
Mit Bravour hat der 11-jährige Fabio Wanzura seine Feuerprobe beim ersten Auftritt auf der Faschingsbühne in Großeibstadt bestanden. Das jedenfalls zeigte der Applaus, aber auch, dass Moderator Fredi Breunig ihn als ein hervorragendes Nachwuchstalent bezeichnete.
Fabio selbst zeigte sich bei seinem Auftritt recht gelassen und spielte einen Schüler, der schlecht gelaunt nach Hause kam und von seinem Schulalltag berichtete. Natürlich gab es hier die entsprechenden Wortspielereien, die die Lachmuskeln im Publikum beanspruchten und bei Margit Zepter, als Mutter, oftmals ein Kopfschütteln auslöste. Den Unterschied zwischen einem evangelischen und katholischen Priester erklärte Fabian etwa so: "Die Evangelischen müssen heiraten, die Katholischen haben Glück, sie müssen sich mit dem Problem nicht herumärgern."
Die "Trasch-Kati" und das kleine Schlitzohr
Margit Zepter ist in der Faschingsszene keine Unbekannte und war vor allem durch ihre Auftritte als "Tratsch-Kati" gemeinsam mit einer Freundin bekannt. Nachdem diese aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr dabei sein kann, kam die Idee, mit Fabio Wanzura einen Neuanfang zu starten. Bei der Prunksitzung im Gemeindehaus Großeibstadt zeigte sich schnell, dass in dem 11-Jährigen ein Nachwuchstalent steckt. Letztendlich auch, was die Großeibstädter Mundart betrifft, denn darum geht es Margit Zepter bei ihren Auftritten. Sie hatte nämlich festgestellt, dass in den letzten Jahren die Wortbeiträge, vor allem in Mundart, immer weniger werden.
Ihre Beiträge schreibt sie übrigens noch immer auf ihrer elektrischen Schreibmaschine. Vor Jahren hat sie sich deshalb mit den notwendigen Farbbändern eingedeckt. Und was ist, wenn die alle aufgebraucht sind? "Das muss man sehen, noch ist es ja nicht so weit,", sagt die 69-Jährige verschmitzt. So entstand auch der Sketch, bei dem Fabio seiner Mutter berichtet, dass die Klasse einen Aufsatz über einen Besuch in Würzburg schreiben musste. Auf die Frage, welche Note er denn bekommen hat, antwortet Fabio schlitzohrig: "Zwei Zweier", also die Note vier.
Margit Zepter erhielt den "Narr von Europa mit Brillant"
Bei der Prunksitzung in Großeibstadt stellte sich die Professionalität von Margit Zepter schnell heraus, die sich den Aufsatz vorlesen ließ und spontan auf die verschiedenen "Besonderheiten" reagierte, oftmals nur mit einem Kopfschütteln. Immerhin steht sie seit mehr als 20 Jahren auf der Theaterbühne und hat dafür schon entsprechende Auszeichnungen erhalten, darunter den "Narr von Europa mit Brillant".
Rückblickend erzählt sie, dass ihre Faschingskarriere einmal in Aubstadt mit Martin Wachenbrönner als Anton und Alma anfing. Immer war es ihr wichtig, diese Stücke in Mundart zu schreiben. "Du kannst nicht in hochdeutsch zanken, das geht im Dialekt viel besser." Und der junge Fabio erklärt, dass er das bekannte "Lampenfieber" der Schauspieler nicht kennt. Schließlich war er schon bei Krippenspielen immer wieder dabei und auch beim Ferienprogramm aktiv.
Außerdem ist er bei Familienfeiern gefragt, vor allem als Rapper und Hiphopper. "Playback mache ich immer gerne." Die Großeibstädter Mundart ist dem 11-Jährigen zudem nichts Fremdes, weil zu Hause Dialekt gesprochen wird.
Das ganze Jahr über werden Kuriositäten notiert
Zum Sketch in Großeibstadt sagte die 69-Jährige, dass so etwas auch ein Paradestück für den Einstieg in eine Faschingsbühne ist. "Die Kinder müssen nicht viel lernen und erleben den Bühnenauftritt vor einem großen Publikum." Wann aber hat Margit Zepter eigentlich Ideen für ihr Sketche? Lachend erzählt sie, dass sie immer einen Schreibblock dabeihat und das ganze Jahr über Kurioses notiert.
Wie lange sie noch aktiv bleibt? Das ist nicht absehbar, allerdings möchte sie etwas kürzer treten. Margit Zepter erlebt man nicht nur im Fasching, sondern auch bei der Theatergruppe in Großeibstadt.