Die erste Hälfte des Geschäftsjahrs ist vorbei, und die lief gut bei der Rhön-Klinikum AG in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld). Das ist jedenfalls dem Halbjahresbericht des Konzerns zu entnehmen. Zum einen hat sich demnach der Anstieg von Umsatz und Gewinn beim Rhön-Klinikum, einem der führenden Gesundheitsdienstleister in Deutschland, fortgesetzt. Zum anderen liegt das Großprojekt Campus-Neubau in Bad Neustadt genau im vorgegebenen Zeitrahmen.
250 Millionen Euro für den Campus
„Unser derzeit größtes Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 250 Millionen Euro ist der Neubau des Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt. Wir liegen voll im Zeitplan und werden im Dezember eröffnen“, sagt Vorstandsvorsitzender Stephan Holzinger. „Auf dem Campus, der durch seine enge Verbindung von ambulanter und stationärer Behandlung den Patienten mit seinem individuellen Gesundheitszustand noch stärker in den Fokus stellt, bieten wir ein überzeugendes Zukunftsmodell mit überregionaler Strahlkraft für die medizinisch-therapeutische Versorgung im ländlichen Raum. Als innovativer Treiber auf dem deutschen Krankenhausmarkt verfolgen wir das Ziel, dieses Konzept auch auf andere ländliche Regionen zu übertragen. Hierzu befinden wir uns in ersten konstruktiven Gesprächen mit ausgewählten Regionen“, erläutert der Vorstandsvorsitzender das Zukunftskonzept hinter dem Campus-Projekt.
Gewinnanstieg von 4,1 Prozent
Bei der Zahl der behandelten Patienten an den fünf Klinikstandorten Bad Neustadt, Frankfurt/Oder, Bad Berka und den Uni-Kliniken Gießen und Marburg vermeldet der Halbjahresbericht eine Zunahme von 2,2 Prozent auf 432 317. Die Umsatzerlöse stiegen von 598,4 Millionen auf 620,2 Millionen Euro – ein Plus von 3,6 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 51,1 Millionen Euro. Trotz Tarifsteigerungen und Personalaufbau insbesondere im zweiten Quartal 2018, heißt es in dem Bericht. Der Konzerngewinn im ersten Halbjahr stieg mit einem Plus von 4,1 Prozent deutlich. Er betrug 17,6 Millionen Euro.
Digitalisierung geht voran
Die Rhön-Klinikum AG hat nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2018 mit Nachdruck an zentralen Digitalisierungsprojekten gearbeitet, die den Arbeitsalltag der Ärzte und Pflegekräfte einfacher und die Versorgung der Patienten effizienter und noch sicherer machen sollen. Am weitesten fortgeschritten ist demnach das so genannte Medical Cockpit, eine intelligente Suchmaschine, die die Daten- und Informationsflut aus Arztbriefen, Röntgenbefunden und OP-Berichten aufbereitet und dem behandelnden medizinischen Personal auf einer digitalen Plattform für einen schnelleren und umfassenderen Überblick zur Verfügung stellt. Ende dieses Jahres soll es zunächst am neuen Campus Bad Neustadt in den klinischen Regelbetrieb gehen. Danach an den anderen Standorten. Weitere Projekte sind die im Unternehmen entwickelte elektronische Patientenakte sowie verschiedenste telemedizinische Projekte.
Entwicklung bestätigt Prognose für 2018
Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt der Konzern-Vorstand die Prognose der Bilanzpressekonferenz und der Hauptversammlung, die im Juni zum ersten Mal in Bad Neustadt stattfand. Er erwartet einen Umsatz von 1,24 Milliarden Euro mit einer Schwankungsbreite von jeweils fünf Prozent nach oben oder nach unten. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen geht das Unternehmen für 2018 von einem gegenüber 2017 deutlich höheren Wert zwischen 117,5 und 127,5 Millionen Euro aus. Unter anderem deswegen, weil sich die so genannte Trennungsrechnung – die Einigung mit dem Land Hessen über die Finanzierung der Unikliniken Gießen/Marburg – positiv auswirken wird.