Jetzt hatten Sie bei unserem Sommerrätsel "Rhön und Grabfeld aus der Luft" ein Wochenende Zeit zum Grübeln: Wie mag wohl das Dorf mit der auffälligen Struktur und einer Allee in der Mitte heißen? Der Hinweis auf die Straße, die jahrzehntelang dort endete, deutet an, dass es sich wohl um eine Ortschaft an der ehemaligen innerdeutschen Grenze handelt. Dem ist auch so, es gibt zwar mehrere Orte, die dieses Schicksal teilten, doch diese markante grüne Baum-Chaussee besitzt nur das malerische Breitensee.
Trotz oder vielleicht gerade wegen seiner Abgeschiedenheit hat sich das 180-Seelen-Dorf zu einem schmucken Ansiedlung entwickelt. Das ist auch ein Grund, warum Matthias Rink niemals von Breitensee wegziehen will. Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins ist bei der Aufklärung des Rätsels behilflich. Er hat jeden Tag eine Strecke von 100 Kilometern zur Arbeit und wieder nach Hause zurückzulegen, ein Ortswechsel komme aber nicht in Frage.
Das großzügige Aussehen mit dem breiten Dorfanger dürfte Julius Echter zu verdanken sein, der Breitensee zu einem Bollwerk gegen das protestantische Thüringen ausbaute, erzählt Rink. Dazu wurde sogar in der Dorfmitte ein Schloss errichtet, von dem allerdings heute nur noch Fragmente vorhanden sind. Bestens aus dieser Zeit erhalten ist dagegen die Kirche St. Michael und ihr Hochaltar, der aus der Werkstatt Riemenschneiders stammen könnte, wie Rink meint.
Kaum Durchgangsverkehr
Das Angenehmste ist die Ruhe und Beschaulichkeit des Ortsteils von Herbstadt, findet Rink. Als die Grenze noch dicht war, kamen nur bei den Patrouillen des Bundesgrenzschutzes, des Zolls und der Amerikaner Fahrzeuge ins Dorf. Aber auch jetzt hält sich der Durchgangsverkehr in engen Grenzen.
Durch die Grenzöffnung ist aber insgesamt mehr Leben eingekehrt. Es boten sich neue berufliche Perspektiven und mit den benachbarten thüringischen Dörfern wurden alte Verbindungen erneuert – und gemeinsam Feste gefeiert.
Dätscher beim Backhausfest
Noch vor dem Waldfest am Brünnlein ist das Backhausfest in der Dorfmitte das wichtigste gesellschaftliche Ereignis. Leute aus Nah und Fern kommen, um die Spezialitäten aus dem Holzofen zu probieren. Eine Besonderheit ist der für die Region eher untypische, aus Kartoffeln hergestellte "Dätscher".
Da müssen dann alle mithelfen, was jedoch gut funktioniere, denn Zusammenhalt und Nachbarschaftshilfe wird in der Bevölkerung groß geschrieben. Ein weiterer Grund, warum er nirgendwo anders leben möchte, betont Rink.
Abgeschiedene Lage und herrlicher Blick
Auch nicht in dem Dorf, das wir dieses Mal suchen? Wahrscheinlich nicht - so überzeugt, wie Matthias Rink aus Breitensee klang. Dabei hat das nun gesuchte Dorf mit seiner abgeschiedenen Lage im Norden des Landkreises und einem herrlichen Blick in die Region durchaus einige ähnliche Attribute wie Breitensee. Welcher Ort mag es wohl sein?
Auch in diesem Sommer haben wir eine Sommerserie vorbereitet. Wir präsentieren diesmal Luftaufnahmen von kleineren Ortschaften im Landkreis und fragen, um welchen Ort es sich handelt. Antworten bitte per E-Mail an redaktion.rhoen-grabfeld@mainpost.de (Einsendeschluss ist Donnerstag, 15. August, 23.30 Uhr) oder als Postkarte an Main-Post, Industriestraße 8, 97616 Bad Neustadt (Einsendeschluss: Donnerstag, 15. August). Unter allen Teilnehmern verlosen wir am Ende der Sommerserie fünf Dirk-Nowitzki-Biographien und einen Tankgutschein.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Preises nicht möglich.