Die Hauptversammlung der Rhön-Klinikum AG läuft gerade virtuell. Sie hätte eigentlich schon am 3. Juni in der Bad Neustädter Stadthalle stattfinden sollen. Aber Corona und das Hin und Her um das Joint Venture mit Asklepios verzögerten den Termin.
Erste Meldung aus dem virtuellen Raum
Erste Meldung von unserem Reporter Stefan Kritzer aus der momentan digital übertragenen Versammlung: Aufsichtsratsvorsitzender Eugen Münch kandidiert nicht mehr, er tritt aus leitenden Positionen zurück. Das allerdings hängt mit seinem Alter zusammen. Der Rhön-Klinikum-Macher ist im Januar 75 Jahre alt geworden - und hat damit die Altersgrenze für diesen Posten erreicht.
Neu im Aufsichtsrat ist Jan Liersch. Er ist Chief Executive Officer der Broermann Holding GmbH. Die wiederum ist alleiniger Kommanditaktionär der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, einem Wettbewerber von Rhön, der eine wesentliche Beteiligung an der Rhön Klinikum AG hat. Desweiteren ist Liersch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Mediclin AG, an der Asklepios ebenfalls 52,73 Prozent der Aktien hält. Dem Vernehmen nach soll er als Münch-Nachfolger für den Vorsitz im Aufsichtsrat kandidieren.
Gibt es heuer Dividenden?
Aufgrund der Corona-Krise sollen in diesem Jahr keine Dividenden ausgeschüttet werden, hieß es schon im Vorfeld. Nun steht fest: Der Bilanzgewinn von 203,5 Millionen Euro wird nicht an die Aktionäre ausgeschüttet.Stattdessen wird die Summe für Investitionen und Liquiditätssteigerung verwendet. Das wurde von manchen Aktionären kritisch betrachtet. Vor allem auch deshalb, weil die Covid-19-Pandemie als Grund dafür genannt wird. Aus Aktionärssicht gehe es aber um die Dividende 2019. Und Corona kam 2020.
Dieser Artikel wurde um 13.30 Uhr aktualisiert.
Die Rhön-Klinikum AG ist einer der größten Krankenhausbetreiber in Deutschland. Das Unternehmen betreibt mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg die einzige privat geführte Uniklinik in Deutschland. Neben Bad Neustadt hat der Klinikbetreiber weitere Standorte in Frankfurt an der Oder und Bad Berka. Insgesamt hat das Unternehmen 5.400 Krankenhausbetten, behandelte 2019 über 860.000 Patienten und beschäftigt über 18.000 Mitarbeiter.