Nur noch bis Ende August können auf dem Oberelsbacher Minigolf-Platz die Minigolfschläger geschwungen werden. Pächter Rainer Demar gibt den Betrieb des Minigolf-Kiosks ab. Ein Nachfolger wurde bislang noch nicht gefunden. "Wir sind um eine Lösung bemüht, bis jetzt hatten wir aber leider noch keinen Erfolg", stellt Josef Kolb, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Oberelsbach (IGO), die sich um die Minigolfanlage und den Kiosk kümmert, mit Bedauern fest.
Auch nach Meinung von Bürgermeister Björn Denner ist die idyllisch gelegene Minigolfanlage in unmittelbarer Nähe zum Bachlauf der Els, zum Spielplatz und Wohnmobilstellplatz ein "ganz wesentliches Element im Dorfleben und in der touristischen Infrastruktur, auf die man nicht verzichten möchte".
Der Minigolf-Kiosk übernimmt das Ausleihen der Schläger und Bälle. Nach dem Minigolfspiel bietet er die Gelegenheit zur Einkehr und Erholung bei Getränken und kleinen Speisen. Denner bestätigt, dass bisher keine konkreten Pachtinteressenten vorstellig waren, obwohl man auch selbst den einen oder anderen anspreche.
Warum Rainer Demar den Minigolf-Kiosk in Oberelsbach nicht weiter betreibt
Pächter Rainer Demar nennt als Hauptgrund für seine Entscheidung die Wirtschaftlichkeit des Kiosk-Betriebs. Im Sommer müsse man aufgrund des Besucheraufkommens eigentlich zu zweit sein, im Winter ist der Kiosk dafür zu wenig frequentiert. Zahlreiche Bemühungen, die Demar in Eigenregie unternommen hat, wie der Einbau einer Ofenanlage oder die Isolierung der Wände hätten für das Besucheraufkommen in der kalten Jahreszeit letztlich nicht den gewünschten Erfolg gebracht. "Im Haupterwerb ist das kaum zu stemmen", so Demar.
Weiterhin spricht der scheidende Pächter auch von "vielen Fehlern", die er gemacht habe. Mit manchen Gästen habe er sich verstritten, was dazu führte, dass ganze Gruppierungen seinen Kiosk nicht mehr aufgesucht hatten. Auch das aus ihrer Sicht zu kleine Essensangebot hätten laut Demar viele Gäste bemängelten und dies weitergetragen.
Andererseits sei es aber auch schwierig, allen Wünschen gerecht zu werden. Und es sei nun mal nicht selbstverständlich, dass es um 22.30 Uhr noch eine warme Küche gebe. "Zum Schluss wusste ich gar nicht mehr, was richtig und was falsch war", so die Worte von Demar.
Warum der Pächter auch mit Gemeinde und Interessengemeinschaft hadert
Auch mit der Marktgemeinde Oberelsbach, deren Pläne zum Umbau des Areals "noch nicht vom Tisch" seien und der IGO, die in die Hütte "einmal investieren müsste", hadert Rainer Demar ein wenig. Bürgermeister Björn Denner bestätigt, dass weiterhin die Planungen zur Neugestaltung der Freizeitanlage "Höflein" laufen. Hierbei würden die Minigolfanlage und der Kiosk einen "wesentlichen Bestandteil" bilden.
Als erste Maßnahme werde nun der Soccerground auf seinen eigentlich bestimmten Platz gegenüber des Wohnmobilstellplatz versetzt. Für den Rest fehlt es aktuell an wesentlichen Förderzusagen, die die kurzfristige Umsetzung ermöglichen würden. Josef Kolb erklärt, dass man stets alles Notwendige erledigt habe. Christoph Riedenberger, der erste Vorsitzende der Frühschoppengolfer Oberelsbach, lobt die gute Zusammenarbeit in den letzten zweieinhalb Jahren mit Pächter Rainer Demar. Es habe alles funktioniert und man hoffe als Verein auf einen neuen Hüttenwirt.
Die Trennung in Oberelsbach erfolgte nicht im Bösen
Alle Beteiligten betonten, dass man sich nicht im Bösen trenne. Die IGO sei dem Wunsch Demars auf vorzeitige Pachtentlassung zum 15. September entgegengekommen. Ab September fährt der scheidende Hüttenwirt für seinen ehemaligen Arbeitgeber, die Firma Schodorf Transporte GmbH & Co. KG, wieder LKW.
Demar erklärt: "Ich gehe mit einem lachenden und weinenden Auge." Der gebürtige Schwabe, der 20 Jahre in Schweinfurt gelebt hatte, ist in Oberelsbach heimisch geworden und möchte hier auch wohnen bleiben. Demar bedankt sich für die "schöne Zeit" und alle Gäste, die den Minigolfplatz mit seinem Kiosk aufgesucht haben.
Pachtinteressenten für den Minigolfplatz mit Minigolfanlage und Kiosk können sich an Josef Kolb (Vorsitzender Interessengemeinschaft Oberelsbach), Tel. (09774) 8186, oder an die Marktgemeinde Oberelsbach, Tel. (09774) 9191-0, wenden.