"Das Elektromotorenwerk Bad Neustadt (EWN) ist ein digitales Vorzeigewerk im Siemens-Verbund", schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Das habe auch Siemens-Vorstand Judith Wiese festgestellt, als sie den Standort kürzlich besuchte. Bei verschiedenen Stationen in der Fabrik lernte sie nicht nur führende digitale Prozesse und innovative Siemens-Lösungen zur Effizienzsteigerung kennen, sondern informierte sich auch über die Umsetzung des "New Work"-Ansatzes im EWN, ob auf dem sogenannten "Shopfloor" an den einzelnen Montagelinien, im "Innovation Lab" oder dem "Digitalen Meisterbüro". Hier lag ihr insbesondere das Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Herzen.
Kluges Zusammenspiel von Mensch und Maschine
"Die digitale Transformation ist nicht nur eine Frage von Technologie, Hard- oder Software; sie betrifft auch unsere Arbeitsweise und die Art unserer Arbeit. Hier im Bad Neustädter Werk sehe ich das hervorragend umgesetzt", sagte die Spitzenmanagerin laut Siemens. "Kontinuierliche Fort- und Weiterbildung ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr wichtig, damit sie für den Einsatz von digitalen Werkzeugen entsprechend qualifiziert sind. Nur mit einem klugen Zusammenspiel von Mensch und Maschine bleiben wir Weltspitze."
Bad Neustadt als Blaupause für neues Kapitel der Digitalsierung
"Das EWN wird auch künftig in der Spitzengruppe der digitalen Fertigungen mitspielen, das verdeutlicht nicht zuletzt die Arena der Digitalisierung. Wir sehen hier am konkreten Beispiel: Digitalisierung zahlt sich aus", wird Achim Peltz, CEO der Geschäftseinheit Motion Control bei Siemens Digital Industries, zitiert. Rund 8000 Kunden hätten dies seit 2017 bei ihren Besuchen in Bad Neustadt erfahren. Mit einem modernisierten und erweiterten Ausstellungskonzept geht die Arena der Digitalisierng rundum erneuert an den Start. Den Startschuss gab Judith Wiese höchstpersönlich. "Schlagen wir ein neues Kapitel der Digitalisierung auf – und Bad Neustadt ist die Blaupause dazu", so die Arbeitsdirektorin.
Bei Valeo Siemens sind derweil 250 Jobs in Gefahr
Doch nicht überall am Standort Bad Neustadt herrscht eitel Sonnenschein. Denn beim Joint-Venture Valeo-Siemens eAutomotive Produktionsstandort Bad Neustadt sind 250 Jobs in Gefahr, weil der Kunde Volvo zum Jahresende einen wichtigen Vertrag auslaufen lässt. Der Standort als Gesamtes, an dem rund 700 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt sind, soll aber nicht zur Disposition stehen. Die Beschäftigten und die IG Metall setzen sich gegen den geplanten Stellenabbau zur Wehr und wollen weiter um jeden Arbeitsplatz kämpfen.