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Mellrichstadt
Ruhestand nach 41 Jahren: Polizeihauptkommissar Thomas Pfennig packt seine Koffer
Thomas Pfennig verabschiedet sich nach einer langen Karriere bei der Polizei. Die letzten Arbeitstage in Mellrichstadt sind von Erinnerungen geprägt.
Nach über 40 Dienstjahren geht Mellrichstadts stellvertretender Polizeidienststellenleiter Thomas Pfennig (links) in den Ruhestand. An seinem letzten Arbeitstag wurde er von Dienststellenleiter Thomas Reubelt verabschiedet.
Foto: Sabine Pagel | Nach über 40 Dienstjahren geht Mellrichstadts stellvertretender Polizeidienststellenleiter Thomas Pfennig (links) in den Ruhestand.
Sabine Pagel
 |  aktualisiert: 11.01.2025 02:33 Uhr

"Meine Entscheidung damals, zur Polizei zu gehen, war die Richtige", resümiert Polizeihauptkommissar Thomas Pfennig an seinem letzten Arbeitstag in der Polizeidienststelle Mellrichstadt am 30. Dezember.

Am 1. Januar trat er nach über 41 Jahren in den Ruhestand ein. An seinem letzten Arbeitstag hieß es für den stellvertretenden Dienststellenleiter, persönliche Dinge zu verpacken. Die Uniform habe er bereits weitergegeben. Nach 23 Jahren als Dienstgruppenleiter in Bad Neustadt wechselte Pfennig im Jahr 2020 nach Mellrichstadt.

Zehn Jahre Grenzpolizei, dann zurück in die Heimat

Der Polizeihauptkommissar beschreibt die Zeit in Mellrichstadt als sehr erfüllend. Er sprach von einem vertrauensvollen Miteinander auf der Dienststelle. Auch sein jetziger Vorgesetzter Thomas Reubelt, der seit Frühjahr 2023 die Polizeistelle in Mellrichstadt leitet, lobte den scheidenden Kollegen. Man habe immer ein gutes Verhältnis zueinander gehabt. Beide kannten sich bereits von ihrer Zeit in Bad Neustadt.

Thomas Pfennig hatte seine Ausbildung im September 1983 bei der Bereitschaftspolizei in Würzburg begonnen. Weitere Wege führten ihn nach Nürnberg und München. Zehn Jahre war er bei der Grenzpolizei in Oberbayern, bevor er 1997 an seinen Geburtsort Bad Neustadt zurückkehrte.

In Erinnerung bleiben die dramatischen Einsätze, weniger die lustigen Anekdoten

Als sehr prägend beschreibt er seine Polizeieinsätze bei den Protesten zur Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf. Ebenso spannend war der Einsatz beim G7-Gipfel in Ellmau. "Letztendlich sind es doch die dramatischen Einsätze, die einem leider eher im Gedächtnis bleiben, als lustige Anekdoten", fügte er hinzu.

Waren zu Beginn seiner Polizeikarriere noch Lochstreifenkarten als Datenträger im Einsatz, so habe sich die Technik in den letzten Jahren massiv verändert. Auch erinnerte er sich an die damals üblichen Dienstwagen der Polizei, den Audi 80. Aus Kostengründen wurden die Standardsitze durch günstigere Modelle ersetzt, erklärte Pfennig. Nicht selten sei man nach drei Stunden Streifenfahrt mit Rückenschmerzen aus dem Wagen gestiegen, gestand er. Dies habe sich zum Positiven verändert. Die Ausstattung sei deutlich komfortabler.

Viele Veränderungen hat Thomas Pfennig miterlebt

Die Neuerungen in der Technik und Ausstattung hat die Arbeit der Polizei in den letzten 20 Jahren sehr erleichtert. Polizeichef Thomas Reubelt fügt hinzu, dass jede technische Neuerung auch mit Fortbildungen verbunden sei. Die Bürokratie sei ebenfalls umfangreicher geworden, erklärte dieser.

Auch die Gesellschaft habe sich in den letzten Jahren verändert, machte Thomas Pfennig deutlich. Polizeieinsätze werden inzwischen von Bürgern des Öfteren mit dem Handy gefilmt. Bei der Kommunikation mit den Bürgern sei es wichtig, einen guten Mittelweg zu finden, betonte er.

