schweinfurter Bauamtsleiter Michael Fuchs, wo nach längerer Diskussion vereinbart worden sei, dass Fuchs mit seiner Behörde Lösungsansätze erarbeiten soll, in denen die Forderungen der Gemeinde Wülfershausen Berücksichtigung finden. Die Ergebnisse sollen Ende Oktober vorliegen. "Vorher wird es keine weiteren Gespräche geben", sagt Seifert.          

Lage der Trasse stört die Weiterentwicklung der Gemeinde  

In dem Gespräch mit der Redaktion versucht er zudem deutlich zu machen, dass er gar nicht anders handeln könne, soll die Gemeinde, für die er verantwortlich zeichnet, keinen Nachteil durch den Bau der Umgehung erfahren. Wülfershausen habe keine Möglichkeit mehr, künftig Baugebiete auszuweisen, wenn die Trasse, wie jetzt vorgesehen, verwirklicht werde. Nach Süden hin stoppe die Bundesstraße 279 die Entwicklung, im Westen lägen FFH- und Naturschutzgebiet sowie ein Aussiedlerhof und nach Norden hin seien Windkraftanlagen geplant. Also bleibe nur noch eine Erweiterung Richtung Osten, wo aber die Trasse verlaufen soll, die zudem noch  auf 700 Meter an Wülfershausen herangeführt werden solle. "Das ist nicht zumutbar", ärgert sich Seifert.           

Es gibt aber noch eine ganz zentrale weitere Forderung aus Wülfershäuser Sicht. Und die betrifft die Anbindung der Kreuzung der Staatsstraße an das Industriegebiet, weil sich die Situation dort als zunehmend gefährlich für die Verkehrsteilnehmer darstelle. Trotzdem ist Seifert mit der Forderung nach einer eigenen Umgehung Süd für Wülfershausen gescheitert, weil es grundsätzlich nicht möglich ist, Projekte mit dem Prädikat "vordringlicher Bedarf" im Nachhinein zu verändern. Dazu sei die Zustimmung des Bundestages notwendig, weiß er inzwischen.

Bürgermeister Seifert hofft auf großen Spielraum des Bauamtes 

Seifert will sich in diesem Zusammenhang nicht vorwerfen lassen, nicht rechtzeitig reagiert zu haben. Wülfershausen sei im Vorfeld nicht in die Planungen des Marktes und der Bürgerinitiative Bios zur Ortsumgehung eingebunden gewesen. Einen Hoffungsschimmer, zumindest teilweise zum Zuge zu kommen, sieht der Wülfershäuser Bürgermeister, der seit 2018 im Amt ist, aber dennoch. Von mehreren Stellen sei signalisiert worden, dass die Bauämter großen Spielraum besäßen, was die Gestaltung vor Ort betrifft. Was er damit konkret meint, lässt Seifert zwar offen, gibt aber auch zu verstehen, dass ein Kreisverkehr zumindest mittelfristig die jetzige Situation verbessern könnte.             

 
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