Eigentlich sollten die jahrzehntelangen Parkplatzprobleme mit der Eröffnung des Parkhauses der Vergangenheit angehören. Noch ist davon rund um den neuen wie den bisherigen Campus der Rhön-Klinikum AG nicht sonderlich viel zu spüren. Entlang der Von-Guttenberg-Straße nutzen nach wie vor viele Autofahrer die Parkbuchten. Es wird auch noch entlang der Straße geparkt, wo eigentlich ein Halteverbot eingerichtet wurde. Klinikleitung wie Ordnungsamt bemühen sich derzeit, die Lage in den Griff zu bekommen.
900 Plätze auf acht Ebenen im Angebot
Es scheint sich noch nicht herumgesprochen zu haben, dass im neuen Parkhaus der Rhön-Klinikum AG auf acht Ebenen rund 900 Parkplätzezur Verfügung stehen. Ab sofort und gegen eine geringe Gebühr von ein Euro je angefangene Stunde. Denn nach wie vor wird entlang der Von-Guttenberg-Straße geparkt, was das Zeug hält. Und nicht nur dort: Rund um den Campus werden auch die Straßen in Herschfeld zugeparkt. Was natürlich auf das Unverständnis der Anwohner stößt. Schließlich wurde doch auf dem Campus ein Parkhaus eröffnet, das rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche zur Verfügung steht.
Die Klinikleitung weiß von den Problemen in Sachen Parkplatzsuche und sucht gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Stadt nach Lösungen. "Wir stehen in engem Kontakt und arbeiten gemeinsam an einer Verbesserung der Situation", sagt Ordnungsamtsleiter Fabian Helmerich.
Keine Schranken - zum Leidwesen der Mitarbeiter
Offensichtlich verlassen sich viele Patienten, Angehörige und Besucher nach wie vor auf einen Parkplatz auf den altbekannten Flächen entlang der Straße und vor der Neurologischen Klinik. Bis zum Parkhaus dringen viele auf ihrem Weg zum Krankenhaus gar nicht vor. Sehr zum Leidwesen auch der Mitarbeiter, die auf Parkflächen in Kliniknähe angewiesen sind. "Wir möchten Patienten und Besucher bitten, für den Zeitraum ihres Aufenthalts am Campus unbedingt die Parkmöglichkeit im Parkhaus zu nutzen, um keine öffentlichen Flächen und Verkehrswege zu blockieren", betont Geschäftsführer Burkard Bingel.
Mit Eröffnung des Parkhauses wird der "Waldparkplatz" wie auch der Parkplatz "Spätschicht" vor Haus 8, Neurologie, für Mitarbeiter reserviert. Dort fehlen aber bislang die Schrankenanlagen, um Patienten wie Besuchern die Einfahrt zu verwehren. Diese nutzen nämlich trotz Verbotsschildern die kostenfreien Parkplätze. Mit dem Ergebnis, dass nicht genügend Parkflächen für die Mitarbeiter, vor allem beim Schichtwechsel, zur Verfügung stehen. "An beiden Parkplätzen werden entsprechende Schranken installiert", sichert Geschäftsführer Jochen Bocklet zu. "Eine Montage der Schranken war aufgrund der Witterungsbedingungen bis jetzt nicht möglich."
50-Cent-Sondertarif für Nachtschicht
Zwar ist das Parkhaus in erster Linie für Patienten, Angehörige und Besucher gedacht, die von dort durch das Atrium ins Zentrum für ambulante und anschließend ins Zentrum für klinische Medizin geleitet werden. Aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen das Parkhaus nutzen. Tagsüber zu den normalen Tarifen, was mit häufiger Nutzung natürlich ins Geld geht. Für die Bediensteten der Nachtschicht bietet Rhön jedoch einen 50-Cent-Sondertarif für die ganze Nacht an.
Um die Parkprobleme auf dem Campus schnellstmöglich in den Griff zu bekommen, wird eine ausführliche Beschilderung Patienten und Besucher auf die Parkmöglichkeiten auf dem Campus aufmerksam machen. Diese soll ebenfalls in Kürze installiert werden und mehr Autofahrer als bislang ins Parkhaus locken.
Leitsystem und neue Flächen
Die bis dato für die Mitarbeiter zur Verfügung gestellten Parkflächen werden jedoch trotz alledem nicht ausreichen. Weitere neue Parkflächen sollen deshalb gebaut werden. Im Bereich der Kreuzung "Von-Guttenberg-Straße" und "Am Campus" werden Flächen, die während der Bauphase von Handwerkern genutzt wurden, zu großen Teilen den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Diese sind teilweise schon jetzt nutzbar. Mit der Beschrankung der Mitarbeiterparkplätze sowie der Ausweisung neuer Parkflächen und dem Leitsystem zum Parkhaus will das Rhön-Klinikum die Situation in den kommenden Wochen grundlegend verbessern. Die Herschfelder Bürger würden sich freuen, wenn das Konzept der Klinikleitung aufginge.