Es war jede Menge Arbeit, die der gebürtige Bad Neustädter Max Kortmann in den vergangenen Wochen und Monaten aufwenden musste, um sein großes Vorhaben, die Arktis im Rahmen eines Mikroplastik-Forschungsprojektes ("TOPtoTOP Arctic Research Expedition 2021") zu umsegeln, wirklich auch starten zu können. Die Arbeit hat sich gelohnt - auch dank einiger Leser dieser Zeitung, die nach der Berichterstattung Mitte April Kortmann und sein Team finanziell per Crowdfunding-Spendenaktion unterstützt haben. Die Arktis-Expedition konnte in diesen Tagen starten.
"Großer Dank von unserer Seite. Wir haben eine tolle Resonanz auf unser Projekt erfahren und wurden regelrecht mit Nachrichten bombardiert", freute sich der Bad Neustädter kurz vor der Abreise über das Interesse und die Großzügigkeit aus seiner Rhöner Heimat.
Nach einem Auffrischungskurs ging es los
Nach einem Auffrischungskurs in Sachen Gletscherquerung und Spaltenbergung in den österreichischen Alpen brach Max Kortmann gemeinsam mit seinem Kollegen Sebastian Pohl am Mittwoch in Richtung Norwegen auf. Bevor das Abenteuer in Tromsö, der größten Stadt im Norden von Norwegen starten kann, müssen die Jungforscher nach Ankunft in Skandinavien aufgrund der Corona-Pandemie zunächst einmal für zehn Tage in Quarantäne. Danach soll es auf ihrer Reise weitergehen zur Insel Spitzbergen, nach Grönland, Island und Irland.
Wie es ihnen dort und auf der kompletten Forschungsreise ergeht, können Interessierte über die sozialen Netzwerke hautnah mitverfolgen. "Wir wollen Geschichten erzählen und die Leute damit abholen", kündigte Max Kortmann die medialen Aktivitäten bereits vor einigen Wochen an. Schließlich sei Mikroplastik ein Thema, das alle angehe, gerade in der Zukunft.
Wie weit fliegt Mikroplastik?
Auf dem Segelboot eines Schweizer Bergführers und Klimatologen wollen Kortmann und seine Mitstreiter herausfinden, ob das verschwindend kleine Mikroplastik, welches neben der Klimaerwärmung das größte Problem im Komplex Klimawandel darstellt, von Europa bis in die Arktis fliegen kann. Ein besonderer Forschungsort ist beispielsweise ein über 2200 Meter hoher Vulkan. Auch über die Auswirkungen des Plastiks auf Tiere in den Meeren wollen sie auf ihrer besonderen Reise, die bis Juli dauern soll, Aufschluss erhalten.