Wer die Dauerausstellung in der Schranne noch einmal in der bisherigen Form sehen will, dem bleibt für einen Besuch nur noch bis Ende März Zeit. Ab April wird das Museum, das von der Archäologischen Staatssammlung in München getragen wird, komplett ausgeräumt, bevor dann nach den Sommerferien mit dem Umbau begonnen werden soll.
Welche Objekte von der bisherigen Ausstellung bei der Neugestaltung erhalten bleiben werden, ist dabei noch völlig offen. Das im Jahre 2000 bei Ausgrabungen in Salz gefundene gläserne Trinkhorn soll dazugehören, wie Bürgermeister Thomas Helbling bei der Museumsführung der Mitglieder der Allianzlenkungsgruppe mit Museumsleiter Andreas Rottmann verriet.
Das neue Museum soll topmodern werden
„Das Museum wird topmodern“,betonte Ursula Schneider vom Regionalmanagement des Landkreises. Neu gestaltete Vitrinen, Stellwände und der Einsatz von verschiedenen Medien sollen unter anderem die seit 28 Jahren unveränderte und schon etwas angestaubte Ausstellung ersetzen. Die wollten in den vergangenen Jahren immer weniger Besucher sehen.
Bei der Sitzung der Lenkungsgruppe ging es darum, ob und in welcher Weise sich die Allianzgemeinden an der Gestaltung des Grabfeld-Treffpunktes im Eingangsbereich des Museums beteiligen wollen. „Im Erdgeschoß wird es keine archäologische Dauerausstellung mehr geben“, betonte Museumsleiter Rottmann. Auch das in einer Vitrine präsentierte Skelett des „ältesten Bauern Deutschlands“, wird weichen müssen. Das bei Schwanfeld gefundene Skelett ist gut 7500 Jahre alt, wie neuere Untersuchungen ergeben hätten, sagte Rottmann.
Gemeinsam Kochen im Empfangsbereich
Neben Büro, Kasse und Museumsshop wird der Raum eine Leseecke mit Literatur zum Thema Grabfeld beherbergen und eben auch Beiträge zur Darstellung der Gegenwart. Die Allianzgemeinden werden hier Gelegenheit bekommen, Einrichtungen zu bewerben, die auch für Fremde interessant sein können. Allzu aufwendig soll das Ganze mit einer Beteiligung von rund 1000 Euro pro Gemeinde aber nicht gestaltet werden. Zudem kommen zusätzliche Leader-Mittel zum Einsatz.
In der Sitzung stimmten dann alle dem Vorhaben zu. Auf die einzelnen Gemeinderäte kommt nun die Aufgabe zu, attraktive Details in den Dörfern ausfindig zu machen, die dann im Grabfeld-Treff gezeigt werden. „Viele Leute suchen hier nach Informationen über Bad Königshofen und die Umgebung“, erklärte Rottmann, der hier auch die Gelegenheit zum gemeinsamen Kochen schaffen will. Unter dem künftigen Verbindungsübergang zum Grenzgängermuseum wird Platz geschaffen für Workshops oder ähnliches.
Barrierefreiheit auf allen Ebenen
Ein besonderes Augenmerk soll auf die Barrierefreiheit gelegt werden. Wie Bürgermeister Thomas Helbling erläuterte, wird wohl doch von der Martin-Reinhard-Straße aus ein Aufzug in das aus dem 17. Jahrhundert stammende Gebäude installiert, weil Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer den Treppenaufgang nicht nehmen können.
Das Amt für Denkmalpflege hat zwar Einspruch eingelegt, der Landkreis könne die Baumaßnahme aber trotzdem genehmigen. Was wiederum Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, der auch an der Sitzung teilnahm, zum Widerspruch animierte. Der Umweg ins Museum über die Kellereistraße sei Gehbehinderten nicht zuzumuten.
Bühne im Keller muss wohl weichen
Der Aufzug wird alle Stockwerke miteinander verbinden. Auch den Veranstaltungsraum für Museumspädagogik im Keller, wo derzeit auch Deutsch- und Sprachkurse für Migranten stattfinden. Dafür wird wohl die dort untergebrachte Bühne weichen müssen, weil in dem Bereich auch Behindertentoiletten entstehen sollen.
Am Rande wurde auch über das Archäologie-Depot des Landkreises gesprochen, dass demnächst in der alten Volksschule eingerichtet wird. Reinhold Albert äußerte die Hoffnung, dass dies auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Angeregt wurden ein begehbares Archiv oder Wechselausstellungen.