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Mellrichstadt/Frickenhausen
Straßenbau zwischen Mellrichstadt und Frickenhausen: Warum sich die Streckenfreigabe verzögert – und wie lange
Die Staatsstraße 2292 zwischen Mellrichstadt und Frickenhausen wird erneuert. Bis 22. Dezember sollte ein Abschnitt freigegeben werden. Doch daraus wird nichts.
Die Witterung hat den Straßenbau verzögert: Der Ausbau der Staatsstraße 2292 vom Hainhof bis zur Ostheimer Straße oberhalb von Frickenhausen wird in diesem Jahr nicht mehr fertig. Die Strecke bleibt bis zum Frühjahr 2024 gesperrt.
Foto: Dietmar Kippes, Staatliches Bauamt | Die Witterung hat den Straßenbau verzögert: Der Ausbau der Staatsstraße 2292 vom Hainhof bis zur Ostheimer Straße oberhalb von Frickenhausen wird in diesem Jahr nicht mehr fertig.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:35 Uhr

Viel Regen im August, noch mehr Nässe im November und dann der frühe Wintereinbruch Anfang Dezember: Die Witterung hat den Straßenbauarbeiten zwischen Mellrichstadt und Frickenhausen einige Pausen auferlegt. Und dafür gesorgt, dass Autofahrer jetzt deutlich länger Umleitungen fahren müssen als geplant.

Am 12. Dezember wurde mit dem Einbau der Asphalttragschicht auf der Staatsstraße 2292 von Mellrichstadt nach Frickenhausen begonnen.
Foto: Dietmar Kippes, Staatliches Bauamt | Am 12. Dezember wurde mit dem Einbau der Asphalttragschicht auf der Staatsstraße 2292 von Mellrichstadt nach Frickenhausen begonnen.

"Die Baufirma hat alles probiert, um den Streckenabschnitt zwischen dem Hainhof und Frickenhausen zum Jahresende zumindest so weit fertigzustellen, dass der Verkehr wieder fließen kann. Letztendlich haben drei Wochen trockenes Wetter gefehlt, um das Etappenziel zu schaffen", sagt Dietmar Kippes, Bauleiter für Rhön-Grabfeld am Staatlichen Bauamt Schweinfurt.

Erst Regen, dann Schnee: Witterung verzögert Bauarbeiten

Der Ausbau des 1,5 Kilometer langen Teilabschnitts der Staatsstraße 2292 läuft seit knapp sechs Monaten. Gewaltige Erdmassen sind in dieser Zeit vom Ausbauende nach dem Hainhof bis zur Ostheimer Straße oberhalb von Frickenhausen bewegt worden. Immer wieder hat die nasse Witterung dabei für Verzögerungen gesorgt.

Ob die Trasse wie geplant bis 22. Dezember fertiggestellt werden kann, stand daher bereits im Herbst auf der Kippe. Bauleiter Kippes hatte allerdings einen Plan B in der Tasche. Nach Möglichkeit sollten heuer noch die Frost- und die Asphalttragschicht aufgebracht und die Bankette gemacht werden, so dass die Verkehrsteilnehmer mit eingeschränkter Geschwindigkeit auf der Strecke fahren können. Die Deckschicht sollte dann im kommenden Frühjahr folgen.

Wintereinbruch Anfang Dezember: Zehn Zentimeter Schnee machten die geplanten Straßenbauarbeiten (im Bild die Abzweigung nach Unterwaldbehrungen) unmöglich.   
Foto: Dietmar Kippes, Staatliches Bauamt | Wintereinbruch Anfang Dezember: Zehn Zentimeter Schnee machten die geplanten Straßenbauarbeiten (im Bild die Abzweigung nach Unterwaldbehrungen) unmöglich.   

Doch auch dieser Plan hat sich zerschlagen. "Am 5. Dezember, als mit dem Einbau der Asphalttragschicht begonnen werden sollte, lagen zehn Zentimeter Schnee", so Kippes. Und als der Schnee ging, kam wieder Regen. Dietmar Kippes lobt die Mitarbeiter der Baufirma Stolz aus Hammelburg, die mit viel Personal- und Maschineneinsatz versucht hätten, das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Doch vergebens. Der Streckenabschnitt mit der Abzweigung nach Unterwaldbehrungen muss laut Bauamt bis auf Weiteres gesperrt bleiben. 

Leitplanken und Reinigungsanlagen im Wasserschutzgebiet

Der Grund: Die Arbeiten für die Streckenfreigabe werden nicht fertig, auch wenn bis Ende der vergangenen Woche die Asphalttragschicht noch aufgetragen werden konnte. Was noch fehlt und nicht mehr fertiggestellt werden kann, sind die Bankette und die Leitpfosten. "Ohne entsprechende Begrenzung kann die Strecke aber nicht freigegeben werden, das ist vor allem bei Dunkelheit zu gefährlich für die Verkehrsteilnehmer", macht Dietmar Kippes deutlich. Bis 22. Dezember wird die Baustelle daher erst einmal winterfest gemacht.