Künftig wird Pfennig über 40 Tiere versorgen

Nun freut er sich, dass er mit 60 Jahren noch topfit in Pension gehen kann. Auf seine Zukunft als Pensionär angesprochen, erklärte er, dass ihm zu Hause im Meininger Ortsteil Unterharles mit der Versorgung von über 40 Tieren sicher nicht langweilig werde. Schmunzelnd fügte er hinzu "Meine Frau wird schon noch einige Aufgaben für mich zu tun haben."

Seine Nachfolge als stellvertretender Dienststellenleiter in Mellrichstadt wird Polizeihauptkommissar Michael Jäger übernehmen. Derzeit ist der 49-jährige Beamte in der Dienststelle Bad Neustadt eingesetzt.

 
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  • Helmut Vierneusel
    @U. Schlosser

    „ in der Industrie ist es doch schon lange üblich, mit spätestens 63 in die Rente zu gehen!“

    Das war einmal. Wenn Sie, Falls Rentenversichert Ihr Rentenkonto der LVA p.a. einsehen,
    können Sie klar sehen das die Rente an das Geburtsjahr gekoppelt ist und eine mindest Wartezeit „ Je nach Rentenart beträgt die Wartezeit für einen Rentenanspruch 5 Jahre, 20 Jahre, 25 Jahre, 35 Jahre oder 45 Jahre.“ beträgt.
    Wenn dann die 45 Jahre erreicht sind kann man einen Antrag stellen, bekommt aber trotz allem, da der Tag im Rentenbescheid aufgeführt, zum angeführten Rentenbeginn noch nicht erreicht ist Abzüge.
    Was die Erwerbstätigkeit verkürzt sind die Altersteilzeiten die von verschiedenen Unternehmen angeboten werden und sich dann meist bis zum Renteneintritt hinziehen.
    Auch sind die Unterschiede doch immens .

    Rentenhöhe 48,1%
    Krankenkasse 14,6%
    PV 3,4 %

    Pension 66,8%
    Krankenversicherung vom Dienstherren 70%
    Restsumme PV PKV 30%

    Diese Daten sind öffentlich.
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  • Ulrich Schlosser
    Und? Ich arbeite seit vielen Jahren in der Industrie und nach wie vor gehen die allermeisten Kollegen mit 63 in Rente - dafür gibt es ja diverse Modelle bei den Arbeitgebern. Es mag sein, dass das in ein paar Jahren nicht mehr möglich sein wird, aktuell ist nach meiner Erfahrung noch so!
    Das Beamte sicherlich hinsichtlich Rente/Pension prinzipiell besser gestellt sind ist unstrittig. Trotzdem ist ihr erster Kommentar unqualifiziert, weil sie pauschal urteilen. Die reine Dauer des Arbeitsleben sagt nur bedingt etwas über die geleistete Arbeit aus.
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  • Werner Müller
    Ich verstehe diese Neiddebatte nicht. Polizisten dürfen wegen den alltäglichen Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, mit 62 in Pension. Der Fall in Sachsen hat es doch wieder gezeigt, warum das so ist. Dafür erhalten Sie dann, sofern sie 40 Jahre im ö.D. sind, abschlagsfrei ihr Ruhegehalt. Jeder, der früher geht, "erhält", wenn er 20 Jahre Schichtzeit nicht gänzlich nachweisen kann, Abschläge. Außerdem spart der Staat noch dabei, eine Abfindung gibt es nämlich für die fünf Restjahre nicht! KV: Hier gehen einige Bundeländer mit der freien Heilfürsorge inzwischen Sonderwege, weil auch einige privaten Krankenversicherer die Berufsrisiken, damit auch die gesundheitlichen Schäden bzw. den Tod von Polizeibeamten, nicht versichern. Jeder möge das einmal erleben, was Polizeibeamte an Abgründen tagtäglich in dieser Gesellschaft erleben. Sie sollten dankbar dafür sein, wenn sich dann noch jemand für diesen Beruf entscheidet. Ich jedenfalls wünsche Herrn Pfennig für den Ruhestand alles Gute!
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  • Kurt Wagner
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Stefan Fuchs
    Hr.Cyran, ich brauch nicht auf Bilder zu klicken beim Thema Wackersdorf, war ich selbst jahrelang dabei.
    Ich glaub sieh lesen zu oft "Bild".
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  • Steffen Cyran
    Was soll diese unhöfliche Entgegnung? Ich habe Sie mit keinem Wort erwähnt.

