Am 17. März 2022 feiert die neue Bad Neustädter Stadthalle ihren fünften Geburtstag. Dass es dazu kommt, war damals aber noch alles andere als klar. Sanierung oder Neubau? Über diese Frage wurde in Politik und Bevölkerung heiß diskutiert und gestritten. Ein Rückblick:
Juli 2013: Stadthalle darf abgebrochen werden
Darf die alte Stadthalle überhaupt abgerissen werden? Aufgrund von Denkmaleigenschaften der Halle musste darüber die Untere Denkmalschutzbehörde im Landratsamt entscheiden, nachdem die Stadt im Mai 2013 einen Antrag hierfür stellte. Erst zwei Monate später gab die Behörde grünes Licht, obwohl das Landesamt für Denkmalpflege in München ablehnend reagierte.
September/Oktober 2013: Bürgerwiderstand gegen den Abriss bildet sich
Unter der Federführung von Franz Moser und Hannelore Balling-Schmid wurden Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. In kürzester Zeit kamen mehr als 1500 Unterschriften zusammen. Der Stadtrat ließ das Bürgerbegehren zu und stellte diesem ein eigenes Ratsbegehren zur Seite.
Oktober/November 2013: Informationsveranstaltungen und ein Tag der offenen Tür
Die Stadt führt einige Stadthallen-Informationsveranstaltungen durch. Die Kritik verstummt nicht. So heißt es in einem Leser im Oktober 2013, dass auch Bad Neustadt sein Stuttgart 21 bekommen würde. Die später bekannt gewordene Kostensteigerung von 9,5 auf 14,6 Millionen Euro war Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Mit einem Tag der offenen Tür wollte die Stadt Ende November den Bürgern den mangelhaften Zustand der Stadthalle aufzeigen. Die Zeitungen veranstalteten zudem eine Podiumsdiskussion. Ende November sprach sich auch Landrat Thomas Habermann klar für einen Neubau aus.
8. Dezember 2013: Bürgerentscheid sorgte für Klarheit
Überraschend deutlich stimmten die Bürger Bad Neustadts bei den beiden gestellten Fragen im Entscheid für einen Neubau der Stadthalle am jetzigen Standort. Die Wahlbeteiligung lag bei nur rund 33 Prozent, die Initiatoren des Bürgerbegehrens hatten es also nicht geschafft, genügend Unterstützer zu den Wahlurnen zu lotsen.
Juli 2014: Stadthallen-Inventar wurde verkauft
Bevor es der alten Stadthalle an den Kragen ging, verkaufte die Stadt das bestehende Inventar. Neben rund 800 Sitzgelegenheiten konnte man sogar für das Treppengeländer oder das Parkett sein Gebot abgeben.
Februar 2015: Der Bagger rollte an
Schon Monate zuvor begannen die Vorbereitungen, Anfang Februar 2015 schlug schließlich das letzte Stündlein der alten Stadthalle. Ein großer Bagger nahm die Abbrucharbeiten an der verbliebenen Gebäudehülle auf.
Juli 2015/April 2016: Grundsteinlegung und Richtfest
Der Grundstein für die neue Stadthalle wurde am 14. Juli 2015 gelegt. Ins Kupferrohr unter dem Grundstein wurden unter anderem eine Festschrift zur Einweihung der alten Halle aus dem Jahr 1956, Euro-Münzen und eine tagesaktuelle Zeitungsausgabe hineingelegt. Kein Jahr später, im April 2016, wurde Richtfest gefeiert.
März 2017: Neue Stadthalle wurde feierlich eröffnet
Am Freitag, 17. März, öffnete die neue Stadthalle das erste Mal für geladene Gäste ihre Türen. Die Bürger konnten am gesamten Feierwochenende "ihre" neue Stadthalle erkunden.