Neben der Straße wird der Graben für eine Oberflächenwasserreinigungsanlage hergestellt. Hier wird Reifenabrieb und Öl aus dem Regenwasser des Fahrbahnbereichs ausgefiltert.
Foto: Dietmar Kippes, Staatliches Bauamt | Neben der Straße wird der Graben für eine Oberflächenwasserreinigungsanlage hergestellt. Hier wird Reifenabrieb und Öl aus dem Regenwasser des Fahrbahnbereichs ausgefiltert.

Doch nicht nur an der neuen Trasse wurde in den vergangenen Wochen gearbeitet. Neben der Strecke, kurz vor der Abzweigung nach Unterwaldbehrungen, werden laut Dietmar Kippes sogenannte Oberflächenwasserreinigungsanlagen gebaut. Dort wird Reifenabrieb und Öl aus dem Fahrbahnbereich ausgefiltert – Material, das sich vom Wasser absetzt, das von der Straße abfließt.

Denn der Abschnitt nach dem Hainhof bis zur Abfahrt Unterwaldbehrungen ist Wasserschutzgebiet und muss dementsprechend abgesichert werden. Der Bereich werde daher auch mit Leitplanken versehen.

Greiser-Graben im Tal bei Frickenhausen wird in neues Bachbett verlegt

Was vor der Winterpause auch noch angepackt wurde: der Bau des neuen Greiser-Grabens im Tal vor Frickenhausen. Diese Arbeiten finden schon im Vorgriff auf den nächsten Bauabschnitt statt, damit dieser im Frühjahr pünktlich beginnen kann.

Der Greiser-Graben im Tal bei Frickenhausen wird verlegt. Diese Arbeiten finden im Vorgriff auf den nächsten Bauabschnitt statt, damit die Arbeiten im Frühjahr zügig beginnen können.
Foto: Dietmar Kippes, Staatliches Bauamt | Der Greiser-Graben im Tal bei Frickenhausen wird verlegt. Diese Arbeiten finden im Vorgriff auf den nächsten Bauabschnitt statt, damit die Arbeiten im Frühjahr zügig beginnen können.

Laut Dietmar Kippes muss der Greiser-Graben, in den der Überlauf der Frickenhäuser Quellen fließt, bereits jetzt verlegt werden, da die neue Straße Richtung Frickenhausen genau auf dem Graben verläuft. "Der Greiser-Graben wird daher in ein neues Bachbett neben der Straße umgeleitet, so dass im Frühjahr dort bereits das Wasser abfließen kann und die Bauarbeiten nicht behindert werden", so Kippes. Der alte Graben werde entsprechend verfüllt.

Im Frühjahr wird ein Abschnitt freigegeben und ein zweiter gesperrt

Und wie geht es nun weiter auf der Baustelle? Die Firma Stolz habe bereits angekündigt, dass die Arbeiten im Januar zügig wieder aufgenommen werden, sobald der Wetterbericht vier bis fünf Tage am Stück trockenes Wetter vorhersagt, sagt der Bauleiter des Staatlichen Bauamts. Dennoch müsse die Strecke vom Hainhof bis zur Ostheimer Straße bei Frickenhausen voraussichtlich bis Frühjahr 2024 geschlossen bleiben.

Wenn dann nach dem Aufbringen der Deckschicht der Abschnitt der Staatsstraße 2292 von Mellrichstadt bis oberhalb von Frickenhausen freigegeben wird, folgt die Sperrung des nächsten Bauabschnitts von der Ostheimer Straße bis zur Ortseinfahrt von Frickenhausen. "Bis Ende der Sommerferien 2024 soll dann die gesamte Strecke fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben werden", blickt Kippes voraus. 

Die Asphaltdeckschicht konnte Mitte Dezember noch aufgetragen werden, dennoch muss die Staatsstraße 2292 den Winter über gesperrt bleiben.  
Foto: Dietmar Kippes, Staatliches Bauamt | Die Asphaltdeckschicht konnte Mitte Dezember noch aufgetragen werden, dennoch muss die Staatsstraße 2292 den Winter über gesperrt bleiben.  

Die Kosten für beide Bauabschnitte auf der Staatsstraße 2292 beziffert er mit neun Millionen Euro. An den Kosten der Neugestaltung der Einmündung nach Unterwaldbehrungen (Kreisstraße 23) in Höhe von 750.000 Euro beteiligt sich der Landkreis Rhön-Grabfeld mit rund 225.000 Euro.

 
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