
Das war schon ein dicker Brocken zum Auftakt unserer Sommerserie, die in diesem Jahr unter dem Titel "der Landkreis Rhön-Grabfeld von oben" steht. Gezeigt wurde ein recht kleines Dorf ohne besondere Auffälligkeiten. Der Hinweis auf die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde mit einem "botanischen" Namenszusatz dürfte aber ausgereicht haben, um die Ortschaft Sulzdorf an der Lederhecke zuzuordnen. Die Gemeinde besteht allerdings aus mehreren Ortsteilen, in unserem Rätsel handelt es sich um Serrfeld.
Serrfeld: Da muss wahrscheinlich manch einer überlegen, wo sich die kleine Ansiedlung mit seinen rund 130 Bewohnern überhaupt befindet. Der Hauptverkehr führt ohnehin ein paar Kilometer entfernt auf der B 279 Richtung Maroldsweisach vorbei. Nur wer kurz hinter Sulzfeld Richtung Hofheim abzweigt, durchquert der Ort.
Warum Siegfried Schweinfest Sulzfeld liebt
Die abgelegene Lage hat für Siegfried Schweinfest Nach- wie auch Vorteile. Der gebürtige Serrfelder beschreibt liebevoll seinen Heimatort, der beim genaueren Hinsehen doch einige Besonderheiten aufweist. Auffällig sind beispielsweise einige imposante Bauernhäuser, mal mit filigranem Fachwerk mal aus massiven Naturstein. Zeichen dafür, dass einst einige reiche Bauern das Dorf bewohnten.

Ein weiteres malerisches Gebäude des mehrheitlich evangelischen Dorfes ist die Kirchenburg, in der jedoch katholische Gottesdienste gehalten werden. Neben den zahlreichen Sagen, die sich um das Gotteshaus ranken, besitzt es ein sehr reales künstlerisches Kleinod, denn der Altaraufsatz in der ansonsten schlichten aber originalen Einrichtung soll aus der Werkstatt von Tillmann Riemenschneider stammen.
Hier wird noch mit Muskelkraft geläutet
Schweinfest sollte es wissen, denn er macht nicht nur Führungen durch die Anlage sondern hat noch eine besondere Aufgabe als Messner. Das Amt hat er von seinem Vater übernommen und mit ihm auch eine körperliche Herausforderung, denn er ist für das Läuten verantwortlich. Dazu betätigt er nicht etwa einen Schalter, vielmehr muss Schweinfest die beiden Glocken mit dem Seil und erheblichem Krafteinsatz in Schwung bringen, weil die Kirche vielleicht als eine der letzten im Landkreis nicht elektrifiziert ist. Das hat ebenso zur Folge, dass auch der Blasebalg für die Orgel ebenfalls manuell bedient werden muss.
Liebenswerte Menschen machen den Unterschied
Besonders freut sich Schweinfest aber darüber, dass das beschauliche Dorf jetzt wieder seine Dorfwirtschaft samt Biergarten hat, in der sich die Einwohner treffen können. Aber der Austausch innerhalb des Bevölkerung funktioniere ohnehin, "wenn ich Hilfe brauche, muss ich nicht erst lang suchen". So ist auch das Vereinsleben intakt, "man hilft sich gegenseitig".
Außerdem gibt sich das Dorf weltoffen. Noch zart ist das Pflänzchen in Puncto Fremdenverkehr, aber inzwischen gibt es mehrere Ferienwohnungen, und der neueste Clou ist Lamatracking, das eine zugezogene Familie anbietet und die auch ein altes Bauernhaus liebevoll saniert hat.
Nur mit Arbeitsplätzen und Einkaufsmöglichkeiten im Ort sieht es schlecht aus. Die Leute orientieren sich in dieser Hinsicht eher nach Hofheim, berichtet der Serrfelder. Trotz des Mankos lassen sich aber junge Leute im Dorf nieder, "Leerstand gibt es kaum". Die Lebensqualität bestimmt sich nicht an der Infrastruktur, "vielmehr sind es die Natur und die Menschen, die Serrfeld liebenswert machen".
Hier ist die neue Aufgabe
Mit unserer nächsten Aufgabe machen wir einen großen Sprung ans andere Ende des Landkreises. Um die 50 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Serrfeld und der gesuchten Ortschaft. Wieder handelt es sich um kleines Fleckchen diesmal am südöstlichen Rande der Rhön. Versuchen Sie einmal den Dorfmittelpunkt auszumachen, denn der ist recht typisch für das gesuchte Dorf. Ganz in der Nähe wird auch ein bekanntes Bier gebraut.
Haben Sie die kleine Gemeinde erraten? Dann schicken sie ihre Antwort bitte per E-Mail an: redaktion.rhoen-grabfeld@mainpost.de (Einsendeschluss ist Montag, 9. August, 23.30 Uhr) oder als Postkarte an Main-Post, Industriestraße 8, 97616 Bad Neustadt (Einsendeschluss: Montag 9. August). Unter allen Teilnehmern verlosen wir am Ende der Sommerserie drei Preise, die als Gutscheine ausgegeben werden. 1. Preis Amazon, Wert 35 Euro; 2. Preis Tchibo, Wert 35 Euro, 3. Preis Rossmann, Wert 30 Euro.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Preises nicht möglich.