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Eußenhausen
Skulpturenpark Deutsche Einheit: Querelen wurden beigelegt
Im Streit um den Skulpturenpark "Deutsche Einheit" mit Jimmy Fell am ehemaligen Grenzübergang an der Schanz bei Eußenhausen zeichnet sich eine Einigung ab.
Der Skulpturenpark Deutsche Einheit auf der Schanz am ehemaligen Grenzübergang Deutsche Einheit kann in seiner jetzigen Form bestehen bleiben. Das ist der Inhalt einer einvernehmliche Regelung der Landräte Peggy Greiser (Schmalkalden-Meiningen) und Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) mit Jimmy Fell
Foto: Hanns Friedrich | Der Skulpturenpark Deutsche Einheit auf der Schanz am ehemaligen Grenzübergang Deutsche Einheit kann in seiner jetzigen Form bestehen bleiben.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 30.01.2022 02:21 Uhr

Eine einvernehmliche Regelung der Landräte Peggy Greiser (Schmalkalden-Meiningen) und Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) mit Jimmy Fell soll die Querelen mit dem Berliner Aktionskünstler beenden. Das jedenfalls ist der Wunsch der Verantwortlichen, wie sie bei einem Pressegespräch im Jagdschloss Fasanerie in Hermannsfeld betonten.

Die "Schanz" auf der der Skulpturenpark steht, war in der Zeit des geteilten Deutschland die einzige Grenzübergangsstelle zwischen Unterfranken und Thüringen. 1991 entstand mit der "Goldenen Brücke" das erste Zeichen der Wiedervereinigung auf der Grenze zwischen Franken und Thüringen. Daraus entwickelte sich der Skulpturenpark Deutsche Einheit.

Die Unstimmigkeiten begannen, als vor gut einem Jahr die Thüringer Landesgesellschaft und die Stiftung Naturschutz Thüringen "Grenzüberschreitungen" durch Kunstwerke auf einem vom Landkreis Schmalkalden-Meiningen nicht gepachteten Bereich beanstandeten.

Protestaktionen und Schriftverkehr

Es kam zu Schriftverkehr und Auflagen, gegen die sich der Berliner Aktionskünstler gewehrt hatte. Er habe diese Naturschutzgrenzen nicht gekannt, argumentierte er. Protestaktionen und Schriftverkehr zwischen Herbert Fell sowie den Vertretern beider Landkreise folgten. Dazu gehört unter anderem die Aktion, bei der sich Jimmy Fell medienwirksam in einer selbstgebauten Sänfte über den Skulpturenpark tragen ließ, da es aufgrund eines Schreibens aus Meiningen, für ihn ein Betretungsverbot am Skulpturenpark gab.

Diese Skulpturen waren der Auslöser für die Querelen, denn sie liegen im Naturschutzgebiet und der von einem Landwirt gepachteten Fläche.
Foto: Hanns Friedrich | Diese Skulpturen waren der Auslöser für die Querelen, denn sie liegen im Naturschutzgebiet und der von einem Landwirt gepachteten Fläche.

Auslöser war eine aus Lehm geformte Skulptur, die im Naturschutzgebiet stand. Diese sollte er entfernen und weitere Aktivitäten mit dem Landratsamt in Meinigen abstimmen. Landrätin Peggy Greiser sagte im vergangenen Jahr in einem Gespräch mit dieser Redaktion, dass sie für ein klärendes Gespräch "am runden Tisch" gerne bereit sei. Vor wenigen Tagen fand ein Treffen auf neutralem Boden, in das Rathaus der Stadt Mellrichstadt, statt.

An dem Gespräch nahmen Landrätin Peggy Greiser (Schmalkalden-Meiningen), Landrat Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld), die Leiter der Stabsstellen Kreisentwicklung, Daniel Klee (Schmalkalden-Meiningen), Jörg Geier (Rhön-Grabfeld), Michael Kraus, Bürgermeister Stadt Mellrichstadt, Alexander Schmidtke, Geschäftsführer Thüringer Landgesellschaft, Sandra Lindauer, Thüringer Landgesellschaft, und Denis Peisker, Geschäftsführer Stiftung Naturschutz Thüringen teil. ein. Jimmy Fell war aus Termingründen nicht dabei. "Wir haben ihn aber danach unverzüglich über den Gesprächsinhalt informiert", sagte Landrat Thomas Habermann.

Gemeinsamkeit zwischen beiden Landkreisen

Bei dem Gespräch war man sich einig, dass der Skulpturenpark Deutsche Einheit, dessen Fläche vom Landkreis Schmalkalden-Meiningen gepachtet ist, mittlerweile von öffentlichem Interesse sei. Allerdings müsste es im Hinblick auf das angrenzende Eigentum der Stiftung Naturschutz Thüringen eine klare Regelung geben. 

Letztendlich symbolisiere der Skulpturenpark auch die Gemeinsamkeit der beiden Landkreise Rhön-Grabfeld und Schmalkalden-Meiningen. Vor allem ging es um eine an einen Landwirt verpachtete Fläche, auf der Jimmy Fell neue Kunstwerke stellte. Die Beteiligten sahen bei der Beratung den Skulpturenpark in der aktuellen Situation als Gesamtbild und zeigten sich, trotz der naturschutzfachlichen Problematik, bereit, diesen in seiner jetzigen Gebietsabgrenzung nicht infrage zu stellen.

Dies betrifft auch den Bereich, in dem eine Lehmskulptur und neue Kunstwerke erstellt wurden, sagte Landrätin Peggy Greiser beim Pressegespräch. Dazu gibt es eine schriftliche Vereinbarung zwischen dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen und der Stiftung Naturschutz Thüringen. Diese besagt, dass alle bisher entstandenen Kunstwerke auf der Fläche des Skulpturenparks verbleiben können. Neue Installationen oder Veränderungen sollten jedoch unterbleiben.

Dokumentation soll erstellt werden

"Die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Rhön-Grabfeld sowie die Stadt Mellrichstadt und die Thüringer Landgesellschaft sehen den Skulpturenpark als geschichtliches Ensemble und erkennen die bisher geschaffenen Arbeiten des Künstlers Herbert Fell im Sinne der geschichtlichen Aufarbeitung politisch an." Als sinnvoll hielten Landrätin Peggy Greiser und Landrat Thomas Habermann in diesem Zusammenhang eine Dokumentation des Skulpturenparks Deutsche Einheit, vor allem auch zur konkreten Information für Besucher oder Schulklassen. Im Gespräch ist ein QR-Code. Landrätin Peggy Greiser könnte sich auch die Erfassung der Kunstwerke in einem Katalog vorstellen. Sie, wie auch Landrat Thomas Habermann, hofft, dass man mit dieser Vereinbarung auf einem guten Weg in die Zukunft ist.

 
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