    Und wenn Sie selbst in Wackerdorf dabei waren, sollten Sie meinen Kommentar verstehen (oder waren Sie auf der anderen Seite bei den Gewalttätern und Steinewerfern?)
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  • Helmut Vierneusel
    Respekt!!! Mit 60 Jahren in Pension nach wahnsinnigen 41 Berufsjahren als Beamter.
    Ein Schlag ins Gesicht für jeden anderen Arbeiter, z.B. in der Industrie, Bau usw.
    Die müssen ab Geburtsjahr 1965 bis 67Jahre (ohne Abzüge) arbeiten müssen.
    Sprich, im Schnitt 50 Jahre.
    Danke ans Beamtentum das wir als Steuerzahler finanzieren.
    B. Funk
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  • Steffen Cyran
    Billiges Beamten Bashing.

    Warum sind Sie eigentlich nicht selbst Beamter geworden?
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  • Dorothea Birkner
    Dann wissen Sie mehr davon? Als Beamte?
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  • Helmut Vierneusel
    Guten Morgen
    Wenn Sie den Post gelesen haben, würden Sie sehen, dass dieser von meiner Frau und nicht von mir ist.
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  • Steffen Cyran
    Herrn Vierneusel sei empfohlen, mal bei Google die Begriffe "Proteste Wackersdorf" einzugeben und dann auf "Bilder" zu klicken.
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  • Holger Preiß
    Werte/r B. Funk,
    ich würde gerne noch ein wenig Information hinzufügen: Für Polizeivollzugsbeamte gibt es tatsächlich eine vorgezogene Altersgrenze von 62 Jahren für die Pensionierung. Sie können auf Antrag vorzeitig ab dem 60. Lebensjahr - mit entsprechenden Abschlägen
    - pensioniert werden. Ich gehe davon aus, dass Herr Pfennig diese Variante gewählt hat (vgl. Art. 129 BayBG). Ob man es für gerechtfertigt hält, dass Menschen, die Polizeiarbeit leisten, früher in den Ruhestand gehen, kann man diskutieren. Ich kenne Polizisten und finde das völlig in Ordnung.
    Für quasi alle anderen Beamten des Freistaats Bayern gilt übrigens eine Altersgrenze von 67 Jahren (vgl. Art. 62 BayBG). Wie lange diese dann am Ende gearbeitet haben, hängt davon ab, wann sie damit beginnen. Mir ebenfalls persönlich bekannt eine Fachlehrerin, die nach 47 Jahren beruflicher Tätigkeit pensioniert wurde.
    Und ja, viele Menschen können bis zu einer Altersgrenze von 45 Jahren Beamte werden. Für Sie zu spät?
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  • Ulrich Schlosser
    So ein grober Unfug! Ich bin kein Beamter, habe aber in vielen Organisationen gearbeitet (z.Z. in der Industrie), aber in den seltensten Fällen sind die Menschen erst nach 50 Jahren in den Ruhestand gegangen! Ganz im Gegenteil, in der Industrie ist es doch schon lange üblich, mit spätestens 63 in die Rente zu gehen!
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  • Martin Deeg
    Wenn man das Beamtentum (berechtigt) kritisiert, dann vielleicht nicht im Zusammenhang mit der Polizei - denn das ist einer der Bereiche, wo die Verbeamtung tatsächlich Sinn macht.

    Dass insbesondere Beamte des höheren Dienstes, die nie bei irgendeinem Einsatz vorne standen, mit 60 in den "Ruhestand" gehen ist allerdings auch wahr....
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  • Michael Zink
    Kann man so sehen. Mir wäre aber neu, daß ein PHK zum höheren Dienst gehört.
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  • Martin Deeg
    Meine Aussage bezog sich erkennbar nicht auf PHK Pfennig.

    Ob man das "so sehen kann", weiß ich nicht - mir sind jedenfalls mehrere Beamte des höheren Dienstes bekannt, bei denen dies so ist.
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