Die Faszination, die dem Fliegen innewohnt, wurde schon viel beschrieben. Eine komplett andere Sache ist es, selbst mitzufliegen. Thomas Lüdtke, Vorstandsmitglied des Flugsportvereins Grabfeld Saal, liebt den Segelflug und möchte möglicht vielen Zeitgenossen das Hobby nahebringen.
Wieso nicht einen Selbstversuch wagen? Start ist morgens auf dem Segelflugplatz des Flugsportvereins Grabfeld. Es verspricht, ein interessanter Tag zu werden. Der Segelflug startet mit einer Sichtkontrolle des Flugzeugs. Der Pilot prüft, ob alles an der Maschine in einem guten Zustand ist.
Ein Selbstversuch
Im Flugzeug heiß es angurten und Headset aufsetzen, damit man miteinander kommunizieren kann. Dann startet Thomas Lüdtke denn Motor des Motorseglers, der das Flugzeug in die Luft bringt. Nach ein paar Minuten, die der Motor braucht, um auf die passende Temperatur zu kommen, rollt das Flugzeug schon in Richtung Startbahn. Dort angekommen, beschleunigt die Maschine und hebt sich in die Luft.
Jetzt verändert sich die Perspektive: Nach kurzer Zeit werden die umliegenden Gebäude immer kleiner. Es bietet sich ein Blick über die Rhön. Man erkennt schnell einige Gebäude in der Ferne wie das Hochlager der Firma Kunert, den Sendemasten auf dem Kreuzberg oder das Radom auf der Wasserkuppe.
Nach einem kurzen Rundflug von Saal über Bad Neustadt zum Kreuzberg und zurück, der ungefähr eine halbe Stunde dauert, landet Thomas Lüdtke die Maschine sanfter als jeder kommerzieller Pilot wieder auf dem Segelflugplatz in Saal.
Außenlandungen werden geübt
Beim ersten Flug kommt häufig die Frage auf, was passiert, wenn der Motor des Motorseglers versagt. Thomas Lüdtke erklärt: "Das ist kein Problem. Denn wenn der Motor versagt und keine Thermik vorhanden ist, um an Höhe zu gewinnen, wird die Gleitfähigkeit des Flugzeugs genutzt. Diese reicht immer, um entweder zu einem Flugplatz zurückzukommen oder um auf einem geeigneten Stück Land eine Außenlandung zu vollziehen. Ein geeignetes Stück Land für eine Außenlandung ist möglichst eben und ohne Hindernisse, wie zum Beispiel eine gemähte Wiese oder ein abgeernteter Acker." Natürlich wirke es für den außenstehenden Beobachter erstmal sehr ungewöhnlich, einen Segelflieger auf einem Feld in seiner Nähe landen zu sehen.
Gerne mal vorbeischauen
Man lernt in einem Verein für Segelfliegen nicht nur das Fliegen, sagt Thomas Lüdtke. Maqn bekommt auch die Wartung der Sportgeräte beigebracht, um deren Flugfähigkeit zu erhalten, und auch das Lesen von Karten, sowie die Navigation mit ihrer Hilfe, was auch im Alltag sehr nützlich ist. Das Segelfliegen kann man ab 14 Jahren nach einem Test zur körperlichen Eignung erlernen.
Laut Thomas Lüdtke kann, wer er sich für das Segelfliegen interessiert, gerne an Wochenenden und Feiertagen während der Saison am Segelflugplatz vorbeikommen, sich vor Ort von den Vereinsmitgliedern informieren lassen und auch mal selbst in einem Segelflugzeug mitfliegen.