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Saal/Unsleben
Rhön-Grabfeld: Saal und Unsleben sollen bald keine Kleinzentren mehr sein
Die Kategorien im Landesentwicklungsplan sollen geändert werden. Der Begriff des Kleinzentrums soll entfallen. Unsleben und Saal wären die Leidtragenden.
Unsleben (links) und Saal werden bald keine Kleinzentren mehr sein.
Foto: v.l.n.r. Eckhard Heise, Leupold-Hemmerich | Unsleben (links) und Saal werden bald keine Kleinzentren mehr sein.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:48 Uhr

Im Regionalen Planungsverband Main-Rhön kümmert man sich darum, welche Orte für die Infrastruktur von besonderer Bedeutung sind und versucht demgemäß, eine wirtschaftliche oder soziale Entwicklung mitzusteuern. Für solche Zentralen Orte und Siedlungsschwerpunkte gibt es Kategorien wie Oberzentrum, Mittelzentrum oder Kleinzentrum. Bisher waren Unsleben und Saal solche Kleinzentren im Landesentwicklungsplan. Doch damit soll bald Schluss sein. Die beiden Kommunen verlieren damit ihren Titel.

Statt Kleinzentren gibt es Grundzentren

Hintergrund: Die Staatsregierung hat das Konzept der Zentralen Orte neu geregelt und verzichtet auf die unterste Stufe der Kleinzentren. An ihre Stelle treten sogenannte Grundzentren, die allerdings neue Vorgaben erfüllen müssen.

Im Kreisausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Tourismus wurden Details vorgestellt. Zentrale Orte sollen eine wohnortnahe Grundversorgung gewährleisten. Außerdem soll ein ausreichend dichtes Netz solcher Zentraler Orte vorgehalten werden, um eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in einer Region zu ermöglichen.   

Gespräche mit dem Regionalen Planungsverband

Hinter den Kulissen gab es intensive Gespräche mit dem Regionalen Planungsverband, der die neuen Vorgaben der Landesregierung umsetzen muss. Letztendlich würden die Gemeinden Saal und Unsleben aus dem bisherigen Raster fallen. Saal würde mit Arzt, Einkaufsmöglichkeiten oder Banken zwar wichtige Angebote der Infrastruktur vorhalten, scheitert aber an der Vorgabe von mindestens 7500 Einwohnern. Ähnliches gilt für Unsleben, das zwar einen größeren Einzugsbereich versorgt, aber zum Beispiel keinen Arztsitz vorweisen kann.

Der Kreisausschuss teilte einstimmig die Beschlussvorlage der Verwaltung.  Es müsse nicht zwangsläufig zu einer Verringerung der Zentralen Orte kommen, zumal in einem ländlich geprägten Gebiet wie Rhön-Grabfeld ein besonderer Handlungsbedarf bestehe. Ziel müsse es vielmehr sein, dem Trend zur weiteren Zentralisierung entgegenzuwirken, die die Orte an der Peripherie weiter schwäche.

Kreisausschuss betont Bedeutung von Unsleben und Saal

Der Kreisausschuss stuft Saal weiter als zentralen Ort an der Entwicklungsachse der B279 ein und fordert eine Einstufung als Grundzentrum. Gleiches gelte für Unsleben, das in Mittellage zwischen dem Oberzentrum Bad Neustadt und dem Mittelzentrum Mellrichstadt eine herausgehobene Funktion habe. Kreisrat Egon Sturm von den Freien Wählern monierte, dass kleinen Kommunen durch solche Herabstufungen Entwicklungsmöglichkeiten genommen würden.

Landrat Thomas Habermann wiederum gab angesichts der Entwicklung als Ratschlag mit, eher in Räumen zu denken und weniger von der einzelnen Kommune aus. Der Trend zur Zentralisierung werde, zum Beispiel im medizinischen Bereich, anhalten.

 
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  • h_noe@web.de
    Es war einmal....
    1970 hatte Unsleben 5 Gastwirtschaften (Vereinsheime nicht mitgerechnet), 3 Lebensmittelhändler, 3 Bäckereien, 2 Metzgereien, 2 allgemeine Ärzte, 2 Zahnärzte, 1 Tierarzt, 1 Apotheke (Lachnummer), 2 Geldbanken und andere Geschäfte.
    Heute hat Unsleben nichts mehr von den oben genannten, außer ein subventioniertes Gasthaus und ebenso subventionierten Dorfladen.
    Danke! an die Ortspolitik und ihrem grünen Gefolke. Habt ihr echt gut gemacht.
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