
Eigentlich ist die Entscheidung für das Bauprojekt nördlich der Von-Guttenberg-Straße längst gefallen. Oder doch nicht? Die SPD-Fraktion stellte im Stadtrat nun den Antrag, das umstrittene Projekt zum Wohlwollen der zahlreichen Kritiker aus Herschfeld einzustellen.
Immer wieder drehen sich Diskussionen im Stadtrat um dieses Thema. Selbst ein Bürgerbegehren und ein Bürgerentscheid haben nicht für ein Ende der kontroversen Diskussionen sorgen können. Ob nach dem knapp gescheiterten Antrag der SPD jetzt der Weg frei ist für die Wohnanlage, darf bezweifelt werden. Schon in wenigen Monaten muss sich der Stadtrat mit den konkreten Bauplänen auseinandersetzen. Und darüber diskutieren. Kaum anzunehmen, dass die Kritik bis dahin verstummt.
Die Gräben drohen noch tiefer zu werden
Wie wirkt sich diese kontroverse Diskussion auf die Arbeit des Stadtrates aus und welche Folgen wird sie haben? Die Gräben zwischen und teilweise auch innerhalb der Fraktionen sind mittlerweile tief und sie drohen noch tiefer zu werden. Jürgen Pröscholdts (SPD) Vorwurf, der Stadtrat handele "investorengesteuert", macht die Sache nicht besser.
Was auch immer man in diesen Begriff hineininterpretieren mag, ohne Investoren gehen solche Projekte nicht. Ohne die öffentliche Hand auch nicht. Der Vorwurf, dass das eine mit dem anderen zu eng verwoben ist, ist gefährlich und wurde deshalb zu Recht von Bürgermeister Michael Werner (Freie Wähler) und Bastian Steinbach (CSU) deutlich zurückgewiesen.
Erneuter Disput vorprogrammiert
Die zugrundeliegenden Planungen gehen jetzt in die nächste Runde. Spätestens wenn die konkreten Baupläne im Stadtrat diskutiert werden, dürfte der Disput um die Wohnanlage erneut aufflammen. Es sei denn, der Stadtrat rauft sich in dieser wie in anderen wichtigen Entscheidungen endlich besser zusammen.