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Mellrichstadt
Stadtrat Mellrichstadt will wissen, wie gute Jugendarbeit in Rhön und Grabfeld funktioniert. Jukunet hat die Antwort.
Renate Knaut und Andreas Rottmann sind die Hauptverantwortlichen für das Bad Königshöfer Projekt 'Jukunet'. Sie zeigten in der Stadtratssitzung in Mellrichstadt auf , wie gute Jugendarbeit funktionieren kann.
Foto: Archivbild Alfred Kordwig | Renate Knaut und Andreas Rottmann sind die Hauptverantwortlichen für das Bad Königshöfer Projekt "Jukunet". Sie zeigten in der Stadtratssitzung in Mellrichstadt auf , wie gute Jugendarbeit funktionieren kann.
Sabine Pagel
 |  aktualisiert: 16.06.2023 02:31 Uhr

Jugendarbeit ist in vielen Gemeinden im Landkreis ein Thema, so auch in Mellrichstadt. Bei der Verabschiedung des Haushalts im April dieses Jahres wurde von der SPD-Fraktion angeregt, Gelder für die offene Jugendarbeit, ähnlich wie in Bad Königshofen, bereitzustellen. Da dies allerdings erst kurz vor der Verabschiedung des Haushaltes auf das Tableau kam, sorgte der Antrag für Missstimmung innerhalb des Stadtrates (wir berichteten).

Wer steht hinter Jukunet?

In der jüngsten Sitzung hatte nun Bürgermeister Michael Kraus die Hauptverantwortlichen für das Königshöfer Projekt "Jukunet", Renate Knaut (Pädagogische Leiterin) und Andreas Rottmann (Leiter der Museen in der Schranne), eingeladen. Sie haben seit 2007 das Jukunet aufgebaut und berichteten, wie sich die Jugendarbeit im Laufe der Jahre in entwickelt hat.

Das Jukunet steht für Netzwerk für Jugendkultur und kooperiert mit verschiedenen Partnern: der Vhs Rhön und Grabfeld, den Museen in der Schranne, dem JuZ (Jugendzentrum Bad Königshofen), der Stadt Bad Königshofen sowie der Kulturagentur des Landkreises Rhön-Grabfeld. Mit einem ersten Workshop für Kinder im Museum in der Schranne wurde 2008 ein Grundstein gelegt.

Über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wurde ein Regionalprojekt zur Integration junger Spätaussiedler gestartet. In der offenen Jugendarbeit ging es um eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für die Jugendlichen, auch in Kooperation mit dem Schachclub Bad Königshofen.

Programm während der Ferien

Es folgten weitere Projekte. Seit 2008 gibt ds die Jugendkulturwochen in Bad Königshofen. Diese waren zunächst nur für drei Wochen innerhalb der Sommerferien geplant. Von Anfang an sei der Zuspruch sehr groß gewesen, erklärten die beiden Verantwortlichen.

Seit 2010 gibt es während der gesamten Sommerferien Angebote, auch in Verbindung mit den Vereinen. Im vergangenen Jahr wurden über 100 Aktionen und Termine im Sommerferienprogramm geboten. Inzwischen wird in allen Ferien ein Programm aufgelegt.

Wie funktioniert gute Jugendarbeit anderorts? Renate Knaut (stehend links) und Andreas Rottmann (stehend rechts) stellten dem Stadtrat Mellrichstadt das Jukunet in Bad Köngishofen vor. In Zusammenarbeit mit vielen Bündnispartnern hat sich dieses seit 2008 entwickelt.
Foto: Sabine Pagel | Wie funktioniert gute Jugendarbeit anderorts? Renate Knaut (stehend links) und Andreas Rottmann (stehend rechts) stellten dem Stadtrat Mellrichstadt das Jukunet in Bad Köngishofen vor.

