Es ist seit bald 20 Jahren ein wichtiger Termin für die Verantwortlichen des Biosphärenreservats und des Vereines Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön: Die Vorstellung des Jahresprogrammes des Vereins mit einem umfangreichen Angebot an Kursen, Vorträgen, Ausstellungen oder Wanderungen und Führungen. Sehr zur Freude von Naturpark-Geschäftsführer Klaus Spitzl fand dieser Termin heuer bereits zum zweiten Mal statt. Einmal zu Jahresbeginn, als das Programm für 2018 vorgestellt wurde, und jetzt erneut, als die Verantwortlichen das Angebot für 2019 präsentierten. Dank der guten Zuarbeit aller Beteiligten habe es geklappt, das Programm für das kommende Jahr schon heuer fertigzustellen, lobte Spitzl sein Team.
Gute Ideen
Einem Lob, dem sich der aktuelle Vorsitzende des Naturparkvereins, Landrat Thomas Habermann nur anschließen konnte. Eine „tolle Truppe“ entwickle nicht nur sehr gute Ideen, so Habermann, sie setze sie auch um, würdigte er das umfangereiche Angebot, das in dem druckfrischen 95-seitigen Programmheft zusammengefasst wurde.
Im neuen Programmheft finden sich rund 250 Angebote zur Umweltbildung und -information für jedes Alter, stellte Klaus Spitzl das neue Heft vor. Auf 95 Seiten seien die wichtigsten Angebote vom Haus der Langen Rhön inklusive der Umweltbildungsstelle Schwarzes Moor, der Umweltbildungsstätte Oberelsbach sowie vom Haus der Schwarzen Berge in Oberbach aufgelistet: 17 Kurse, 41 Ausstellungen, 141 Exkursionen/Wanderungen/Führungen, 16 Aktionswochen und 34 Themenangebote für Kindergärten.
Klassiker und Neuerung
Auf dem Programm stünden dabei Klassiker wie der ökologische Fußabdruck, das regionale Frühstück, Kräuter- und Singlewanderungen, Kurse zu Obstbaumschnitt sowie Einblicke in die Naturfotografie. Einen Höhepunkt bilden für Spitzl die Sternenwanderungen, weiterhin Exkursionen zu Themen wie Rotmilan, Wildkatze oder Köcherfliege sowie Orchideen oder Obstwiesen. „Das Programmheft stellt das Grundgerüst unseres Informations- und Bildungsangebots dar. Daneben werden im Laufe des Jahres viele weitere Veranstaltungen und Angebote entwickelt“, unterstrich Spitzl. „Renner“ seien Pilzwanderungen oder Obstbaumschnittkurse und speziell in Rhön-Grabfeld die Moorführungen. Während im Bereich Bad Kissingen Bibertouren, Fastenkurse oder „Waldbaden“ gut angenommen würden, wie Claus Schenk, Umweltbildner vom Haus der Schwarzen Berge ergänzte.
Als Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle für das Biosphärenreservat bezeichnete Michael Geier Umweltbildung und Information als zentrale Aufgaben von Biosphärenreservaten. Geier zeigte sich erfreut, dass das Standartprogramm nach rund 20 Jahren immer noch ankomme, wie die Nachfrage beweise. Es sei aber auch Neues hinzugekommen, wie die gut angenommenen Führungen durch die Kernzonen.
Schnell ausgebucht
Eine Neuerung ist, wie Klaus Spitzl informierte, dass heuer in der Umweltbildungsstätte Oberelsbach spezielle Programme für die Bevölkerung vor Ort angeboten werden. „Zu Gast in Deiner Heimat“, laute zum Beispiel der Titel einer Veranstaltung am 19. Juli. In Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Oberelsbach präsentiert die Umweltbildungsstätte im Rahmen des Programms „100 Genussorte Bayern“ an zwei Tagen ihre Arbeit nicht für externe Gäste, die mittlerweile aus ganz Deutschland kommen, sondern Interessierte aus der Region.
Auf rund 13 000 schätzte der Fachbetreuer Umweltbildung im Haus der Langen Rhön, Michael Dohrmann, die Zahl der Interessierten, die alljährlich das Programm nutzen, dazu komme eine Vielzahl von Schulklassen oder Kindergartengruppen. Egal, welche Angebote für Kinder und Schüler organisiert würden, innerhalb von zwei Wochen nach der Ankündigung seien sie ausgebucht, so Claus Schenk. Mehr Kurse seien aus Kapazitätsgründen nicht möglich.
Damit war das spannende Thema Personalausstattung berührt. Landrat Thomas Habermann hatte dem Freistaat zwar als verlässlichem und engagierten Finanzpartner bei der Umsetzung des Rhöner Umweltbildungsauftrages gedankt, aber auch erwähnt, als Mitglied des für die deutschen Biosphärenreservate zuständigen Nationalkomitees habe er jetzt in anderen Biosphärenreservaten vorbildliche Aktivitäten kennengelernt, die ihm das Geschehen in der Rhön in einem veränderten Licht erscheinen lassen. Als Replik wurde allerdings darauf hingewiesen, dass die von ihm angeführten Biosphärenreservate in Baden Württemberg über eine höhere Finanzausstattung verfügen: „Wer mehr hat, kann mehr machen“.