
Der Bezeichnung "Blitz-Marathon" am ehesten gerecht wurde am Mittwoch ganz sicher die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt. Die hatte nämlich auf dem Autobahnzubringer bei Mellrichstadt noch die "guten alten Lichtschrankenmessgeräte" am Straßenrand aufgebaut. Natürlich gut getarnt an den Leitplanken links und rechts der Straße. Die Beamten positionierten sich mit ihrem Fahrzeug unter der Brücke und verfolgten von hier aus die Autos, die mit angepasster oder erhöhter Geschwindigkeit in die Kontrolle fuhren. Lasermessungen gab es dagegen durch Polizeibeamte im Raum Bad Neustadt, Mellrichstadt oder auch Bad Königshofen.

Bei Saal nimmt Polizeiobermeister Sebastian Ebner ein Fahrzeug mit dem Messgerät in den Fokus. "Zwar etwas schnell, aber noch unterhalb des erhöhten Messwertes und jetzt abgebremst." Insgesamt sprechen die Beamten der Polizeistation Bad Königshofen den Verkehrsteilnehmern ein Lob aus. "Bei regennasser Fahrbahn die Geschwindigkeit angepasst und auch ansonsten keine Beanstandungen", sagen die Polizeihauptkommissare Thomas Reubelt und Joachim Höpfert.
Nicht jeder kann ein Lasergerät bedienen
Wenn beide in ihren Erinnerungen zu Verkehrsmessungen kramen, sagen sie, dass die Verkehrsteilnehmer eigentlich fast alle einsichtig waren, wenn sie mit erhöhter Geschwindigkeit gemessen wurden. "Es gab nur wenige, die ihre Schuld des zu schnellen Fahrens nicht anerkennen wollten."

Das Lasergerät kann übrigens nicht jeder bedienen, dafür gibt es Kurse und einen "Laserschein." Den hat auch Sebastian Ebner. Er erklärt, wie man die Messung korrekt eingestellt, wie man das Fahrzeug anpeilt. Schon ertönt ein immer schneller werdender Piepton. "Keine Beanstandung, alles korrekt", sagte der Polizeiobermeister.
Geschwindigkeit können Geübte bereits am Fahrgeräusch erkennen
Kaum Beanstandungen gab es in der ersten Hälfte des Mittwochs auch bei den Beamten der Polizeiinspektion Bad Neustadt, sagt Polizeihauptkommissar Gerd Jahrsdörfer auf Nachfrage. Polizeihauptkommissar Georg Stockheimer nahm auf der B 279, dem Zubringer zur Autobahn A 71, die Fahrzeuge ins Visier. Zweimal mussten einige aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von den Beamten aus dem Verkehr gezogen und auf die Fahrer auf ihre Vergehen hingewiesen werden. Dazu gehörte unter anderem ein BMW-Fahrer, der anstelle der vorgegebenen Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometer 127 km/h fuhr oder ein Pkw mit Anhänger, der statt der für ihn vorgeschriebenen 80 km/h die einhunderter Grenze überschritten hatte.
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Der Polizeihauptkommissar führt schon seit vielen Jahren Lasermessungen durch und sagt, dass man es schon am Fahrgeräusch eines Autos erkennen kann, wenn die Geschwindigkeit nicht mehr angepasst ist. "Dann kommt es auch einmal vor, dass mehrere Lkws hintereinander fahren und plötzlich ein Pkw-Fahrer ausschert und diese überholt, dann ist ganz sicher die Geschwindigkeit überschritten. Sein schnellster Fahrer hatte einmal 197 km/h auf dem Tacho. Insgesamt gesehen würden die Leute aber die Geschwindigkeiten einhalten, wohl auch, weil die Messungen ja bekannt sind. Polizeihauptkommissar Thomas Reubelt (Bad Königshofen) weiß dass das ganz anders ist, wenn Messungen ohne Vorankündigung stattfinden. "Da ist dann auch zu bemerken, dass immer wieder einmal der Gurt nicht angelegt ist, oder der Fahrer oder die Fahrerin mit dem Handy telefoniert."
Gemessen wird natürlich vor allem an Gefahrenstellen, vorwiegend auch auf den Landstraßen, wobei Polizeiobermeister Sebastian Ebner und Polizeihauptkommissar Joachim Höpfert immer wieder den erzieherischen Wert einer solchen Messung herausstellen. "Wir können anhand der Aufnahmen ja genau nachweisen, wie schnell derjenige gefahren ist." Genau das bezwecken auch solche Tage wie beim diesjährigen Blitzmarathon, der von Mittwochmorgen, 6 Uhr bis Donnerstagmorgen, 6 Uhr durchgehend immer wieder an besonderen Gefahrenpunkten vorgenommen wurde. Immerhin ist zu schnelles Fahren die häufigste Unfallursache. "Schnelles Fahren ist kein Kavaliersdelikt", lautete denn auch das Motto des 8. Bayerischen Blitzmarathons.