"Ich wollte nie Schulleiter werden. Eigentlich hatte ich den Beruf des Lehrers ergriffen, um Unterricht zu halten, um mit jungen Menschen zu arbeiten, sie zu fördern und zu formen, sich mit ihnen zu streiten und zu freuen. Ich hatte Hoffnung, durch das Unterrichten selbst ein bisschen länger jung zu bleiben. Wenn auch nicht körperlich, so doch zumindest im Geiste."
Mehrmals betonte Ralf Kaminski dies. Doch die Überredungskunst von Gustav Eirich von der Regierung von Unterfranken trug letztendlich Früchte. Er ließ sich auf dieses Abenteuer ein. Ralf Kaminski, Lehrer aus Leidenschaft, Schulleiter von zwei Schulen auf Wunsch der Regierung, geht nun in den Ruhestand, genauer gesagt in die Altersteilzeit.
Viele Wegbegleiter waren zu seiner feierlichen Verabschiedung in die Wirtschaftsschule von Bad Neustadt gekommen. Lob von allen Seiten gab es für den beliebten Schulleiter, aber auch ein wenig Abschiedsschmerz.
Die beiden Schulen in Bad Neustadt waren in guten Händen
Die Ministerialbeauftragte Heidi Hübner betonte in ihrer Rede, wenn in Bayern einem Niedersachsen zwei Schulen übertragen werden, dann sei das Vertrauen in ihn sehr groß. Denn er habe bereits an der Wirtschaftsschule seine großen Fähigkeiten als Schulleiter gezeigt. Sie sei sicher, dass die Freistellungsphase jetzt eine schöne Zeit für ihn bedeute.
Seit 2006 habe er die Wirtschaftsschule geleitet, später kam dann die freundliche Übernahme, nämlich die Leitung der FOS/BOS Bad Neustadt dazu. Er habe sich dort schnell eingefunden, obwohl die Regelungen der Schulen unterschiedlich seien. Man wusste beide Schulen in guten Händen, in ruhigen Händen. Kaminski, sei ein hervorragender Teamplayer gewesen, immer an den Menschen interessiert. Das gute Fundament der Schulen sei sein Verdienst.
Voll des Lobes war Maria Walter von der Regierung von Unterfranken. Ralf Kaminski habe seine Leidenschaft, den Dienst am Menschen, in seinem Beruf gefunden. Obwohl er nur mit viel Überredungskunst Schulleiter wurde, habe man sich keinen besseren wünschen können, sagte Walter. Als Kopf zweier unterschiedlicher Schulen habe er alles gut gemeistert. Die Zusammenarbeit mit der Regierung von Unterfranken sei immer sehr gut gewesen.
Spagat zwischen zwei Schulen in Bad Neustadt
Stellvertretende Landrätin Eva Böhm dankte Ralf Kaminski für die vorbildliche Führung der Wirtschaftsschule und der FOS/BOS. Er sein ein Glücksfall gewesen. Der Spagat zwischen beiden unterschiedlichen Schulen sei hervorragend gelungen.
Stellvertretender Bürgermeister Norbert Klein lobte den stets regen Austausch zwischen der Stadt und beiden Schulen. Als Sprecher der Direktorenvereinigung war Wilhelm Ott zur Verabschiedung von Ralf Kaminski gekommen. Man stand in stetigem Austausch, auch außerhalb der Schule, sagte er. Kaminskis Rat habe man stets geschätzt. Er dankte für sein Engagement und die Leidenschaft zum Lehrerberuf.
Den Dank im Namen des Elternbeirates der FOS/BOS sprach Romy Magsaysay-Söder aus. Von der SMV dankte Alex Schmidt dem scheidenden Schulleiter und wies ihn darauf hin, "chillen will gelernt sein". Vom Personalrat der beiden Schulen sprachen Nora Schmidt und Tanja Meißner. Nun stünde eine Zeit der Veränderung an, nach 36 Jahren. Kaminskis Tür stand immer offen, er habe jede Arbeit wertgeschätzt. Er sei ein multifunktionales Wunderwesen, wie "die Frikadelle im Hamburger". Sie dankten Kaminski für die immer respektvolle Zusammenarbeit. "Wir werden sie sehr vermissen", waren ihre Abschlussworte.
Viele schöne Erinnerungen von Ralf Kaminski
In seinem Schlusswort dankte Ralf Kaminski allen Mitstreitern. Besonders lobte er das Kollegium beider Schulen: " Ihr macht an beiden Schulen einen tollen Job in einem tollen Beruf. Ihr seid eine Super-Mannschaft, die mit großem Engagement an der gemeinsamen Sache arbeitet und stets große Professionalität zeigt." Ein besonderes Anliegen war es ihm, seinen beiden Stellvertretern, Paula Dippert an der Wirtschaftsschule und Christian Dahl an der FOS/BOS, zu danken. Ohne sie hätte er seine Aufgaben nie so gut erledigen können.
Er gehe mit vielen schönen Erinnerungen in einen neuen Lebensabschnitt, sagte Ralf Kaminski. Beiden Schulen unter der neuen Schulleitung von Christian Dahl wünschte er das Beste für die Zukunft. Er sei immer wieder gefragt worden, was er denn in Zukunft so machen werde. Seine Antwort sei gewesen, "ich habe noch keinen festen Plan". Aber eins sei im Rückblick für ihn klar: Er habe für sich den schönsten Beruf gewählt, den es gibt – den Lehrerberuf.