Bei der Auseinandersetzung über das Schicksal der Ortsverbindungsstraße vom fränkischen Weimarschmieden ins thüringische Gerthausen – einst als Straße der Einheit gefeiert – zeichnet sich eine Lösung ab. Unter bestimmten Bedingungen bleibt die Straße offen.
Bedingungen sind laut eines Berichts des Meininger Tageblatts (MT): „Die Gemeinde Rhönblick nimmt ihren alten Beschluss (die Straße zum Radweg abzustufen) zurück. Ein paar aus den vergangenen Jahren und Jahrzehnten herrührende Fehleinstufungen der Straße werden durch ein förmliches Verfahren repariert – und am Ende müsste dann die Straße wirklich der Gemeinde Rhönblick zugeordnet sein.“ Die Gemeinde Rhönblick würde die Sperrungsabsichten nicht weiter verfolgen, wenn der Landkreis Schmalkalden-Meiningen sich beispielsweise am Winterdienst beteiligt.
Fahrplan
Dieser Fahrplan wurde laut MT ausgetüftelt bei der Anhörung des Petitionsausschusses des Thüringer Landtags am vergangenen Freitag in Gerthausen. Vertreten bei dieser Anhörung waren die Bürgerinitiative „Pro Ortsverbindungsstraße Gerthausen-Weimarschmieden“ mit Marko Pabst, der die Petition auf den Weg gebracht hatte, sowie aus Rhön-Grabfeld Fladungens Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten, ihre Stellvertreterin Eva Kalla und Sebastian Roth vom Landratsamt Rhön Grabfeld.
Es fehlt der förmliche Beschluss
In trockenen Tüchern ist dieser Lösungsvorschlag erst, wenn der Kreistag Schmalkalden-Meiningen dem Verfahren zugestimmt hat. Bei der Anhörung des Petitionsausschusses habe Landrätin Peggy Greiser aber signalisiert, sich einer pragmatischen Lösung nicht zu verschließen, heißt es im MT.
Michael Heym, der Vorsitzende des Petitionsausschusses, schien angetan von der gefundenen Lösung: „Selten gehen wir mit einem solchen Einvernehmen aus einer Sitzung des Petitionsausschusses“, sagte er. Marko Pabst und Markus Hodermann von der Bürgerinitiative hoffen nun ebenso auf ein gutes Ende. „Wir werden aber wachsam bleiben“, kündigte Pabst an.
Unterhalt zu teuer
Zum Hintergrund: Wie berichtet, hatte die Gemeinde Rhönblick beschlossen, die Straße zum Radweg abzustufen und für Autos zu sperren, da sie den Unterhalt nicht schultern könne. Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur hatte nach Bürgerprotesten und einer Online-Petition in einer Stellungnahme an den Landtag festgestellt, dass die Straße wohl dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen zuzuordnen sei.
Das Landratsamt hingegen kam nach Recherchen in den Archiven zu der Einschätzung, dass die Straße eben doch der Gemeinde gehört. Für die Bürger ist wichtig, dass die Straße offenbleibt, das wurde vielfach kundgetan. Sie wird von vielen Pendlern genutzt, die bei einer Sperrung weite Umwege in Kauf nehmen müssten.