Vieler Rhöner und Rhönfreunde haben in den vergangenen Monaten dafür geworben und online oder per Post auch abgestimmt. Die Rhöner Extratour Kreuzbergtour war als ein Kandidat für den schönsten deutschen Wanderweg nominiert worden. Von Januar bis Ende Juni lief die Abstimmung. Jetzt liegt das Ergebnis vor. Ganz nach vorn hat es die Rundtour mit dem namensgebenden Kreuzberg nicht geschafft. Aber immerhin Platz fünf ist es geworden, wie die Fachzeitschrift Wandermagazin in einer Mitteilung verkündet.
Teilnahmerekord
Bereits zum 16. Mal hat das Wandermagazin nach den schönsten Wanderwegen Deutschlands gesucht und dabei in diesem Jahr einen neuen Teilnehmerrekord im Online-Wahlstudio geknackt, wie es in der Mitteilung heißt. Fast 10 000 (genau 9669) Wanderfans haben allein auf www.wandermagazin.de abgestimmt. Zusammen mit den klassischen Wahlkarten, die auf dem Postweg ankamen, verteilten sich insgesamt 34 796 Stimmen auf zwei Kategorien: Halbtags- und Tagestouren (14 Wege) sowie Mehrtagestouren (13 Wege).
Die Kreuzbergtour ist ein rund 13 Kilometer langer Halbtages-Rundwanderweg mit verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten rund um den „Heiligen Berg der Franken“ und führt unter anderem über das Neustädter Haus, das Irenkreuz, Kilianshof und Sandberg. Dazu gibt es entlang des Premiumwanderwegs schöne Aus- und Weitsichten, so an der Kreuzigungsgruppe oder am Kreuzberglift. Ein wichtiger Pluspunkt der Tour sind die verschiedenen Einkehrmöglichkeiten: das Kloster Kreuzberg, die Gemündener Hütte und das Neustädter Haus.
„Das sind doch wirklich gute Argumente für die Kür zu Deutschlands schönstem Wanderweg“, hatte sich Thorn Plöger, Geschäftsführer der Rhön GmbH, wie manch anderer Rhöner keine schlechten Chancen ausgerechnet, vorne dabei zu sein.
Sieger aus der Eifel
Die großen Gewinner sind nun aber die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die jeweils einen ersten und einen zweiten Platz errungen haben. In Kategorie Halbtags- und Tagestouren setzte sich Die Wilde Endert (Rheinland-Pfalz) durch. Die Tour in der Eifel ist gut 20 Kilometer lang und führt durch das Tal der Endert mit Start und Ziel in Ulmen beziehungsweise Cochem an der Mosel. Auf Rang zwei kam der Kaiserstuhlpfad in Endigen (Baden-Württemberg).
Für die Wilde Endert stimmten insgesamt 3541 Wanderfreunde und damit 20,35 Prozent der Teilnehmer, für den Kaiserstuhlpfad 2989 (17,18 Prozent). Die Kreuzbergtour erreichte 1373 Stimmen, von denen 1133 online abgegeben wurden. Damit erhielt sie 7,89 Prozent aller abgegeben Stimmen und ließ immerhin neun weitere Kandidaten hinter sich. Bei den Mehrtagestouren setzte sich der 106 Kilometer lange ZweiTälerSteig im Schwarzwald vor dem ebenso langen AhrSteig in der Eifel durch.
Bis zum November 2018 konnten Vorschläge zur Nominierung beim Wandermagazin eingereicht werden. Kriterien waren: Der Weg muss in beide Laufrichtungen markiert sein, die Markierung muss einheitlich sein und der Weg sollte "großartige Wandererlebnisse" möglich machen
Unter all den eingereichten Wegen aus der Bewerbungsphase ermittelte dann eine Kommission aus Experten aus den jeweiligen Bundesländern sowie drei länderübergreifenden Wanderexperten des Wandermagazins die Nominierungslisten für beide Kategorien.
Schon die Nominierung wichtig
"Wir freuen uns, dass die Extratour Kreuzbergtour zu den fünf beliebtesten Tagestouren Deutschlands gehört“, freute sich Thorn Plöger auf Nachfrage dieser Redaktion über das Ergebnis. Die Rhön GmbH ist als Gesellschaft für Tourismus und Markenmanagement für die Vermarktung der Urlaubsregion Rhön zuständig. Allein die Nominierung des Premiumwanderwegs der Rhön für den Wettbewerb des Wandermagazins aus rund 100 Bewerbern sieht er als Auszeichnung. „Deshalb haben wir die Stadt Bischofsheim gerne unterstützt und fleißig Stimmen für die Kreuzbergtour gesammelt“, fügt Plöger hinzu.
Um möglichst viele Touristen und Rhöner auf die Wahl zu „Deutschlands schönster Wanderweg 2019“ aufmerksam zu machen, wurden zusammen mit dem Tourismusreferenten Bischofheims, Gerhard Nägler, Postkarten und Plakate entworfen und großflächig in der Rhön verteilt. „Wir hatten sogar einen Hinweis in unseren Rhön-GmbH-Email-Signaturen hinterlegt“, erzählt Plöger. Dass es diesmal nicht für einen der ersten drei Plätze gereicht hat, sieht er eher sportlich: „Dabei sein ist doch alles.“
Ansporn für die nächste Nominierung
Die Wahl zu „Deutschlands schönster Wanderweg 2019“ habe große Aufmerksamkeit erzielt und die Rhön als Urlaubsregion wieder ein Stück bekannter gemacht. „Außerdem ist der fünfte Platz unter 14 Nominierten doch ein tolles Ergebnis. Wir sehen dieses auch als Ansporn, bei der nächsten Nominierung wieder aktiv zu werden, um dann einen der vorderen Plätze zu erreichen“, betonte Plöger.
In der Vergangenheit beteiligte sich die Rhön bereits mehrfach an dem Wettbewerb. 2010 erreichte sie dabei ein Traumergebnis, als sowohl der Hochrhöner in der Kategorie Mehrtageswanderungen, als auch die Extratour Hochrhöntour in der Kategorie Halbtags- und Tagestouren jeweils den ersten Platz holten. Im vergangenen Jahr erreichte die Extratour Milseburg nur Platz zwölf, 2017 kam die Extratour Point-Alpha-Weg immerhin auf Platz drei.