
Überall sah man am Samstagabend gut gelaunte Menschen, die ein Lächeln im Gesicht trugen. "Endlich ist einmal in der Innenstadt etwas los", wurde immer wieder geäußert. Nun hatte auch Bad Neustadt sein "Honky Tonk"-Spektakel und die ganze Stadt schien in einer großen Partymeile mit kulinarischen Genussmomenten und feinster Livemusik aufzugehen.

Die Kreisstadt war nach Eisenach die zweite City im Reigen des Frühjahrsprogramms der organisierenden Schweinfurter Agentur "L19". Diese nahm das Tourismus und Stadtmarketing Bad Neustadt (TS) als Mitorganisator mit ins Boot. Julia Müller (TS) bemerkte, dass Ralf Hofmann und sein Team von "L19" zwar das Meiste an Organisation übernommen hätten, "aber wir sind die, die vor Ort mitwirkten" und so freue sie sich auf die besondere Premiere.
TS-Geschäftsführer Horst Mikliss sagte, dass man mit den verkaufsoffenen Sonntagen etwas für die Geschäftswelt tue und nun mit dem Honky Tonk etwas für die Gastronomen. Mikliss könnte sich weitere Auflagen vorstellen. Das allgegenwärtige Kneipensterben sei eine schlimme Sache, so Mikliss. Stadtmarketing-Mitarbeiterin Julia Müller fügte an, dass Bürgermeister Michael Werner einst den Wunsch nach so einem Festival in "seiner Stadt" geäußert hatte. So startete das besondere Experiment, das noch mehr Leben in die Innenstadt bringen sollte.

Die Idee des Honky Tonk schien in Bad Neustadt aufzugehen
Und die konzeptionelle Idee ging auf. Kneipen, Bars, Gaststätten oder der Bildhäuser Hof sowie die Bad Neustädter Discothek Pinocchio sind zwar an Wochenenden immer geöffnet, aber so geballte Livemusik-Events gab es in dieser Form noch nicht. Und die Location übergreifende Party lockte zahlreiche Neugierige an und bot bei ihrer "Rundreise" neue Eindrücke.
Im Olor im Schwan und Post unweit vom Hohntor waren mit "Jamstreet" Soul-, Funk und Partyhits, die in die Beine gingen, geboten. Hits von Bruno Mars, Daft Punk bis hin zu den Red Hot Chili Peppers begeisterten die Besucher. Küchenchef Thorsten Hammelmann war vorbereitet: von ausgewählten Cocktails über die Currywurst bis hin zum Hörgenuss.
Das "Mad List Trio" sorgte im La Cucina di Francesco für die musikalische Kulisse beim Pizza schlemmen mit Pop, Rock und Oldies aus den letzten 60 Jahren Musikgeschichte. Chefin Sandra D'Agostino bemerkte, dass sie gleich zwei Besonderheiten zu feiern hätten: Die Honky Tonk-Premiere und den 50. Geburtstag ihres Mannes Francesco D'Agostino. "Was auf mich zukommt, wusste ich nicht genau, aber wir wollten dabei sein, als Ralf Hofmann von 'L19' anfragte", so die Gastwirtin.
Warum Tanzschul-Chef Tino Paunack glücklich war
Im Fränkischen Hof spielte die "Monkeyman-Band" und heizte mit grooviger Partymusik ein. Tinos Dance World präsentierte unter dem Motto "Colour the Sky" im Alten Amtshaus vierstimmigen Satzgesang, mit dem Meisterwerke der Rockgeschichte auflebten. Die Interpretationen von Ed Sheeran oder der Kultband Coldplay hatten jede Menge Ohrwürmer parat. Tanzschul-Chef Tino Paunack bemerkte schon fast euphorisch: "Wir sind mega mega Happy und die Band war wie auf uns zugeschnitten."

"Unten wird gerockt, oben in der Lounge getanzt". Die VR-Bank Main-Rhön präsentierte "Dance the Funky Chicken" im Bildhäuser Hof und die fünf Musiker rockten auf charmante und vor allem humorvolle Weise. Das El Moro an der Salzpforte wurde zur pulsierenden Kneipe, in der der Rhythmus bei Salsa bis Merenque die Räume erfüllte. Das lateinamerikanische Lebensgefühl mit automatisch schwingender Hüfte füllte die Location in Windeseile.
Rhythmische Klänge im El Moro in Bad Neustadt
Restaurantleiter Johannes Schmitt bemerkte, dass wenn in Bad Neustadt etwas los sei, das El Moro mit dabei sei. Alles, was die Stadt belebe, tue ihr gut. Er sei mächtig stolz auf sein Team und sagte, dass man gerne den Leuten etwas Besonderes biete.

Das Duo "Paper for Jimmy" lud im Hotel Café Rhönperle zur Zeitreise in die 70er-Jahre ein. Wer dann noch nicht genug hatte, den lockte die Late-Night-Show "Apartment 53" ins Cuba Cabana oder in die Diskothek Pinocchio, wo legendäre DJs auflegten und die Nacht zum Tag machten. Alle waren sich einig: Eine Neuauflage wäre eine tolle Sache.