
Mit einem deutlich schlechteren Ergebnis als in der Vorjahresplanung rechnen die Stadtwerke Bad Neustadt für 2024. Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Leber und der kaufmännische Leiter Christian Rutter präsentierten in der jüngsten Stadtratssitzung in Bad Neustadt den Wirtschaftsplan für 2024. Die Räte beschlossen selbigen auf Empfehlung des Werkausschusses einstimmig.
Für 2024 planen die Stadtwerke mit einem Minus von rund 2 Millionen Euro, im Vorjahr hatten sie mit 1,3 Millionen Euro Verlust kalkuliert. Erwartet würden "massive Auswirkungen" des Ukrainekriegs, des Kriegs in Nahost und einer schwachen Konjunkturprognose der deutschen Wirtschaft.
Sinkende Umsätze und steigende Kosten setzen den Stadtwerken zu
Das führe zu gesunkenen Absatzmengen bei den Umsatzerlösen. Hauptsächlich zurückzuführen sei das auf einen Umsatzrückgang im Tarif- und Sonderkundengeschäft. Dazu kommt, dass der höhere Grad der Selbstversorgung der Kunden Absatzmengen reduziere. Ende 2023 durchgeführte Preiserhöhungen bei Nessi und Triamare sollen zu einer leichten Umsatzverbesserung in diesen Bereichen führen. Die Trinkwassergebühren bleiben stabil.
Der Umsatzrückgang ist nicht alleiniger Auslöser für den Defizit-Zuwachs. Hinzu kämen gestiegene Kosten beim Materialaufwand. Im Bereich Nessi erwarte man beispielsweise deutlich höhere Kosten für die von Dritten erbrachten Dienstleistungen für die Stadtbuslinie und den E-Bus. Im Triamare werde sich die Gaspreiserhöhung Ende 2023 auswirken. Beim Personal schlagen die Tariferhöhung und drei Neueinstellungen zu Buche. Eine Kreditaufnahme von 2,5 Millionen Euro sei erforderlich. Der Schuldenstand erhöhe sich auf 13,2 Millionen Euro.
Thema waren auch wieder die Solarparks Brendlorenzen und Lebenhan
In derselben Ratssitzung beschäftigte sich der Stadtrat Bad Neustadt mit den Solarparken: Weiter vorangetrieben wurden die Änderung des Flächennutzungsplanes für die Bereiche Solarpark Brendlorenzen und Solarpark Lebenhan sowie der Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan Solarpark Brendlorenzen. Die Räte fassten Beschlüsse zu den im Rahmen der frühzeitigen Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangenen Stellungnahmen.
Zudem musste die Geschäftsordnung für den Stadtrat der Stadt Bad Neustadt angepasst werden. Im Zuge der Kommunalrechtsnovelle 2023 waren an verschiedenen Stellen kleinere Änderungen nötig.