Sport hat die erstaunliche Fähigkeit, Menschen zu verbinden, egal ob im Team oder beim Einzelsport. So auch Skateboarden. Am Wochenende konnten interessierte Jugendliche in Bischofsheim am Fun Park Four Seasons von erfahrenen Skatern alles rund um den Brettsport lernen.
Dabei war völlig egal, ob man totaler Anfänger oder schon etwas fortgeschritten war. Veranstaltet wurde der Tag von der Kreuzbergallianz. Trotz des recht verhaltenen Wetters hatten sich rund zehn Jugendliche auf dem Park eingefunden. Mit Boards und Helmen ausgerüstet, konnten die Kinder selbst einige Tricks ausprobieren oder sich hilfreiche Tipps von den "alten Hasen" abholen.
Beim Skaten lernt man eine Lektion fürs Leben
Einer der Skatelehrer war Lars Kempel aus Schlüchtern. Der 36-Jährige fährt seit mittlerweile 24 Jahren Skateboard. Für ihn bedeutet Skateboarden weit mehr als nur körperliche Betätigung. "Mir hat die Zeit und die Kultur damals und auch heute noch sehr viel gegeben. Das Mindset, das ich durch das Skaten gelernt habe, war eine enorme Stütze für mein späteres Leben. Hinzufallen und trotzdem immer wieder aufzustehen und es nochmal zu versuchen, genau das ist es, was mir der Sport beigebracht hat. Und genau darum geht es auch im Leben", so der Schlüchterner.
Obwohl es mittlerweile viel mehr Skateparks gebe, sehe er immer weniger Jugendliche auf dem Board. Nachvollziehen kann er das nicht, schließlich sei Skaten so ein großartiges Hobby.
Ziel: Kinder von ihren Smartphones weglocken
Ähnliches hat auch Max Klüpfel aus Lohr am Main über die Jahre beobachtet. "Als ich so etwa 13 oder 14 Jahre alt war, war die Skate-Szene noch viel aktiver. An den kleinsten Parks war die Hölle los. Heute habe ich das Gefühl, dass das nicht mehr so ist", so der 32-Jährige.
Genau deshalb war für ihn sofort klar, bei der Veranstaltung als Skatelehrer dabei sein zu wollen. Er selbst hätte sich vermutlich schwergetan, Tipps von Älteren anzunehmen. "Ich war damals viel zu rebellisch, um mir etwas sagen zu lassen. Aber allein zu sehen, was alles an einem Skateboard möglich ist, hilft enorm", so Max. Sein Hauptziel ist es, die Kinder von ihren Smartphones wegzulocken und zurück auf das Skateboard zu bringen.
Einer der Jugendlichen, die sich an dem Tag auf das Board gewagt haben, ist Ty Roth aus Schlüchtern. Eigentlich wohnt er mit seinen Eltern in Südafrika, besucht aber aktuell seine Familie in der Heimat. Skateboarden hat er nur ein paarmal ausprobiert, aber so richtig dabei geblieben ist er nie. "Ich habe sonst immer mal wieder allein geskatet. Heute habe ich gemerkt, wie viel mehr Spaß es zusammen macht. Hier sind auch andere Anfänger und man braucht sich nicht zu schämen. Außerdem lernt man mit anderen einfach schneller", so der 15-Jährige.
Bereits nach kurzer Zeit klappte der erste Ollie, ein einfacher Sprung. In Zukunft will er auf jeden Fall öfters mit dem Skateboard rausgehen. Aber auch bei den anderen Jugendlichen waren die Lernfortschritte deutlich zu sehen.
Insgesamt war der Tag also ein voller Erfolg. Über weitere neue Leute auf dem Skateboard würden sich die beiden erfahrenen Skater freuen: "Wir sind öfters hier am Skaten und jeder ist bei uns willkommen. Egal ob alt oder jung. Also traut euch einfach und kommt vorbei, wir helfen immer gerne."