Schon seit einigen Jahren gibt es Diskussionen über die Zukunft der Museen Schranne in Bad Königshofen. Seit der Eröffnung des Museums im Jahr 1988 hat sich in der Ausstellung nichts verändert. In den vergangenen Monaten gab es erneut Besprechungen und mittlerweile liegen konkrete Ideen vor.
Die hat jüngst Architekt Jürgen Hess (Stuttgart) vom Büro Space4 GmbH aus Stuttgart vorgestellt. Danach wird das Museum nach der Umgestaltung einen offenen und freundlichen Eingangsbereich bekommen. Hier befinden sich Kasse, Büro und Informationsmaterial über das Museum. In den beiden Obergeschossen werden die Exponate der archäologischen Staatssammlung untergebracht. Angedacht sind auch Mitmachstationen und ein vorgegebener Ausstellungsrundgang.
Die Welt der Kelten
Dabei wird es um die Methoden der Archäologie ebenso gehen wie um Grabungen, Geschichtsforschung oder auch die Arbeitsweise der Archäologie. Natürlich sind entsprechende Funde aus dem Rhön-Grabfeld-Kreis zu sehen. Dazu gehört auch das Trinkhorn aus Salz. Überlegungen gehen dahin, zu zeigen, wie etwa ein Bronzeguss einst vonstatten ging. Vorgestellt wird die Welt der Kelten, Germanen und Römer mit deren Ernährung und Wirtschaftsweise. Vorstellen will man auch Werkzeuge, Waffen und Kleidung der verschiedenen Zeitabschnitte.
Architekt Hess stellte einem Gremium unter Vorsitz von Bürgermeister Thomas Helbling erste Entwürfe vor. Besucher könnten bei Vorführungen auf kleinen Bänken platznehmen, die wie in einem Stadion übereinander angeordnet sind. Die Exponate sollen nicht mehr in großen, sondern in kleinen, flachen Vitrinen in der Mitte des Raums ausgestellt werden. An den Wänden wird es sogenannte Zeitleisten geben.
Spannend soll das Museum für die Kinder werden, die in Rollenspiele schlüpfen oder alte Musikinstrumente nachbauen könnten. An der Kasse wird es speziell für Kinder Begleithefte geben. Der Einsatz von neuen Medien ist mit Filmen, Bildschirmen und Musikbeispielen geplant. Die Räume im dann zum Teil überdachten Innenhof könnten von Gruppen oder Schulklassen genutzt werden, um etwa wie in der Steinzeit Korn zu malen oder mit Feuersteinen ein Feuer zu entfachen. Über das alles wird derzeit von der Staatssammlung München nachgedacht.
Im Eingangsbereich will man auch das Grabfeld präsentieren. Dazu soll es eine Leader Förderung geben. Die Kosten sind auf 100 000 Euro festgelegt. Darauf habe sich der Stadtrat festgelegt, sagte Bürgermeister Thomas Helbling, für den es wichtig ist, dass die Umsetzung des Projekts mit dem vorhandenen Personal gestemmt wird.
Grabfeldtreffpunkt für die Region
Im „Grabfeldtreffpunkt“ soll das Bewusstsein für die Region gestärkt werden. Vorstellen kann man sich auf großen Bildschirmen eine Zeitreise in die Zukunft des Grabfeldes, zum Beispiel durch digitale Aufarbeitungen. Dazu könnten digitale Führungen durch die ehemalige Festung ebenso gehören wie eine Lernwerkstatt, die sich mit dem unterirdischen Bad Königshofen befasst.
Regionalmanagerin Ursula Schneider brachte Kirchenmaler, Johann Peter Herrlein oder den Barockbildhauer Johann Joseph Kessler ins Gespräch. Auch hier sei einiges möglich, ebenso wie in den Bereichen Trachten, Musik oder Gesang. Ideen gehen auch dahin, verschiedene Veranstaltungsreihen anzubieten, die sich um bedeutendes Grabfelder Brauchtum oder auch verschiedene „Berufsbilder“ drehen.
Das Museum Schranne, das 2018 umgestaltet sein soll, wird über einen Aufzug verfügen, ebenso über einen behindertengerechten Eingang im Bereich des derzeitigen Hintereingangs zum Museum für Grenzgänger. Der Innenhof wird zum Teil überdacht. Eingebunden wird der Gewölbekeller. Er wird saniert und dort befinden sich auch die Toiletten.