Tiere vor schlechter Haltung oder dem Schlachter bewahren - dieser Aufgabe stellt sich der Verein "Tierschutzhof e. V." seit 20 Jahren. Erster Standort der Einrichtung war damals ein Hof in den Haßbergen, bevor der Verein vor 15 Jahren einen Hof in Großeibstadt erwarb und sich seitdem dort um vernachlässigte oder herrenlose Tiere kümmert.
Zu den Gründungsmitglieder der Vereins, der damals noch "Lichtblick e.V" hieß, zählte Thomas Draxler, der heutige stellvertretende Vereinsvorsitzende. Zusammen mit einigen Mitstreitern stellte sich der im Hauptberuf als Diplom-Sozialpädagoge tätige Tierschützer der Aufgabe, sich in seiner Freizeit um schutzlos gewordene Tiere zu kümmern.
80 Mitglieder sind im Verein des Tierschutzhofes
Heute zählt der Tierschutzhof-Verein rund 80 Mitglieder, die sich auf dem ehemaligen Bauernhof in Großeibstadt um ebenso viele Tiere kümmern. Darunter sind neben kleineren Vierbeinern wie Kaninchen oder Katzen auch größere Tiere wie Ziegen, Esel, Ponys oder Pferde.
Vereinsvorsitzende ist seit vielen Jahren Franziska Dorsch, die wie ihr Stellvertreter und einige weitere Helfer praktisch jeden Tag auf dem Hof sind, um sich um die Pflege und Fütterung der Tiere zu kümmern. Und da kommt nach Aussage von Thomas Draxler an Ausgaben einiges zusammen, die seit der Vereinsgründung noch nie leicht zu stemmen waren. Auch die Gebäude und das Grundstück müssen unterhalten werden. Über die Mitgliedsbeiträge, Spenden und eigenes Geld kommt zwar einiges herein, doch reiche das laut Draxler nicht immer aus.
Ferienangebote für Kinder sind wichtig für den Verein
"Wir bekommen keinerlei Unterstützung aus öffentlichen Mitteln und sind deshalb auch auf Einnahmen durch unsere Reitangebote und Ferienangebote angewiesen", so das Vorstandsmitglied des Tierschutzhofs Rhön-Grabfeld.
Dass diese Einnahmen während der Corona-Pandemie teilweise oder ganz wegbrachen, habe der Verein überstanden, dafür gebe es jetzt neue Probleme. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges seien nicht nur die Energiepreise in die Höhe geschnellt, sondern auch die Kosten für Tierfutter oder den Tierarzt gestiegen. "Außerdem wird weniger gespendet, weil die Leute sparen müssen", so Draxler.
Fast 60 Anmeldungen für die Sommerferienangebote in Großeibstadt
Der Mitbegründer des Tierschutzhof-Vereins freut sich deshalb sehr, dass die Resonanz auf die Sommerferienangebote wieder groß war. "Uns liegen fast 60 Anmeldungen von Kindern und Jugendlichen vor, die noch bis Anfang September bei uns reiten oder einfach nur ein paar entspannte Stunden auf dem Hof verbringen möchten", so Thomas Draxler.
Im Vordergrund stehe die Freude am Umgang mit dem Tier. Vorkenntnisse im Reiten oder eine Reiterausrüstung seien nicht erforderlich. "Unser wichtigstes Ziel ist es, die Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen von Tieren zu fördern."