Renate Knaut betonte, dass an den Ferienprogrammen auch Kinder und Jugendlichen aus der näheren und weiteren Umgebung teilnehmen können. Wichtig sei es, Fördermöglichkeiten zu finden und zu generieren. Sie habe hier in den letzten Jahren eine Vielzahl an Fördertöpfen aufgetan, lobte Rottmann die Kollegin.

Ohne Ehrenamtliche geht es nicht

Das Jukunet ist im Alten Kindergarten von Bad Königshofen untergebracht. Hier befindet sich aus das JuZ Bad Königshofen. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren. Zu den Öffnungszeiten ist immer ein Ansprechpartner vor Ort. Im Alten Kindergarten ist auch das Mehrgenerationenhaus sowie die Achs-Geschäftsstelle. Ein Synergieeffekt für alle Beteiligten. Inzwischen gebe es einige feste Mitarbeiter, allerdings gehe es nicht ohne die ehrenamtlichen Helfer, machten beide deutlich.

Knaut und Rottmann betonten, dass Kontinuität für die Kinder und Jugendlichen das wichtigste ist. Nur so könne etwas wachsen. Es sei zu empfehlen, mit den Jüngsten schon zu beginnen, damit sie dabei bleiben. Inzwischen seien in Bad Königshofen schon die Kinder von Eltern dabei, die selbst einst beim Ferienprogramm mitgemacht haben.

Was sind Peer-Teamer?

Wie sinnvoll es ist, Jugendliche bei der Stange zu halten, zeigten die Bespiele der Peer-Teamer des Deutschen Volkshochschulverbands. Peer-Teamer sind gleichaltrige Ansprechpartner bei den Projekten und so mit den Jugendlichen auf Augenhöhe.

So kann man erreichen, dass diese sich auch weiterhin für verschiedene Bildungsprojekte interessieren. Die jungen Menschen waren selbst oft Teilnehmer, später auch Helfer bei Workshops des Jukunet oder bei TalentCAMPus-Veranstaltungen. Durch die Ausbildung als Peer-Teamer dürfen sie als Dozenten selbst Kurse bei der VHS geben. So haben in Bad Königshofen bereits zehn junge Leute die Ausbildung zum Peer-Teamer absolviert.

Stadträtin Nicole Seemann fragte an, ob Renate Knaut solch ein Projekt auch in Mellrichstadt realisieren könnte. Dem musste Renate Knaut eine klare Absage erteilen. Man könne gerne Hilfestellung geben, bot sie an. Es liege in der Hand der Stadt Mellrichstadt, wie man die Jugendarbeit umsetzt und in welchem Rahmen. Sie brauche Zeit zum Wachsen. Außerdem brauche man einen guten Partner, zum Beispiel einen Verein, der unterstützend mitwirkt.

 
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  • andirottmann@gmail.com
    Das jukunet kooperiert nicht mit folgenden Partnern, sondern ist ein organisatorischer Zusammenschluss aus folgenden Einrichtungen: der vhs Rhön und Grabfeld, den Museen in der Schranne, dem JuZ (Jugendzentrum Bad Königshofen) sowie der Stadt Bad Königshofen und kooperiert mit weiteren Partnern.

    Die Einrichtungen des jukunet haben jeweils bei entsprechenden passenden Förderstellen als Kooperationspartner, welche auch für die Antragstellung und Förderung notwendig sind, Anträge gestellt und bewilligt bekommen.

    Ziel der Präsentation war es, darzustellen, dass für ein vergleichbares Projekt an einem anderen Ort (hier Mellrichstadt) ähnliche Kooperationen notwendig sind.

    Für Anträge im Rahmen von "Kultur macht stark" benötigt man beispielsweise mindestens drei Partner aus den Bereichen Kultur (z.B. eine kulturelle Einrichtung oder/und ein Verein wie Salzhaus oder MKG), der Bildung (z.B. vhs Rhön und Grabfeld) und einem Partner mit Zugang zur Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen.
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